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Endstufe mit zwei KT88 als Triode
KippeKiller:
Hallo,
Auf der Suche nach einer passenden Röhre für mein Netzteil und meinen AÜ bin ich im Genalex Datenblatt für die KT88 über folgende Beschaltung gestolpert:
Va,g2(b) = 485V (mein Netzteil liefert 480V)
Va,g2(o) = 422V
Ia+g2(o) = 2 x 94mA
Ia+g2(max Sig.) = 2 x 101mA
Raa = 4k (mein AÜ hat 2 x 2,5k)
Vg1 = -50V
Pout = 31 Watt
Dtot = 1,5%
I.M. = 5,6%
Pa+g2(o) = 2 x 40 Watt
Pa+g2(max Sig.) = 2 x 27 Watt
Rk = 2 x 525 Ohm
V(g1-g1)(ac) = 114V
Zout = 1,9k
Folgende Fragen haben sich mir diesbezüglich aufgetan:
- Ist diese Beschaltung auch heute noch anwendbar oder ist die KT88 von JJ oder Svetlana damit überfordert?
- Va,g2(o) ist die Spannung zwischen Anode und Masse, Va,g2(b) ist die Spannung zwischen Anode und Kathode, liege ich da richtig?
- Zout ist die Ausgangsimpedanz einer KT88 unter diesen Rahmenbedingungen? Dann wären 2,5k recht passend.
- Die Zusammenhänge/Bezeichnungen zwischen Pout, Pa+g2(o) und Pa+g2(max Sig.) erschließen sich mir nicht. Vermutung Pout = Sprechleistung/Röhre; Pa+g2(o) = Leerlauf(ohne Signal); Pa+g2(max Sig.) = Leistung bei maximaler Aussteuerung am Steuergitter. Ob das Sinn macht bin ich mir aber nicht sicher. Es geistern noch mehrere Alternativen in meinem Kopf rum.
- Zu Dtot bräuchte ich noch ein paar weitere Stichworte, ich finde nichts bzw. zu viel.
Besteht die Möglichkeit mit der KT88 als Triode eine zu Netztrafo und Übertrager passende Röhre gefunden zu haben?
Passende Sekundärwicklungen für Bias und Heizung sind vorhanden, einzig bin ich mir mit meinem Wissen zu unsicher um einfach mal das Geld in ein Paar KT88 zu investieren, nur um sie zu verheizen.
Für Hilfe, Anregungen oder Kritik wäre ich dankbar.
Schönen Gruß
Mathias
Edit: Hab was verwechselt, danke Dirk.
KippeKiller:
Hallo,
also Dtot scheint die "total Distortion" zu sein, zumindest in einem Niederländischen Datenblatt zur EL50 hab ich dazu noch den Begriff "total vervorming" gefunden.
Heute hat die Post das 100 Watt Pendant meines Übertragers gebracht, Raa ebenfalls 5,5k.
Getestet hab ich ihn bislang nur mit dem Multimeter (Drahtwiderstand, Durchgang).
Das Genalex Datenblatt ist leider gesperrt, also kann ich keine Auszüge oder Kennlinienfelder daraus extrahieren um sie hier Online zu stellen und mit den neueren Röhren zu vergleichen.
Ich forsche weiter Va,g2(o) und Va,g2(b) sind immer noch nicht entweiht.
Schönen Gruß
Mathias
Dirk:
Hi !
kann es sein, dass du da ein paar Daten/Angeben durcheinander bringst ?
Hier ein aktuelles Datenblatt:
http://www.tube-town.net/info/roehrendaten/svkt88.pdf
Maximalwerte und "typische Betriebswerte" sind zwei paar Schuhe ! Also nichts verwechseln !!!!
Gruß, Dirk
KippeKiller:
Hallo,
die Grenzwerte sind nochmal etwas anderes dessen bin ich mir bewusst, trotzdem danke.
Im Genalex Datenblatt ist die KT88 mit einer maximalen Anodenspannung von 600Volt angegeben, G2 mit ebenfalls 600Volt. Ich bliebe also im Triodenbetrieb an Anode und G2 unter der maximal zulässigen Spannung, daher überhaupt erst der Wechsel da die EL34 überfordert sind.
Das Datenblatt von Svetlana hab ich auch schon durchpflügt (hier ist die maximal zulässige Anodenspannung mit 800Volt angegeben), leider sind neuere Datenblätter meist ziemlich dürftig gehalten, daher meine Frage ob man die Beschaltung auch heute noch anwenden kann.
Die obige Beschaltung steht in dem Datenblatt unter "typical operation" ich hab (dank Kramusha) mal ein paar Screenshots gemacht und angehängt.
Die Frage nach Va,g2(o) und Va,g2(b) erschließt sich aus dem Datenblatt einfach nicht, da vorausgesetzt wird dass man weiss was (o) und (b) sind, da ich das leider nicht weiss kann ich nur interpretieren, was nichts bringt.
Auch Fachliteratur in Englisch, Französisch und Deutsch simultan zu nutzen trägt nicht gerade zur entwirrung bei, aber ich nehm was ich kriege, und lese es :)
Schönen Gruß
Mathias
KippeKiller:
Hallo nochmal,
ich hab mal nach weiterem Studium diverser Literatur und dem Datenblatt der Svetlana KT88 das Kennlinienfeld der Triodenbeschaltung verunstaltet.
Vesorgungsspannung sind 480V, negative Gittervorspannung -50V,
Spannung zwischen Anode und Kathode:
Ub - |Ug1| = 480V - 50V = 430V
-Die Lastgerade für A-Betrieb (rot):
G (Ua | fUa)
fUa = Ua / (Raa/2) = 430 / (5500/2) = 0,1563 A => 156mA
-Die Lastgerade für B-Betrieb (blau):
G (Ua | fUa2)
fUa2 = Ua / (Raa/4) = 430 / (5500/4) = 0,3127 => 312mA
Dann habe ich die Lastgerade für Raa/2 so weit parallel verschoben bis sie die Gitterkennlinie für -50V bei ungefähr 84mA @ 430V schneidet (ocker),
die Lastgerade für Raa/4 bleibt an ihrem Platz (bzw. sie verschiebt sich mit dem durch den steigenden Kathodenstrom hervorgerufenen zusätzlichen Spannungsabfall an Rk)
Raa/2 und Raa/4 schneiden sich so bei -10V am Steuergitter.
Kathodenwiderstand errechnet sich mit Rk = 50 / 0,084 = 595,238 Ohm
Jetzt habe ich mit den Punkten A, N, M, O, B, wie in Martins Mappe beschrieben eine Berechnung des Klirrfaktors durchgeführt.
Ergebnis war:
-K2 = 0,04
-K3 = 0,2
-Kges = 20%
20% Klirr wovon der Anteil von K3 fünfmal so hoch ist wie der K2-Anteil.
Bin ich auf dem Holzweg bei meinem Vorgehen mit dem Datenblatt?
Mir ist klar dass dies alles rein theoretischer Natur ist und sich nicht in der Form einfach aufbauen lassen wird, ich würde einfach gerne auf eventuelle (sicherlich vorhandene) Fehler hingewiesen werden um guten Gewissens weiter rechnen zu können.
Schönen Gruß
Mathias
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