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Müller Classic: Die Baubeschreibung

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mac-alex_2003:
Der Sweet/Punch und der Full/Half-Schalter

Die Verdrahtung dieses Schalters hat mich ehrlich gesagt einiges an Kopfzerbrechen gekostet, bis es gut aussah und auch reingepasst hat. Zwischen den Schaltern und dem Bias-Board ist nach dem Einbau nicht sehr viel Platz, so dass die Kabel nicht oder nur schlecht nach vorne weg gehen können.

Angeschlossen werden die beiden Sammel-Kathoden-Leitungen der beiden inneren (im Bild rechter Schalter Mitte links) und der beiden äußeren Oktal-Sockel (linker Schalter Mitte links). Weiterhin wird die Masse am rechten Schalter oben links für den Punch-Betrieb benötigt. Die beiden Widerstände für den Sweet-Betrieb kommen an den linken Schalter, rechte Seite oben und Mitte. Anschließend müssen noch die beiden Drahtbrücken rein. Es sind zwar keine gefährliche Spannungen an den Schaltern, allerdings ist es besser/schöner, die Lötfahnen der Stecker mit Schrumpfschlauch zu verkleiden. Hierzu ein ungefähr doppelt so langes Stück wie die Fahne abschneiden und auf einer Seite eine kleine Kerbe für das nach hinten abgehende Kabel einschneiden. Auf den Pin aufschieben und erwärmen. Dabei stets mit einer Pinzette den Schrumpfschlauch auf den Pin drücken. Am Schluß während dem Auskühlen den Schlauch vor dem Pin zusammendrücken. Das verklebt ziemlich stark und hält fest.


Die Heizung

Die Anschlüsse der drei Heizungen (Preamp DC, Preamp AC, Endstufe AC) werden getrennt zum Netzteil geführt. Die Kabel werden dabei eng verdrillt und immer entlang des Chassis geführt. Ich habe mich dabei für eine Kabelführung in der Mitte des Chassis entschieden, da die Leitungen dann möglichst weit weg von kritischen Bauelementen läuft. Die Silikonkabel von Dirk sind sehr angenehm zum verarbeiten (hier 0,5er), lassen sich einzeln aber schwer gerade verlegen. Sind sie verdrillt geht dies jedoch sehr gut.

Was man an dem Bild auch schon sieht: Kreuzen sich Leitungen (v.a. signalführende), sollten sie dies stets im rechten Winkel tun. An dieser Stelle (Masse) ist dies jedoch recht unkritisch.


Das Bias-Board

Auf dem Bias-Board ist nicht viel drauf, allerdings müssen ein paar Brücken verlegt werden:
1) 2x zum Bias-Poti
2) 1x quer unter dem Board

Da die Aderendhülsen, die als Eyelets für das Poti dienen, etwas länger als das Board sind, kann dort sehr gut eine Brücke von außen angelötet werden.
Beim Verlöten des Potis erhitzt man am besten die Hülse von der Unterseite und lötet dann von unten und oben.

Die Kabel zum Einbau des Boards habe ich bereits angebracht, da es einfach ist, diese bereits jetzt von unten anzulöten als später während des Einbaus.
Beim Verlöten der Bauteile sollten daher die Eyelets mit den Kabeln erstmal offen gelassen werden und später zusammen mit den Kabel verlötet werden. Ansonsten ist es etwas schwerer, die Kabel in ein bereits mit Lot gefülltes Eyelet zu schieben.

Bilder vom Einbau gibts dann morgen ...

Viele Grüße,
Marc

Bitte stellt Fragen und Antworten in "Müller Classic: Das Konzept"

mac-alex_2003:
Zum Wochenabschluss nun noch ein paar weitere Schritte.

