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Plädoyer für 20 Watt oder weniger

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sjhusting:

--- Zitat von: bazookajoe am  7.03.2007 20:20 ---ich hab das lange zeit nicht verstanden wenn im zusammenhang mit jazz von cleanen sounds
gesprochen wurde.
für mich ist jazz sound charlie christian oder tiny grimes - gott sei dank gabs damals noch keine

--- Ende Zitat ---

Natuerlich darf man die Wichtigkeit von Charlie Christian nicht unterschaetzen - er war der erste bekannte Spieler der begriffen hat, das ein E-Gitarre ein andere Instrument ist, und hat uA T-Bone Walker, BB King, Wes Montgomery, und zahllose anderen entscheidend beeinflusst. Dadurch, direkt oder indirekt, hat er jeder der die elektrische Gitarre spielt beeinflusst, auch jeder einzeln hier in diesen Forum, ob ihr das wissen oder nicht.

Charlie's Klang entspricht nicht die heutige "jazz Klang." Es war, vermutlich durch den Verstaerkern bedingt, alles anders als "clean." Ich mag sein Ton und seine Spielweise.

Aber zu sagen das er massgebend ist fuer jazz Tone ist als ob du Scotty Moore auf die Sun-Aufnahme nennen wurdest, als massgebend fuer Rock Ton. Es ist eine Menge passiert seit Charlie vor ~65 Jahren gestorben ist. Modern "mainstream" Ton, wie von Leute wie Jimmy Bruno, Lorne Lofsky, Howard Alden, und viele andern, ist grundsaetzlich von Wes Montgomery gepraegt (der uebrigens auch mal ein angezerrt Ton hat, aber nicht in die Regel).

Es gibt auch ausnahmen, Kenny Burrell und Howard Roberts sind (waren, Howard ist tot) zwei, die leicht angezerrt (Howard) bis fast crunchy (Kenny) gespielt haben. Aber die meisten Sterblichen wollen wie Wes, Joe, oder George klingen.

Der Kendrick Jazz Specialty ist vielleicht die beste Beispiel. Immense Trafos, kein Uebersteurung irgendwo, die Tone-Stack fuer Jazz ausgelegt. Alles ueberdimensioniert. Auch die letzte Amp der Gerald Weber selber noch baut. Aber auch der ist 40 watt.

steven

uebrigens sind "Charlie Christian - Genius of the Electric Guitar" und "Swing to Bop" (Minton sessions) sehr empfehlenswerte Aufnahmen.

blaublaublau:
Da kann ich mich nur anschliessen. Charlie Christian hatte gar keine Wahl ob er clean spielen will oder nicht. Die Auswahl an Gitarren mit Tonabnehmer war noch sehr übersichtlich. Und die wenigen Amps, dies schon gab waren wohl alle zu klein um gegen eine Bigband mit cleanem Sound anzutreten...

Andererseits gibts ja auch Jungs wie Scofield....

Gruz Blau

sjhusting:

--- Zitat von: blaublaublau am  8.03.2007 09:11 ---Andererseits gibts ja auch Jungs wie Scofield....

--- Ende Zitat ---
Ja, oder Mike Stern, aber ich habe von den "mainstream" gesprochen -- so zu sagen, die direkt Linie Charlie-Barney-Wes-George-usw. Komischerweise alle die ganz Grossen die _nicht_ auf diese Linie sind, haben irgendwann fuer Miles gespielt (Sco, McLaughlin, Stern, etc.) Ok, Frisell nicht.

Und diese orignal Gibson "Charlie Christian" pickup, das war etwas ganz speziell. Es gibt eine Firme in die UK der ziemlich genaue Kopien macht, fuer stolze Preise, und Jason Lollar hat ein mehr-oder-weniger Kopie, aber sonst niemand. Auch nicht Harry Hauessel - ich habe ihn mal auf eine Messe gefragt.

blaublaublau:
Ist nicht ein P90 sehr nah an einem Charlie C. Pickup? Jimmy Raney hatte früher auch diese Charlie C. Pickups (und eine ES 150 oder so..), klang aber viel cleaner...

sjhusting:
kann nicht wirklich sagen, es gibt nicht wirklich viel CCs da, ich habe nie eins gespielt. ccpickups  www...co.uk hat interessante Info da.

Ich habe ein '58 ES125 mit ein original P90, und der treibt mein Amp nicht so hart wie die Neck-Pickup meine '76 Tele, was auch relativ low-output ist. Moderne P90s sind wahrscheinlich heisser.

wir sind weit abgewandert ....

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