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Fixed und Autobias mischen?

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Kpt.Maritim:
Hallo

Gratulation zu dem schönen Experiment,


--- Zitat ----trotzdem Übernahmeverzerrungen,wie bei zu kalter Einstellung,aber symmetrisch
--- Ende Zitat ---

das ist genau was ich erwartet aber dir nicht gewünscht habe und weswegen bei derart hohen Anodenspannungen kein Autobias benutzt wird. Kleinste Asymmetrien der Röhren die in diesem relativ extremen Kennlinbereich viel Bewirken sind wie ich oben schon beschrieb die Ursache davon.


--- Zitat ---habe Ua an einer Röhre ozillosgraphiert,und sie macht die volle Austeuerung in beide Richtungen mit.Ich denke das ist nur bei Class A so?Was ist denn jetzt los?
--- Ende Zitat ---

Denk mal nach, das der Ra ein Trafo. D.h. egal an welcher Anode du oszillographierst, du siehst beide überlagerten Halbwellen. Stelle dir die Anodenwicklung der gerade sperrenden Röhre wie eine zweite Sekundärwicklung vor in die natürlich auch transformiert wird (Ü=1), was der andere Gegentaktzweig gerade tut, den oszillografierst du deswegen immer mit. Deswegen gibt es auch den Kennlinienknick bei AB. Wenn du was sehen willst, mußt du die Röhren eine Zweiges ziehen oder wenigstens deren Gitter direkt auf Masse legen.


--- Zitat ---wenn das Netzteil ca. 34W liefert,habe ich an der Last 14W(wollte eigentlich auf 25 kommen) und somit in den Endröhren je 10W,was auch mehr nach Class A aussieht,
--- Ende Zitat ---

Das ist quatsch, es liegt trotzdem keine echte Klasse (ich verstehe deutsch) A vor. Die Leistungsminderung ist normal bei Autobias und hat nichts mit der Klasse zu tun. Beispoiel: EL34 Klasse AB mit Autobias bringt knapp 35Watt, mit einstellbarem Bias sind es fast 50. Die Ursache ist eine Arbeitspunktverschiebung, die aus der nicht konstanten mittleren Stromaufnahme resultiert. Der Übergang in den B-Betrieb ist sanfter, was auch den klanglichen Unterschied erklärt.


--- Zitat ---aber woher kommt dann der höhere Spannungabfall am Rk,wenn sich doch die Sröme
180 Grad versetzt ausgleichen müßten?
--- Ende Zitat ---

Denke mal über den parallel Elko nach. Alle Wechselströme schließt der kurz. Übrig bleibt der Gleichstrom auf den die Wechselströme aufmoduliert sind. Und der führt zum Spannungsabfall.


--- Zitat ---Und werft mir bitte nicht vor,daß ich nicht alles vorher ausgerechnet habe,da ich mich
sehr an die Fenderamps,die seit 45 Jahren so laufen gehalten habe,und die Trafos sind
auch richtig dimensioniert (Dirks 25W AÜ,mit 8500k/8,und der DSL40 Netztrafo)
Vielleicht klingts ja toll,und gelitten(Schirmgitter) hat auch noch nichts.Werde jetzt
auch mal eine Dopplerkaskade um reines fixed-Bias fahren zu können auch mal ausprobieren.
--- Ende Zitat ---

Angesichts deiner obigen Ergebnisse würde ich zur Kaskade raten, war aber trotzdem ein interessantes Experiment. Ich rate dir, dich mit den theoretischen Grundlagen der Verstärkerklassen (es gibt übrigends auch noch Klasse C und noch ein paar mehr) vertraut zu machen, und vor allem Datenblätter zu studieren und mal mit Lineal und Bleistift Linien dort einzuzeichnen. Auch wenn du nicht 1:1 baust, was du da treibst, hilft es dem Verständnis ungemein. Ist es nicht unbefriedigend immer nur mehrere Blackboxes zu kombinieren, und dadurch nie zu wissen, ob man das Optimum getroffen hat. Es wäre dohc viel klüger zu wissen, wie welches Schaltunsdetail sich wie auswirkt. Und dann den Klang, den man haben will in einen Schaltplan zu übersetzen. So muss man hoffen, dass es irgendwie gut klingt - Viel Glück!

Viele Grüße
Martin

dukesupersurf:
So,habe wieder weiter experimentiert,und fasse zusammen:

1.aktuelle Messergebnisse mit Rk=100 Ohm:
 Übernahmeverzerrungen wie gehabt,Ruhestromleistung/Vollaussteuerung(max.Sinus)
 gleich (!) aber trotzdem kein A-Betrieb,16W an Last( 8W pro Röhre),32W Netzteil

2. Rk 50 Ohm:
   ÜZerre weg,18W an der Last und wieder das doppelte im Netzteil(also alles noch
   im grünen Bereich(Pmax pro 6V6 14W),aber Ruhestromleistung jetzt höher als unter   Last!,10W  pro Röhre.Das deckt sich mit meinen Beobachtungen an einem AC30,wo
die Anodenbleche nur in Spielpausen glühten.

3. reines fixed BIAS (habe erstmal einfach ne alte Batterie mit in Reihe gelegt :-\
    ließ sich jetzt ganz normal einstellen bei -35V waren die ÜVerzerrungen weg,
    und hatte dann 20W an der Last,Ruhestrom aber jetzt am geringsten.

Bleibt abzuwarten was Clean und/oder mit Endstufenzerre besser klingt,
und für  25W Ausbeute bräuchte ich wohl ne höhere Anodenspannung(jetzt bei max. Last
385 V,was solls ;)
Ich schließe mal daraus,das man für einen echten A-Betrieb Amp wenig Leistungsausbeute und kleine Anodenspannungen in Kauf nehmen muß,wobei ich mich natürlich dann frage,wie das die Leute machen,die so einen Umbau für die bekannten
Amps anbieten.
Das vermutlich auch nicht schlecht klingende Autobias (wegen der weicheren Übergänge zu B-Betrieb) läßt sich wohl nicht so einfach mittles Biasstillegung und Rk-Einbau bei den
üblichen Fenderamps mit ihren relativ hohen Anodenspannungen implementieren,da man
hier vermutlich (um die Ruhestromleistung nicht zu hoch zu machen) zu große Rks einbauen müßte,die dann wieder zu Übernahmeverzerrungen führen.
Bleibt abzuwarten,wie sich meine MIschvariante macht,aber dazu muß ich erst noch in der kommenden Woche die Vorstufe zuende bauen.

bis dann,tschüß,Thomas

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