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Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide

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Kpt.Maritim:
Hallo

wirklich eine tolle Seite, Danke. Wenn man so vergleicht, dann sieht man doch, dass an meinem Klobiden die Moderne nicht ganz vorbeigezogen ist. Er hat eine Gainstufe, wenn sie auch mit einer Low-mu-Triode ausgestattet ist. Aber das scheint nur so, denn die damals üblicher Weise eingesetzten zwischenübertrager hatten ein Übersetzungsverhältnis von 1:5. Ich habe bloß 1:1. Zwischenübertrager könnten für High-Gain-geschichten eine tolle Sache sein. Im Industriebereich lohnt sich das nicht, weil zu teuer. Im Boutique-Bereich macht man es nicht, weil ... ja warum eigentlich nicht?

Würde ich auf 1:5 gehen, dann würde ich zwar die Spannung hoch, aber den Strom runter transformieren. Nun brauche ich den Strom ja, da die 6N7 wegen des Klasse B2 Betriebes Gitterstrom und damit Steuerleistung sehen will. Insgesamt habe ich dennoch etwas mehr Gain als die alten Kisten. Dazu kommt noch, dass ich um die besondere Zerre des Klampfomaten zu erhalten, schon die Zwischenübertragerstufe im Gegentakt fahre.

Mein versuch war es die wesentlichen Klangbildenen Elemente dieser Verstärker zu nehmen.
- Röhren kleiner Steilheit
- Röhren mit relativ kleiner Verstärkung
- Röhren deren Steilheit im Arbeitsbereich nicht sehr konstant ist
- Trioden als Endröhren
- Zwischenübertragerkopplung
- Keine den Frequenzgangbeinflussende Filter außer der Klengregelung, die aber auch absolut linear eingestellt werden kann.
- Der Frequenzgang wird vom Eisen bestimmt
- Röhrengleichrichtung
- kleine Ladelkos und große Drosseln

Diese habe ich dann so kombiniert, dass das Ganze modernen Ansprüchen gerecht werden kann, mal sehen ob es gelingt.

Viele Grüße
Martin

NOS:
Hallo zusammen,

tolles Projekt + toller Link!!

@Martin: Beim Betrachten Deines Layout dachte ich gleich, dass Türret-Board u.ä. dafür nicht passt. Für mich klar ein Fall für Point 2 Point... Stoff-ummantelte Litze außerdem...

Schon mal über den Lautsprecher nachgedacht? Wahrscheinlich hast Du was Altes in der Krabbel-Kiste.. Was könnte man denn (am Besten aus dem Shop ;-) Neues ranhängen?

NOS

Kpt.Maritim:
Hallo

wegen des Lautsprechers habe ich ja bereits einen Fred geöffnet. Ich habe auch etliches in der Krabbelkiste. Z.B. RFT 15"er L3702 mit schicken Druckgusskorb, oder RFT L3401. Ein alter Bauer 12"er muss auch noch rumfliegen. Die anderen Lautsprecher sind eher zu klein. Aber eigentlich wollte ich einen modernen Lautsprecher nehmen. Es ist ja alles Modern an dem Teil. Die Trafos sind gerade ein paar Wochen alt, ich werde moderne isolierte Buchsen, Moderne Elkos usw. nehmen.

Eine komplett frei fliegende Verdrahtung wollte ich nicht machen. So wie es jetzt ist, scheint mir das Layout OK zu sein. Ich werde natürlich keine normale Lötleiste nehmen, die sind auch viel zu schmal. Ich habe hier noch eine schöne 3mm Pertinaxtafel rumoxidieren. Entweder ich haue da Messingrohrnieten rein oder ich schraube die Lötfähnchen allesamt fest. Wer schlägt was vor?

Gewebeummantelte Leitungen müssen auch nicht sein. Warum soll ich vorgaukeln, dass ich einen uralten Verstärker hätte. Ich habe keinen und will aus Sicherheitsgründen auch keinen, und ich muss auch nicht so tun als ob. Das Gerät soll von guter robuster Quali sein und gut aussehen. Mehr nicht.

Viele Grüße
Martin

Ramarro:

--- Zitat von: Kpt.Maritim am  9.11.2008 18:32 --- Entweder ich haue da Messingrohrnieten rein oder ich schraube die Lötfähnchen allesamt fest. Wer schlägt was vor?
--- Ende Zitat ---

Hallo Martin,

Alternative: Ein Weichholzbrett mit blanken Reisszwecken, die einfach da reingedrückt werden, wo man sie gerade braucht.  ;D
OK, OK, ist eher was für Veruchsaufbauten ...

Zu Deinem Layout, die Entkopplungskondensatoren sollten eigentlich kurzdrähtigst gerade an den Stufen sitzen, die vom Rest der Schaltung entkoppelt werden sollen, auch wenn das Leo Fender offenbar nicht gewusst haben sollte. Demnach gehört C9 nach links rüber direkt an R3/R6, lieber die Verbindung von R9 her länger machen. Minuspol direkt mit R1, R2, R4, R5 verbinden und damit dann an den Sternpunkt. Schleifer von P1 auch erst an diesen neuen Fußpunkt.
Wird zwar in diesem Fall wohl kaum eine deutliche Verbesserung bringen, aber man schläft einfach besser.  8)

Grüße,
Rolf

Kpt.Maritim:
Hallo Rolf,

mit den Entkopplern ist das son'ne Sache. Sie haben ja zwei Aufgaben. Nämlich zu sieben und die Stufen NF-Mäßig zu entkoppeln. Als Siebelemnte gehören sie ins Netzteil und an dessen Massepunkt da über sie auch Brummspannung abfällt, die eben zum kleinsten Ptential muss. Andernfalls würde sie zwischen Nullpotential und dem Fußpunkt der Stufe liegen und damit diese mit Brumm aussteuern. Als Entkoppelungsglieder gehören sie aber eigentlich in die jeweilige Stufe, da sonst eine kleine NF-Spannung zwischen den Nullpotentail und dem Fußpunkt der jeweiligen Stufe liegt. Was als Rückkopllung zum Schwingen führen kann.

Im HF-Bereich hätte ich die Entkoppler direkt an die Stufe gebastelt, vor allem bei UKW-Geräten. Im NF-Bereich spielt das glaube ich noch keine Rolle.  Und hier besonders nicht. Denn alle meine Röhren haben ein mu kleiner als 30, weswegen Barkhausenschwingungen zumindest einzelner Stufen schon nicht möglich sind. Zweitens ist jede Stufe mangels Kathoden-C etwas gegengekoppelt. Eine kleine Mitkopplung ist da nicht dramatisch. Eine Schwingung HF-Bereich befürchte ich nicht, da der Zwischenübertrager den Frequengang deutlich nach oben begrenzt, so deutlich, dass er blos bis 12kHz läuft, was ich bei Tubeland auch so bestellt habe. Deswegen habe ich mich für die Variante entschieden, die eher das Brummen meidet als das Schwingen.

Trotzdem hast du mit deinem Hinweis völlig Recht, Danke also!!! Ich könnte mir vorstellen, dass das in Verstärkern mit großen Gainreserven keine so untergeordnete Rolle mehr spielt, wo die C's verbaut sind. Es gibt ja einige Verstärker, wie z.B. gewisse Marshalls bei denen ich es erlebt habe und von den Trainwrecks wo ich es nur vom Hörensagen berichtet bekommen habe, dass es hier bei extremen Potieinstellungen zur Selbsterregung kommen kann, die sich durch Vergrößerung der Zeitkonstanten der Glieder beeinflussen lassen.

Viele Grüße
Martin


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