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Bassverstärker mit wenig Watt

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KippeKiller:
Hallo zusammen,

wie andernthreads schon angekündigt plane ich nun einen kleinen Bassverstärker für mein Wohnzimmer.
Wie von kompetenter Seite angeraten beginne ich mit einer kleinen Liste von Prämissen welche die Schaltung zu erfüllen hat/haben sollte:

1. Eintaktendstufe mit EL84

2. Nach Möglichkeit nicht mehr als zwei Röhren

3. Gerne auch eine andere Röhre in der Vorstufe denn ECC83/12AX7

4. Gute Basswiedergabe, muss nicht bis in den Keller gehen aber man soll vernünftig Bass üben und dann eben auch hören können.

5. Klangregelung würde ich gerne mal die Variante vom 5B3 ausprobieren, falls sie nicht einfach überholt ist sonst würde ich auf die maritime Variante der Tonblende zurückgreifen oder sie ganz weglassen.

6. Übertrager mit seperater Gegenkopplungswicklung um den Dämpfungsfaktor zu erhöhen.

7. Arbeitspunkteinstellung über den Gitteranlaufstrom bei V1 wie beim 5B3 von Fender z.B.

8. Nur ein Volume-Regler nach V1, AN/AUS-Schalter, evtl. Klangregelung und Kathoden-R-Umschaltung an V2. Keine weiteren Bedienelemente

Eine erste Idee die ich hatte war es die "obere Hälfte" vom 5B3 von Fender zu bauen, ich werde mich morgen mal drasetzen das im groben auf Papier zu bringen damit man sich das besser vorstellen kann.
Im Grunde genommen wäre es die obere Triode der Eingangsstufe, die obere Stufe der Paraphrase und dann die obere Hälfte der Gegentaktendstufe jedoch mit der EL84.
Ganz so einfach wird das nicht.

Falls jemand eine brennende Idee hat welche man in dieser Liste noch unterbringen kann und ich bin nicht darauf gekommen, dann her damit.

Soweit einen schönen Gruß

Mathias

Basstler:
Hallo Mathias,

ich würde bei dem Kleinen keine Gegenkopplung einbauen. Nimm lieber einen etwas größeren Trafo , der die Tiefen souverän überträgt und einen guten Lautsprecher (z.B. Emminence Beta 10). Den brauchst du nicht zu dämpfen - der darf sich frei entfalten.
Je mehr Gegenkopplung- desto weniger Röhrensound.
Wenn du bei V1 den Arbeitspunkt über den Gitteranlaufstrom machst wirds recht hochohmig. Vielleicht ist´s für Bass doch mit Katodenwiderstand besser?

Viele Grüße
Eckhard

Tube_S_Cream:
Wenn's auch von der Box her klein sein soll, dann nimm statt dem Beta 10 von Eminence den BP102. Da hatten wir ja schon mal einen sehr langen Thread drüber. So ein Chassis in eine geschlossene 30-Liter-Box und gut ist. Der doch recht niedrige Wirkungsgrad von ca. 93dB lässt in Verbindung mit einem kleinen Röhrenverstärker keine Wände einstürzen , aber er liefert einen sehr vollen und fetten Bass. Die Höhen erinnern etwas an die alten Ampegs (Portaflex und Co.).
Trotz es auf dem Papier schon bei 2KHz aufhörendem (linearen) Frequenzgang, habe ich den bei mir vorhandenen Zusätzhochtöner nie in Gebrauch. Den Amp dafür würde ich aber eher als Doppel EL-84er auslegen. Ein 5W-Single-Ended macht da wenig Freude, selbst zum Üben.
Dafür belohnt einen diese Kombination mit einem richtig fetten Growl, wenn die Endstufe in die Sättigung geht.

Gruß

Stefan

haebbe58:
Hallo zusammen,

kleiner Tipp von mir:

Bau den G5, der ist super für Bass! In die Endstufe dann eine 6550 oder KT88 rein ... kommt wirklich klasse für Bass, mach ich dauernd. Und dann ist die Kiste fast genau so laut wie eine mit 2 EL 84!

mfg
Häbbe

Kpt.Maritim:
Hallo

@Eckhard: Bei der gegenkopplung bin ich ganz anderer Meinung. Sie ist ja nicht vorrangig da um den Frequenzgang zu spreizen, auch wenn sie das tut. Sondern um das Eigenleben des Lautsprechers etwas zu unterbinden. ich würde nämlich ein kleine 8...10Liter Bassreflexgehäuse dazu bauen und der Tiegftöner nebst Helmholtzresonator wollen Ein- und Auschweingmäßig kontrolliert sein. Sonst passiert dir beim Hochwandern in Halbtonschritten von tiefen folgendes

E-F-Fis-Grööööhn-Gis-A-Ai-Hmmmmm-C....

Kurz: Es wird dann schwer alle Basstöne geich laut zu bekommen, weil diejeingen, die mit Resonanzfrequenzen der Box überlagert sind, nicht richtig ausschwingen.

Das Röhrensound durch gegenkoplung verlohren geht halte ich übrigendsa für ein gerücht. Lautsprechersound geht etwas zurück, eben wegen des höheren Dämpfungsfaktors. Das Klirrspektrum verschiebt sich etwas zu ungeradzahligen hin, und der Gesamtklirr sinkt.

Ob 5watt aus einer EL84 oder 10Watt aus deren zwei ist glaube ich auch Banane, der Lautstärkeunerschied beträgt 3dB ist also gerade wahrnehmbar. Man kann aber auch eine größere Endröhre nehmen, wenn man sich besser fühlt. Ich rate dann zur EL34 und zwar aus folgendem technisch erklärbarem Grund. Diese Röhre ist eine recht steile Pentode und braucht wenig Steuerspannung zusammen mit einer Gegenkopplung erhöht sich der Steuersannungebdarf nimmt aber noch nicht die Größe an, die man bei einer KT88 oder 6550 hätte. Wer dann unbeingt eine Bündelstrahltetrode haben will, kann dann ja auf die KT77 oder 6CA7 wechseln. Die EL34 ist wesentlich besser als ihr Ruf. Es ist doch sowieso höchst merjwürdig, dass gerade den schön anzusehenden Röhren immer der beste Klang nachgesagt wird, woran das wohl liegen mag   ::)

Ich mache mich nachher mal an eine Schaltungsskizze. Mal sehen, was ihr davon haltet.

Viele Grüße
Martin


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