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Brummen - muss das wirklich sein?
Meikel:
Hallo,
oder ich hätte im Subject auch anders schreiben können: "Ich möchte meinen TAD-5E8A umbauen". Das trifft den Kern besser und ich möchte gern erläutern, warum.
Warum möchte ich den Amp umbauen? Weil er trotz seines für mich herrlichen Sounds brummt!
Zum Brummen. Was meine ich damit? Nun, lege ich das Ohr relativ dicht an den / die Speaker, so höre ich einen Brummton. Am Amp ist nichts angeschlossen, alle Regler sind zu. Ist das Ohr - wenn man so will - in normaler "Betriebsentfernung" des Amps, dann hört man dieses Brummen kaum noch oder eher gar nicht.
Was oder warum stört mich dann das also ???
Ganz einfach: andere Amps, die mit Platinen aufgebaut sind, brummen nicht, absolut nicht, auch wenn man mit dem Ohr dicht am Speaker ist. Wohlgemerkt, ich spreche von Brummen, nicht vom Rauschen!!!
Warum brummt er? Hier habe ich schon in einem ersten Teil diverse Änderungen probiert, nichts hilft:
- Siebung vergrössert
- g1 PU-Stufe probeweise kurzgeschlossen
- Röhre PU-Stufe getauscht
- V3 ...V1 gezogen
- Betriebsspannung oszillographiert, um Wechselspannungsreste aufzuspüren.
- Richtig Ruhe ist nur, wenn man V4, also die PU-Röhre zieht.... ;)
Meine Erkenntnis ??? ist nun momentan die, dass der Amp, so, wie er verdrahtet ist, gar nicht anders kann, als brummen. Geschuldet ist das der fenderesken Verdrahtung der Masseanschlüsse. Hier sind die Stufen z.T. an die einzelnen Potigehäuse geführt, die wiederum massemässig mit dem Chassis verbunden sind. Hinzu kommt ja die Masseverbindung am Eingang mit dem Chassis, usw. usf. Das widerspricht eigentlich jeder "eisernen" Regel, wie Stufen in einem NF-Verstärker massemässig zu führen sind. Der große Leo Fender hat sehr wahrscheinlich aus Kostengründen die Masseanschlüsse empirisch gelegt und somit einen Kompromiss geschaffen aber kein Optimum. Das hätte mehr Verdrahtungsaufwand gekostet, etc. und war dazumals u.U. möglicherweise auch gar nicht sooo im Fokus - alles nur reine Vermutung. Im TAD-Kit wurde das 1:1 übernommen, es handelt sich ja schliesslich um ein Original, vielleicht wurde noch etwas optimiert.
Wäre der Amp auf Platine gebaut, so würde man ohnehin anders layoutieren / verdrahten und hätte u.U. das Brummen komplett entfernt.
Daher vermute ich, dass man diesen freiverdrahteten Amp nur dann völlig brummfrei hinbekommt, wenn man die Verdrahtung, resp. Masseführung konsequent ändert und den nach wie vor gültigen Regeln konsequent und streng anpasst.
Die oben erwähnten kleinen Änderungen führen ansonsten so nicht zum Ziel.
Wie seht Ihr das?
Gruß Michael
Volka:
Hallo Michael,
ich denke auch, dass du in diesem Fall auf die "historische" Masseführung verzichten solltest. Die alten Amps brummen alle mehr oder weniger und wenn es dich stört: weg damit. Wenn man das erst einmal im Fokus hat.... ;)
Steven macht das soviel ich weiß in seinen Amps auch anders als im okinohl. Vielleicht kannst du dann auch mit deinen Siebelko-Werten wieder etwas zurückgehen (hat ja auch Einfluss auf den Sound).
Viel Erfolg,
Volka
uwe-3:
Hallo Michael, ich denke du hast das richtig erkannt, isolierte Eingangsbuchse und immer die Masse hoch halten und am zentralen Massepunkt anlöten. Aber ein gut freiverdrahteter Verstärker brummt ganz bestimmt nicht.
Grüße
Uwe
:guitar:
Meikel:
Hallo Uwe,
> ...ich denke du hast das richtig erkannt, isolierte Eingangsbuchse und immer die Masse hoch halten...
hm, die isolierte Eingangsbuchse ist hier (ohne Austausch) nicht möglich. Bauartbedingt sind es 4 der durch Verschraubung masseverbundenen Klinkenbuchsen. Problematisch sind sie nicht, was die Masseverbindung als solche angeht, da lt. Regeln diese ja immer am Punkt mit der geringsten Potentialdifferenz geschehen soll (wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe).
Problematisch könnten sie werden, da es sich eben nicht um nur eine einzelne Buchse handelt zum einen; sind es ja hier zwei Buchsen pro Stufe, und zum anderen, da gelbgrün mit an Masse kommt. Diese Verbindung liegt momentan noch am anderen Chassisende und könnte also eine Brummschleife über das Chassis bilden. Dürfte aber wiederum nicht, wenn ich gelbgrün ganz streng mit an den Masseverbindungspunkt am Eingang lege.... ;)
Werd's testen!
> Aber ein gut freiverdrahteter Verstärker brummt ganz bestimmt nicht.
Z.B. mein AB763-Clone... :)
Gruß Michael
sjhusting:
Hallo Michael
wasfuer verwendest du? Switchcrafts? Da gibts Isolierscheiben.
Die Lautsprecher-Buchsen sollte auch unbedingt isoliert sein; sie haben viel staerker Strom darauf als die Eingangs-Buchsen
steven
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