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Wah Frage
Joachim:
Moin Steven,
sorry, hat gestern leider nicht mehr geklappt. Ich erzähle jetzt mal welche Erfahrungen ich bisher mit Wahs gemacht habe. Ich hatte früher ab und zu mal eines zur Reparatur, weil der Poti gekratzt hat (Standard-Fehler) oder halt sonst irgendwelche Kontaktprobleme waren (Buchsen usw.). Nachdem die Chrome TAD-Wahs endlich wieder lieferbar waren habe ich mir auch eines bestellt, denn ohne die eine oder andere Anpassung wirst man wohl nie die klassischen Wahsounds bekommen.
Das TAD-Wah ist im Prinzip ein GB-95 (Schaltplan), nur ist die erste Transistorstufe ist in Darlingtonschaltung (daher 4 Transistoren). Der 82k über dem 4µ7 an der Spule ist bei TAD ein 100k, die Transistoren sind 2SC1815, sonst ist alles identisch.
Man kann aus dieser Schaltung so ziemlich alles klassische machen, was es gibt. Also eine super Basis zum experimentieren für einen sehr geringen Preis ... aber: das Poti ist absoluter Schrott. Nicht nur, dass es nach kurzer Zeit gekratzt hat (was mit DeoxIT zu beheben war), der Regelweg ist scheußlich, im Prinzip digital. Ich hab von Michael ein Poti zum testen bekommen, mit dem der Regelweg sehr viel besser ist. Die Höhen kommen nicht erst am Ende kurz vorm Wadenkrampf, sondern in der Mitte des Regelwegs, so dass man sehr fein mit dem Effekt arbeiten kann.
Falls man gerade kein pasendes Poti rumliegen hat oder niemanden kennt, der das hat (danke Michael :)) gibt's z.B. bei Musikding das "Blacktop Deluxe 100k ICAR" oder das Dunlop Hot Potz II. Das sollte prima passen.
Das Wah in Originalschaltung ist mir zu "hell" oder gar schrill. Ich habe daher die Rob Tognoni-Mods (ohne die Faselspule) gemacht und das Wah klang danach für meinen Geschmack sehr gut. In Vintage-Schaltung (also ohne den Eingangsbuffer des CB 95; setzt aber True-Bypass voraus) mochte ich den Sound nicht so, ich komme mit der modernen CryBaby-Schaltung gut klar. Die Faselspule ist wie gesagt noch nicht drin. Der Effekt soll eher subtil aber lohnenswert sein. Das schreibt Rob Tognoni und auch ACY hat sich in dieser Richtung geäußert.
Ansonsten, Bernhard hat's ja oben schon geschrieben: Kein Effekt ist bis in die letzte Ecke besser dokumentiert, als das Wah (Crybaby und VOX). "Der Einfluß von fast jedem Bauteil auf den Sound ist sehr gut dokumentiert". Von daher ist ein TAD oder das Alternativ-Teil vom Musicstore (gleiche Hardware, aber klassisch schwarz statt verchromt) eine günstige und gute Grundlage. Mehr brauchts IMO nicht.
Noch ein Link für die Spulen-Fetischisten: Wah Inductors.
Grüße,
Joachim
sjhusting:
Danke Joachim; wenn ich sowieso dranschraben muss (was von die Samples auf eine Seite wahrscheinlich ist) dann kann ich gleich den TAD bestellen.
steven
Joachim:
Hi Steven,
ich denke, man sollte auf jeden Fall an den Werten von zwei, drei Bauteile drehen. Ist keine große Sache lohnt sich aber. Ein ordentliches Poti musst Du leider beim TAD mit einkalkulieren. Aber die Grundsubstanz des Teils ist sehr gut.
Hier mal noch eine Anregung ohne Kommentar und Wertung:
Männer-Wah
Grüße,
Joachim
doctormolotov:
Fehlt nur noch der Drehstrom-Mod ;)
Gruß Bernhard
Ramarro:
Diese ganzen Schaltungen, die ich bisher gesehen habe, haben alle einen Nachteil: der Eingang ist viel zu niederohmig, selbst bei dem offenbar noch gar nicht realisierten tube-wah ist das nicht so toll. Dadurch wird die Charakteristik der jeweils verwendeten Tonabnehmer natürlich platt gemacht, was nützt dann noch ein schöner hochohmiger Röhreneingang? Das ist ein Kardinalfehler, der wohl aus Kostengründen von den Herstellern einfach so beibehalten wird. Es macht doch keinen Sinn, extra noch einen Impedanzwandler vorzuschalten, der dann natürlich auch wieder eine eigene Batterie braucht. Aber stattdessen "faseln" die Leute lieber über bestimmte Spulen und andere mods oder setzen gar 2W-Metallfilmwiderstände ein ...
Schönes Wochende,
Rolf
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