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das große Röhrenhall Dilemma

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dukesupersurf:
Hallo,
seid Ihr auch Hallspirallenfreaks,dann überlegt mal mit,mir ist nämlich merkwürdiges aufgefallen:
-in den bewährten Fenderamps laufen 2 ECC81 Systeme parallel an über 400 V
  obwohl im Datenblatt steht 300V max.
-da diese eine SE-Endstufe bilden,dürfte es da schwierig werden,einen vernünftigen
  Arbeitspunkt bei 400V zu finden,ohne Pmax zu überschreiten (ich finde immer 2.5W,
  gilt das für beide Syteme zusammengerechnet?)
-entsprechend habe ich auch eben gemessen,daß die Spannung bei Austeuerung am
  Rk/Ck ansteigt,was aber bei richtigem A-Betrieb nicht passieren dürfte.
-wenn man entsprechend stark aussteuert,damits auch ordentlich schön surfig
  plätschert, klingt der Hall sehr verzerrt;die Ausgangskurve wird erst wieder sinusförmig,
  wenn ich Rk extrem verkleinere,aber dann wird das Ding durch den höheren Ruhestrom
  viel zu heiß
-außerdem ist der Fenderhall AÜ überhaupt nicht richtig angepasst (deshalb kann man
  auch ne halbe ECC81 nehmen,und man hört kaum einen Unterschied,da es jetzt trotz
  schwächeren Antrieb besser passt)

Trotzdem werden unzählige Fenderamps seit 44 Jahren so gebaut! ???

Und der einzige Grund,daß die alten großen Einzel-Reverbunits viel besser klingen als
die Amps mit integrierten Hall,
dürfte wohl nur daran liegen,daß sie neben mehr wohl ehr auch sauberer arbeiten,
(und die alten Hallwannen klangen sowieso viel besser als die aktuellen Blecheimer,
aber das ist ein anders Thema...).
Ich habe nämlich auch mal einen absoluten Superhall in einem Guyatoneamp gehört,
obwohl der nur von einer halben ECC81 angetrieben wurde.Ich weiß aufjedenfall noch,
daß seine langen Hallfedern durchgehend! waren (statt 2x2),wüßte aber noch zu gerne
wie ihr Treiber gefahren wurde.

Bei meinem aktuellen Ampprojekt hört sich der Hall (fällt auf,wenn er laut eingestellt ist,
oder wenn man ihn einzeln abhört) an,als ob ich einen Fuzz vorgeschaltet habe
(was mir schon bei mehreren Amps aufgefallen ist,die sich alle nach den Standardschaltungen orientierten),
jedenfalls ist der Aufhohlverstäker am Hallausgang ok.
Ich überlege jetzt,ob ich für den Halltreiber ein extra Siebglied baue,um dort auf 300V
zu kommen (hoffentlich wird er dann nicht zu schwach und plätschert nicht mehr),
oder was meint IHr dazu?

GUte Nacht,tschüß,Thomas

Nachtrag:
gibts eigentlich keine andere geeignete Röhre als die ECC81 als Halltreiber?
Sie müßte halt auch in einen Novalsockel passen,mit dem selben Austeuerungspegel
klarkommen (jedenfalls nicht soviel mehr brauchen,wie z.B. ECC82),
kommt mir nicht mit EL84,die vertragen keine 400V!,
es kommt noch frickeliger: sie sollte ein Zweitsystem haben,da ich das aktuell als
Katodynendstufentreiber mitnutze.

dukesupersurf:
AAAAAAAAHHHHHHH!,
ich habs:
die Fuzzgeräusche waren nicht ein völlig übersteuerter Halltreiber,
sondern Hf-Geschichten,die sich aufgeschaukelt haben.
Die Hallfußschalterbuchse war 5 cm von einer der Endröhrenanodenleitung entfernt,
das war wohl zu nah.Jedenfalls konnte ich mit meiner Hand in diesem Bereich so ne
Mischung aus Sendersuchen und Theremin spielen.Funktionierte aber nur mit der
linken Hand und wenn statt Rlast ein Speaker angeschlossen war,mein Gott,ist das komplex :o
Hab die Buchse jetzt versetzt,ganz nah am Hallaufhohlverstäker,und mit 68K Gitterwiderstand,wie bei den Fendereingängen.
Eine Spannungsreduzierung am Halltreiber hatte bis die 70V,die ich ausprobiert habe,
keinen Einfluß auf die Hallintensität,also gleich ein seperates Hallsiebglied eingebaut,
ich frag mich immer noch,wozu ich die ECC81 wie in den Fenderamps bei über 400V
quälen sollte.
So richtig toll klingt der Hall aber immer noch nicht,obwohl eine große Spirale statt der
kurzen eine weitere Verbesserung bringt.Aber ultracleane Akkorde werden mit Hall irgendwie schmutziger,habe aber nicht vor auf Digital umzusteigen.
Gibts nicht irgend einen Trick,wie sich (natürlich nicht für Surf ???) der Hall bei der Saitenanschlagsdynamikspitze etwas zurückhält,um dann bei der Ausklingphase aufzublühen?

tschüß,Thomas

headcrash:
Ich habe nicht wirklich eine Antwort. Ich weiß nur, dass der Hall aus meinem Marshall 2210 Top (BJ 19990) extrem geil klang. Schaltpläne finden sich zuhauf im netz bzw. bei Doyle im Buch. Der direkte Vergleich zu einer Fender Reverb Unit fehlt(e) mir, aber für meine Verhältnisse klang der Hall richtig gut.

Kpt.Maritim:
Hallo

Ich würde die EF80 in Triodenschaltung als Halltreiber nehmen. Die Röhre ist vielleicht nicht gerade die typische Gitarrenröhre, aber wen interessiert's

Viele Grüße
Martin

El Martin:
Hi!

Habe ein externes Stereo-Federhallgerät geerbt, das sich u.a. der ECL82 (Triode+Endpentode)bedient. NEIN, die ist nicht kompatibel zur ECC Serie...immerhin Novalsockel  >:D

Was ist denn mit der ECC99, die hat 'was mehr Dampf?

Das mit der maximalen Spannung ist ein Thema für sich...EL84 bei 400 V geht unter gewissen Bedingungen schon... Bei den Trioden ist's wohl ähnlich.

Wo der Käpt'n EF80 gesagt hat...eine Kaskode als Halltreiber wäre auch mal nen Versuch wert.

Oje, so viele Ideen zum Ausprobieren ::)

Ciao
Martin

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