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Warum soviel Standart Lala
Kpt.Maritim:
Hallo
Ich finde die Argumentationen werden etwas unfair. Ihr tut fast so, als hätte ich geschrieben, dass die Standartkonzepte schlecht sind. Lest mal nach, davon habe ich keine Silbe geschrieben. Ich tue sie auch nicht ab. Sie sind das Ergebnis einer Entwicklung und damit auch gute weil vielfach optimierte Ergebnisse. Genau das wollte ich mit der Kurzgeschichte beschreiben, nur farge ich mich, warum nicht auch völlig andere Konzepte so weit optimiert wurden. Ich will auch niemanden verurteilen, nur weil er ein Konzept baut, dass schon 100000 mal gebaut wurde, wozu auch, es hat sich von den 100000 Gebäuen wohl schon 80000 mal bewährt. Mich hat einfach nur interessaiert, warum gerade heute, da weder Leistung noch in unserem Fall Bauteilkosten die erste Rolle spielen, die Schaltungsfielfalt kleiner ist, als sie noch in den 50gern war. Die Vielfalt müßte doch eigentlich explodieren. Ich wollte mit der Frage auch nicht zu Innovation aufrufen und sagen: Ey Leude, wir müssen uns jetzt alle mal was ganz neues ausdenken, damit wir nicht wie Trottel dastehen. Mich hat es einfach nur interessiert, ich versuche ja hin und wieder mal was anderes zu machen. Jetzt hat mich die Frage deswegen gereizt, weil ich befürchtet habe mit meinen Bemühungen um Abwechslung völlig auf dem Holzweg zu sein.
Ich möchte all denen Danken die eine Erklärung geliefert haben. Ich galube eine Erklärung ist sehr gut. Ich versuche sie mal zusammenzufassne und im meine Eigenen Worte zu Übersetzen und mit ein paar Zusatzargumenten zu stützen. Wir wurden mit bestimmten Klängen sozialisiert. Bestimmte Sounds haben unsere Kindheit und Jugend geprägt. Es ist ja tatsächlich so, dass gerade Harmonieempfinden zu großen Teilen anerzogen ist. Das sieht man an der seltsamen indischen Tonalität. Oder z.B. daran, dass ein Funk, der für einen schwarzen Amerikaner wirklich depri und nach Schmerz klingt in meinen Ohren fetzt ohne Ende. Ich folgere daraus, dass bestimmte Klirrspektren als wohlklingend anerzogen sein könnten. Deswegen wollen wir auch ganz bestimmte Geräte, die genau diese Klänge auf die wir postiv konditioniert sind erzeugen. Und deswegen optimieren wir im Detail an diesen Klängen, anstatt uns um andere zu kümmern.
Wie haben es aber die ersten Gitarristen gemacht, die verzerrt spielen wollten. Die mußten ja Neuland betreten, sie waren bestanfalls durch den Klang einer A-Gitarre konditioniert. Lester Paul hat wohl versuchgt einen weichen cleanen Ton zu erzeuegen. Aber andere sind ja mutig auf zu neuen klängen marschiert. Ich vermuet das hing mit der sozialen Situation zusammen. Der rauhe Klang als Rebellion gegen alte Musikvorstellungen. Wahrscheinlich hat die elektrische Gitarrenmusik heute die soziale Funktion einer Rebellion verlohren. Tatsächlich war der Heavy Metal meiner einschätzung nach die letzte rebellische Stromgiutarrenmucke. Es war auch die letzte, die wirklich neue Sounds hervorgebracht hatte. Ivch denke ich verstehe ijetzt besser - Danke für die anregende Diskussion.
Viele Grüße
Martin
Kramusha:
Ich weiß schon, dass FETs eigentlich keine Triode ersetzen können. Aber eigentlich hab ich auch schon alles gesagt, was ich weiß. Vielleicht stimmt es auch net, aber ich kenne Projekte von dem Typ und seine Qualifikation, dass ich es gut glauben kann.
Nichts ist unmöglich sagt man *g
Lg Stefan :)
El Martin:
Du bist doch nicht sauer, Martin?
Ich finde neue Ideen -besonders auch Deine- schon interessant. Aber das weisst Du ja.
Lester Polfuss war schon innovativ. Da haben einige Traditionalisten geschrien, als der rumbastelte.
Natürlich hatte auch er nen Sound als Ziel. Und Neugier. Aber seine Les Paul Recording ist so weit von aktuellen Les Pauls entfernt, wie der Mond von der Sonne. Die breitbandigeren niederohmigen Tonabnehmer, die Fernsteuereinrichtung für Sampler oder der Mikrofoneingang sprechen eine beredte Sprache.
Wenn Gibson das in ne LP einbaut, wird das die Pleite des neuen Jahrtausends. Ganz zu schweigen von einem Weiterdenken.
Keine Angst, die aktive Tonblende probiere ich schon noch aus :guitar:
Ciao an die Küste! und weiter machen mit den originellen Ideen
Martin
sjhusting:
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 13.07.2007 10:47 ---Wie haben es aber die ersten Gitarristen gemacht, die verzerrt spielen wollten. Die mußten ja Neuland betreten, sie waren bestanfalls durch den Klang einer A-Gitarre konditioniert. Lester Paul hat wohl versuchgt einen weichen cleanen Ton zu erzeuegen. Aber andere sind ja mutig auf zu neuen klängen marschiert. Ich vermuet das hing mit der sozialen Situation zusammen. Der rauhe Klang als Rebellion gegen alte Musikvorstellungen. Wahrscheinlich hat die elektrische Gitarrenmusik heute die soziale Funktion einer Rebellion verlohren. Tatsächlich war der Heavy Metal meiner einschätzung nach die letzte rebellische Stromgiutarrenmucke. Es war auch die letzte, die wirklich neue Sounds hervorgebracht hatte. Ivch denke ich verstehe ijetzt besser - Danke für die anregende Diskussion.
--- Ende Zitat ---
Die ersten die gewollt verzerrt gespielt haben waren wohl der blues und rockabilly guitarristen der 50'er Jahren. Sie haben es gemacht, ganz einfach, in dem sie ihre Amps voll aufgedreht haben, so dass sie beim Gigs in Turnhallen usw gehoert werden konnten. In den Studio konnten sie das wohl nicht machen. In die 60er, Dave Davies (Kinks) hat die Lautsprecher seine kleine Amp mit ein Razierklinge geschlitzt, und das war die "You Really Got Me" klang (laut Davies).
sjhusting:
--- Zitat von: El_Martin am 13.07.2007 11:21 ---Wenn Gibson das in ne LP einbaut, wird das die Pleite des neuen Jahrtausends. Ganz zu schweigen von einem Weiterdenken.
--- Ende Zitat ---
Hi Martin!
Haben sie gemacht. Es hiesst "The Les Paul Recording Model." Gib "les paul recording" in google images ein, da siehst du es hundertfach. Allerdings ohne die "Les Paulverizer" das nur an Les' eigene Guitar gibt.
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