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Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide

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Kpt.Maritim:
Hallo

Danke für die Besserungswünsche. So langsam geht's.

Ich mag es wenn aus dem Schaltplen hervorgeht wie die Masse zu führen ist. Ich denke in diesem Fall könnte es mit zentraler Schiene auch funzen. Ich hatte aber schon zweimal Probleme mit dieser Art Masse. Einmal hat es bei einem Zweikanaler (den ersten und letzten, den ich je gebaut habe) schlimm gebrummt. Das Zweite mal bei einem Einkanaler nur sehr leicht. Beide male ließ sich das Problem dadurch umgehen das Netzteil direkt auf den empfiundlichsten Eingang zu legen. Ich glaube die Ursache ist, dass beim Bus die Endstufe eine bessere Masse bekommt, als die Eingangsstufe. "Besser" meint hier, dass der Ohmsche zwischen Endstufe und dem niedrigsten Potential am Ladeleko kleiner ist als der zwischen Eingangsstufe und jenem Elko. Es  kann dadurch zu einer kleinen Brummspannung zwischen Engangsbuchse und Endstufe kommen die dann auch verstärkt wird. Zieht man den Elko aber gleich zur Eingangsbuchse durch und heftet ihn nicht an die Endstufe, dann bekommt die Eingangsstufe die beste Masse und das kleinste Brummen. Kurz und klein: Der Massebus funzt in 99,5% der Fälle, wobei anscheinend die 0,5% der Fälle immer mir zufallen und ich deswegen auf Nummer sicher gehe.

Die Trafos liegen übrigens alle über der sehr breiten Lötleiste also vor den Röhren. Ich muss mir unbedingt noch was einfallen lassen um den Zwischenübertrager zu schirmen. Das Ding hat eine enorme Induktivität und fängt alles ein. Ansonsten sollte die Schaltung kaum empfänglich für Brumm sein, weil auch die Treiberstufe eine Gegentaktstufe ist.

Der Elko C2 wurde entsorgt. Die Gegenkopllung hier ist sehr gering. Der Ra ist gegenüber dem Rk riesig. Die Gegenkopplung ist also demnach sehr gering. Ich verliere gerade 0,8dB. In Hinblick auf den möglichen Einsatz der 6SL7 kann ohnehin auf den Elko verzichtet werden. Kurz: Er bringt fast nix und ist eines der am meisten von Ausfall bedrohten Bauteile. Also weg damit.

Ich mache die Tage mal ein PDF mit vollständiger Doku, also Schaltung. Bauteilliste und Verdrahtung. Ich habe den Schaltplan zunächst mit DIA gezeichnet, habe aber die Verdrahtung mit IPE erstellt. ich werde mir eine Bibliothek zum Schaltplanzeichnen in IPE anlegen, dieses Programm ist noch etwas flexibler da es auf XML aufsetzt.

Viele Grüße
Martin

Kpt.Maritim:
Hallo

soho, ich habe nach vielen Knobeln den Plan für den Klobiden ganz und gar fertig. Unten ist alles in einer PDF zu sehen.

Die Masseführung ist noch einmal ein kleines bisschen geändert. Es ist nun eine echte Sternmasse wie sie im Buchse steht. Die Massepunkte einer jeden Stufe werden gesammelt und dann zum zentralpunkt geführt, selbiges gilt für das Netzteil. Ich komme nun doch mit einem 40ger mal 20ger Hammondgehäuse aus. Es muss allerdings das Hohe mit 76mm sein. Der Grund ist dass ich ja vier Trafos habe und wir einen dreidimensionalen Raum bewohnen. Das führt dazu, dass man maximal 3 Trafoachsen um 90° gegeneinander ausrichten kann, kommt en vierter Trafo dazu, dann muss man ihn so ausrichten, wie einer der drei schon ausgerichtet ist. In diesem Fall trifft das AÜ und Netztrafo. Den AÜ werde ich deswegen nochmal mit einem Winkelnlech schirmen. Wichtig ist, dass kein Brumm in den Zwischenübertrager einstreut. Der ist am empfindlichsten, was es das betrifft, da er die höchste Induktivität hat und weil der hier eingestreute Brumm noch einmal durch die Endstufe verstärkt wird. Darum muss er auch im Inneren des Gehäuses montiert werden.

Bei den Leitungen habe ich mir größte Mühe gegeben, dass kritische Leitungen nicht parallel geführt werden. Z.B. die Anoden-und die Gitterzuleitung aufeinanderfolgender Stufen. Alles was größere Ströme führt und in die Nähe von Masse- oder Signalleitungen kommt wird verdrillt um Streufelder zu vermeiden.

Ich überlege gerade mit welchen Draht ich das ganze verschalten soll. Es werden die braunen Belton-Fassungen von Dirk zum Einsatz kommen, die mich in Punkto Qualität bisher am meisten beeindruckt haben. Deren Kontaktfahnen bewegen sich nicht, wenn man eine Röhre einsteckt. Demnach werden die Kabel mechanisch nicht belastet. So könnte man eigentlich starren Draht statt Schaltlitzen einsetzen. Oder ist wer anderer Meinung? Der Vorteil von starrem Draht wäre, dass er liegen bleibt, wo er soll, ohne dass ich Kabelbäume binden müsste, die wiederum große Schaltkapazitäten mit sich bringen.

Viele Grüße und schon mal Dank für Anregungen
Martin

PS: Vielen Dank an Alberto für seine Hartnäckigkeit, ohne die hätte das ganze nimmer in das 40gerx20ger Gehäuse gepasst sondern nur in eines in das andere einen 100Wätter reinfummeln. Also  :bier:

KippeKiller:
Hallo Martin,

gefällt mir, wie das Projekt insgesamt auch.

Starren Draht kann man auch herrlich im Chassis verlegen, allerdings wirken glaube ich auch Vibrationen durch Lautsprecher und Transport auf Starren Draht stärker ein, er besitzt zudem die Fähigkeit zu schwingen je nach Länge.
Silikonlitze zum Beispiel fängt Vibrationen und Stöße eher ab.

Ich bin gespannt wie er aussehen wird der Kleine.

Gruß Mathias

bazookajoe:
Eben gefunden, sehr interessante Seite über Pre War Tube Amps, mit (lesbaren) Schaltplänen die ich bisher im Web noch nicht gesehen habe. Sehenswert!

http://prewaramps.com/index.htm

mr.bassman:
Hallo bazookajoe,


--- Zitat von: bazookajoe am  9.11.2008 14:58 ---Eben gefunden, sehr interessante Seite über Pre War Tube Amps, mit (lesbaren) Schaltplänen die ich bisher im Web noch nicht gesehen habe. Sehenswert!
--- Ende Zitat ---
interessante Seite, da möchte man doch glatt die Ärmel hochkrempeln, um solche Teile nachzubauen....  ;D
Habe den Link mal meinem Schaltpläne-Links-Thread zugefügt.

Gruß - Bernd

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