Die Endstufenkorrektur

Am Wochenende habe ich mich u.a. mit Joachim längers über das Thema Chassis-Verwindung und Vibrationen unterhalten.
Die lineare Endstufenverdrahtung in Verbindung mit dem Silikonschlauch hat v.a. bei der Verdrahtung der Hochspannungen den Nachteil, dass es dort extrem eng zugeht. Durch Verwindungen oder Vibrationen wäre meiner Meinung nach ein Durchscheuern des sehr empfindlichen Silikonschlauchs theoretisch möglich. Aus diesem Grund habe ich im Bereich der HV-Leitungen die Silberdrähte durch 0,5er Silikonlitze ersetzt. Optisch ist es zwar nicht mehr so homogen wie vorher, allerdings bekommt man auch die Silikonlitze durch Ausstreichen gerade. Es hat weiterhin den Vorteil, dass die HV-Leitungen nun wie im restlichen Amp auch rot sind.


Der Einbau des Bias-Boards

Beim Aufbau habe ich die Kabel entsprechend lang gelassen, so dass diese nach dem Einsetzen des Boards nun gekürzt werden müssen. Dabei sollten sie aber noch so lange gelassen werden, dass ein sauberes Verlegen möglich ist. Die beiden blauen Bias-Kabel werden wieder von hinten an die Schalter herangeführt um Platz zu sparen.

Das grüne nicht angelötete Kabel ist vom Booster-Board (kommt im nächsten Beitrag) und ist für die Relaisansteuerung. Dieses Kabel wird später an die Switches-Buchse angelötet.

Viele Grüße,
Marc

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mac-alex_2003:
Das Booster-Board

Im ersten Foto sieht man die Verdrahtung an der Unterseite des Booster-Boards. Die Eyelets für die drei Relais-Kontakte Eingang, Ausgang1, Ausgang2 werden mit Brücken auf die drei äußeren Eyelets geführt, an denen später die Signalleitungen angeschlossen werden. Die grüne Leitung die rechts unten aus dem Bild geht ist für die Ansteuerung des Relais zuständig und wird auf der einen Seite weitergeführt zum Relais vor dem Booster und auf der anderen Seite zur Switches-Buchse. Das weiße geht ebenfalls zum Booster-Eingangs-Relais und wird dann durch die + Anschlüsse der anderen Relais zur Spannungsversorgung durchgeschleift.

Rot ist das Anschlusskabel für die Anodenleitung die zum Tone-Regler geht. Die anderen beiden grünen Kabel sind Signalleitungen.

Bis dato haben wir also folgende Farbdefinitionen:
schwarz = Masse
rot = Hochspannung
grün = Signalleitungen allgemein
weiß = Kathodenleitungen, Schaltleitungen und Signalleitungen an der Frontplatte
blau = Gitterleitungen und Biasleitungen

Auf dem Bild von unten fehlt die blaue Leitung die ans Gitter von V1b geht und die Masseleitung, die vom Booster-Board an die Booster-Potis geht. Hier lohnt es sich nicht, eine extra Leitung von den Potis an die Stufenmasse zu ziehen, sondern man kann einfach an dem Silberdraht-Winkel eine weitere Masseleitung anlöten.

Auf dem Bild von oben sieht man schön die Ausmasse der TAD-Kondensatoren. Das ist ein 4,7nF C!


Einbau des Booster-Boards

Die blaue Gitterleitung wird parallel zusammen mit der Masseleitung zum Sockel 1 gelegt. Dort habe ich an der Stufenmasse eine weitere Lötfahne angebracht, da es sonst etwas eng werden würde (siehe auch Foto von der Eingangsbuchse).

Die grünen Kabel vom Board zu den Potis sind etwas länger geschnitten, um bei Verwindungen oder Vibrationen genug Material vorhanden zu haben. Anders als bei den Massefahnen, die sich durchbiegen können, kann sich hier sonst nichts mehr verbiegen. Die Eyelets sind fix und die Lötfahnen der Potis geben in der angelöteten Richtung auch nicht nach.

