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Warum soviel Standart Lala

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Joachim:
:gutenmorgen:

Ja, philosophische Fragen provozieren philosophische Antworten :devil:. Aber offen gesagt, ist Deine Frage, sofern es überhaupt eine ist, für mich sehr unklar formuliert. In deinem ausführlichen historischen Überblick redest Du weitgehend über Schaltungskonzepte (z.B. Schmitt-Phaseninverter), am Ende eher über Stile und Sounds und Du beklagst sogar eine mangelnde Soundvielfalt.

Aber die Frage sollte doch nicht sein, warum alle so "langweiliges" Zeugs nachbauen, sondern vielmehr, was das Ziel ist! Und das Ziel ist doch immer noch nichts anderes, als einem bestimmtes Soundideal (das nicht zwingend ein Vorbild haben muss) möglichst nahe zu kommen. Nun kann ich mir mit meiner beschränkten Sichtweise ;) keinen Sound vorstellen, der nicht mit einer Applikation der bewährten Standardschaltungen zu erreichen wäre. Und für die Sounds, die sich meiner Vorstellungskraft entziehen, gibt es z.T. sehr spacige Effektgeräte.;D

Die wenigsten hier im Forum sind außerdem Elektroniker bzw. haben das Hintergrundwissen, um neue innovative Konzepte zu entwickeln. Da bleibt eben nur das nachbauen. Und das, wie ich hier doch noch ab und zu sehen kann, manchmal sogar sehr erfolgrech. Von daher finde ich das auch nicht wirklich fair, die Arbeit dieser Forumskollegen als "Standard-Lala" abzutun. Abgesehen von all dem ist das auch nicht ganz einfach in einer Technologie, die auf dem Stand der Vorkriegszeit ist, etwas wirklich neu/spektakuläres zu entwickeln. Und wenn doch, was bringt's? Was Schaltungstechnik angeht, ist es für mich immer wieder viel interessanter, die ganzen subtilen Möglichkeiten der Klangbeeinflussung auszuloten. Das ist ein weites Feld, das von den meisten hier noch nicht einmal am Rand betreten wurde. Hier paar wenige Werte angepasst, an einer strategischen Stelle eine andere Bauteiltechnologie verwendet, eine passende(re) Röhrenauswahl und schon wird aus einem mittelmäßigen oder gar miesen Lärmkasten ein richtig geiler Amp. Mein Vorredner hat das ja auch schon sehr schön dargelegt.

Entwickeln um den reinen Selbstzweck ist für mich eher so eine Art Beschäftigungstherapie ;). Was natürlich niemanden davon abhalten soll, es trotzdem zu tun. Schließlich habe ich meinen SLO, neben klanglichen Aspekten, unter anderem deswegen gebaut, weil mich die extrem sorgfältige Aufbau des Amps schon lange fasziniert hat und ich wissen wollte, ob ich das auch so oder sogar besser hinkriege.

Nun, so wie ich das sehe, hatten wir nie mehr Soundmöglichkeiten und flexiblere Amps als heute. Und selbst die "Alten" klangen mit ihrem Einheitsequipment doch sehr unterschiedlich. Sollten wir also vielleicht eher unsere Finger weiter trainieren, um uns zu differenzieren? Wie auch immer, jeder wird versuchen, seine Ziele auf dem für ihn optimalen Weg zu erreichen. Solange alle Sicherheitsaspekte berücksichtigt sind, ist das doch prima und man sollte das nicht als langweilig abtun.

Übrigens: der mit Abstand am besten klingende Amp, den ich bisher gehört habe, ist ACYs JTM45/100-Plexivariante. 100% Standard-Lala :devil:.

Grüße,
Joachim

mac-alex_2003:
Morgen,

ich steh einfach auf Standard-Lala !
Die meisten andersartigen Konzepte die ich bisher hören durfte konnten mich nicht wirklich davon überzeugen, einen anderen Weg einzuschlagen.

Und wenn man ehrlich ist, sind die meisten neueren Amps oft ein Weg, die Standard-Lala-Sounds in einem praktikableren Umfeld (sprich Mehrkanaler) zu integrieren.
Und was spricht dagegen? Nix.

Die Frage ist auch, muss es neue Schaltungen mit Röhren geben? Wir beschäftigen uns mit einer nahezu längst ausgestorbenen Technik. Gerade in Richtung Modelling hat sich die Technik doch sehr viel weiterentwickelt. Übrigens eine sehr interessante Technik, auch wenn mich die Ergebnisse bisher alles andere als begeistern konnten. Die maximale Zeit, die ich mir einen Line6-Amp antun konnte waren 10 sec.  ;D

Viele Grüße,
Marc

El Martin:
 :gutenmorgen:

Na, hier gehts ja ab...

Verstärkertechnik führt das Gitarrespiel nicht automatisch zu Neuland.

Wenn ich Videos von Les Paul sehe, wo er seinen LesPaulverizer (Sampler) benutzt oder seine Beiträge zum Multitracking sehe, wundere ich mich, dass so wenig originelle Sounds entstehen. ES GIBT WELCHE!
Greg Koch verwendet Technik ziemlich gut.
Frith und andere sicher auch. Ich habe früher freie Musik live gehört und es kam mehr auf originellen Einsatz an, als auf besondere Technik.

Für das Verkaufen an traditionell orientierte Gitarristen sind natürlich andere Dinge wichtig. Lediglich Boutique Hersteller können es sich leisten, einen Amp mit wenig Watt/wenig Knöpfen ... zu bauen und finden dann dafür einen (kleinen) Markt. Dr. Z und Komet fallen mir gerade ein. Oder die Billigst Schiene: GA-5 Varianten von Harley Benton/Epiphone...

Ein Schaltnetzteil für nen Röhrenamp zu verwenden wird hier in dem Forum ja auch schnell abgebügelt. Ich bin ja schon ein Alien, weil ich nen Ringkern NT  verwende :'(
Das sieht nicht klassisch aus... :P
Ein batteriebetriebener Röhrencombo mit DC/DC Wandler - die Dinger gibts mittlerweile für 25 Eu im Baumarkt - liegt doch auch in der Luft.

Ein paar der Dinge muss man nur machen...mit den Drahtigeln kuscheln und gucken, was rauskommt. Sicher, die Annäherung gibt erst mal ein paar Piekser, aber dann vielleicht...auch was NEUES TOLLES!

Ciao
Martin
PS: ich mach' bei dem Lala ja auch munter mit :angel:


Duesentrieb:
dadaismus
gagaismus
lalaismus?

El Martin:
was der Dalai Lama fürn Amp spielt ist net bekannt.

aber sicher mit dalai äh delay

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