Die geschirmten Kabel werden erst zum Schluss angelötet. Auf dem Bild mit dem eingebauten Board wird die geschirmte Leitung am Eyelet direkt neben dem Relais und die Masse am Eyelet links daneben angeschlossen.

Viele Grüße,
Marc

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mac-alex_2003:
Die Eingangsbuchse

An der Eingangsbuchse habe ich nun noch den 1M-Ohm Widerstand angebracht. Es spricht hier aber überhaupt nichts dagegen, ihn direkt an der Buchse anzulöten. Mir war gerade nur irgendwie nach einem direkten Verlegen zu Massepunkt. Der kleine Umweg über den Silberdraht mach aber garantiert nichts aus.

Auch sieht man hier die beiden Kabel, die vom Booster-Board vorkommen.

So, das wars erstmal fürs Wochenende.
Viel Spaß beim Lesen und Bilder gucken.

Viele Grüße,
Marc

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mac-alex_2003:
Das Netzteil

Das Netzteil hat auch wieder einige Verbindungen auf der Unterseite, die am einfachsten mit Silikonlitze verlegt werden. Am einfachsten ist es wieder, die Bauelemente zu bestücken und dann das Beinchen zusammen mit der Litze anzulöten. Allerdings kann es vor allem bei den Beinen der UF-Dioden recht eng werden.

Die zwei schwarzen Kabel sind die Massen von B+ (links) und die Masse für die Heizungssymetrierung (rechts).
Man muss beim Aufbau aber etwas aufpassen, da die Endstufenheizung auf Masse symmetriert wird, die Vorstufenheizung wird jedoch auf Uref mit ca. 50V symmetriert. Auf keinen Fall darf hinter dem Gleichrichter nochmals gleichstrommäßig referenziert werden, weder auf Masse noch auf Uref. Dies wird rein wechselstrommäßig dann auf Uref (!) referenziert. Alternativ kann auf das Hochlegen der Heizung verzichtet werden. Es entfallen dann die beiden 1M/100k Widerstände und der 47µF/100V Elko.

Auf der Oberseite wird rechts der Sicherungshalter zur Stabilisierung nochmals angeschraubt. Da der Sicherungshalter ja nicht auf dem Epoxyboard aufliegt habe ich noch zwei oder drei Unterlagscheiben zwischen Board und Halter montiert, damit er die ideale Höhe hat.

Die Verbindungsdrähte der HV-Gleichrichtung sind zur Sicherheit mit Silikonschlauch überzogen, bei der Heizung habe ich dies nicht gemacht.

Entgegen den ersten Plänen habe ich noch zwei weitere 6mm Bohrungen zwischen den vier 100Ohm Widerständen gebohrt. Durch diese werden später die Sekundärwicklungen vom Trafo und die Weiterführung zu den Sockeln geführt. Durch die Bohrung zwischen den Gleichrichtern kommen die Heizungsleitungen für V1-V3, durch die rechte obere Bohrung die Sekundärleitungen für B+ und die HV-Rückführung für den Ladeelko. Die Drossel wird nach der Sicherung dort angeschlossen. Das Pilotlicht wird entweder zusammen mit der Endstufenheizung von oben oder von unten angeschlossen. Das muss sich zeigen, da dann an jedem Eyelet drei Kabel angeschlossen werden müssten (Sekundär, Heizung Endstufe, Pilotlicht).

Die Öse unter dem dicken grauen 4k7 Widerstand ist noch nicht verlötet, da dort später die Verbindung zum Preamp-Board hergestellt wird.

Als Dioden habe ich für die Hochspannung Ultra Fast Typen verwendet, für die Heizung 1N5400. Sollte der Spannungsabfall zu groß sein, so können auch Schottkydioden eingesetzt werden.

Die beiden roten Kabel gehen einmal vom 4k7 und vom 1M Widerstand der Heizungs-Hochlegung getrennt zum zweiten Elko.

So, das wars erstmal.

Viele Grüße,
Marc

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