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Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide

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KippeKiller:
Hiho,

ich hab grad klasse Literatur hier, wenn auch schwer geballt und komprimiert: Günter H. Domsch "Der Übertrager der Nachrichtentechnik"
ich bin noch nicht weit fortgeschritten, danach bin ich aber glaub ich gewappnet.

Die Schaltung sieht mal auf dem Blatt sehr martialisch aus, Eingangstriode - Kathodyn und dann "Feuer frei!"
Der Aufwand ist mit einem Zwischenübertrager aber geringer, und man hat glaube ich mehr Möglichkeiten damit.
Da es ein passives Bauteil ist welches einen aktiven Part übernimmt tut man sogar der Energiebilanz noch etwas gutes, hat etwas visionäres O0

Gruß Mathias


Kpt.Maritim:
Hallo

guck mal in die Schaltung, sie hat einstellbare Symmetrie an der Treibertufe nach der Katodynstufe. Die Topologie dieser Schaltung ist ziemlich gewitzt. Denn man hätte ja auch zwei Stufen vor die Katodyn setzen können und könnte dann von der Katodyn auf die Kathodenfolger gehen. Man sparte sich dann sogar ein Röhrensystem, verliert aber die Symmetrieeinstellung

Ich stelle meine (A)symmetrie über den Rk der Treiberstufe vor dem ZÜ ein. So verschieden sind beide Schaltungen in dem was sie erreichen wollen gar nicht. Die angehängte Schaltung ist auch älter als meine. Ich habe sie aber erst nach dem Ausknobeln meiner Schaltung gefunden und darum das Fahrrad zum zweiten mal erfunden. Meine Schaltung ist in der Tat etwas einfacher, und hat rein optisch etwas mehr technische Ästhetik. Röhrenverstärker hinsichtlich Energiebilanz zu vergleichen hat einen seltsamen Beigeschmack.

Der Hauptnachteil der Schaltung besteht für mich im Netzteilaufwand, weil noch eine negative Spannung gebraucht wird und in dem bedingt durch die höhere Stufenzahl etwas kleineren Störspannungsabstand. Etwas zuverlässiger sollte mein gerät alleine wegen der geringeren Anzahl anfälliger passiver Bauteile auch sein. Dafür wiegt mein Verstärker mehr. Ich habe immerhin ein 40x20cm Gehäuse nehmen müssen.

Übrigens habe ich die Quelle wiedergefunden:
http://webpages.charter.net/dawill/tmoranwms/Circuits/6N7_Guitar_Amp.gif

.. so nu muss ich aber wirklich essen

Viele Grüße
Martin

KippeKiller:
Hallo,

wirklich ernst gemeint war das mit der Energiebilanz nicht.

Diese Schaltung wäre für einen Boliden mit 100Watt aufwärts interessant, also wenn mehrere Endrohre evtl auch noch mit Gitterstromeinsatz angetrieben werden müssen (den SVT hab ich da in Verdacht).
Für etwas kleines einfaches ist der Aufwand im Netzteil zu groß, da stimme ich Dir zu.

Fließt hier nicht auch ein größerer Bias-Strom im Falle dass das Gitter gegen 0V und darüber ausgesteuert wird?
Der Pfad -100V richtung Gitter der 6N7 ist in dem Falle doch niederohmiger gegenüber dem 47k-Widerstand in Reihe mit dem 10k Bias-Pot für die Symmetrie-Stufe. Mit der einfachen Bias-Schaltung mit einweg-Gleichrichtung wäre es warscheinlich dann auch nicht getan.

Bei einem weichen Bias könnte es jedoch auch eine Kathodenbias-Simulation sein da die Bias-Spannung mit der Aussteuerung wandert, jedoch umgekehrt als durch den Spannungsabfall über dem Rk, oder denke ich wieder in die falsche Richtung?

Gruß Mathias

Kpt.Maritim:
Hallo


--- Zitat ---Fließt hier nicht auch ein größerer Bias-Strom im Falle dass das Gitter gegen 0V und darüber ausgesteuert wird?
Der Pfad -100V richtung Gitter der 6N7 ist in dem Falle doch niederohmiger gegenüber dem 47k-Widerstand in Reihe mit dem 10k Bias-Pot für die Symmetrie-Stufe. Mit der einfachen Bias-Schaltung mit einweg-Gleichrichtung wäre es warscheinlich dann auch nicht getan.
--- Ende Zitat ---

Japp und es fließt auch ein signifikanter Gitterruhestrom. Damit kann der Gitterkreis in der Tat nicht beliebig hochohmig ausgelegt werden, wie man es sonst kennt. Vor allem belastet ein niederohmiger Biaskreis auch die Treiberröhren zusätzlich. Nun wird hier aber gerade Steuerleistung gebraucht, die nicht im Biaskreis verschossen werden sollte. Das ist es, was ich mit Aufwand im Netzteil meinte.

Viele Grüße
Martin

mr.bassman:
Hallo Mathias,

nochmal zu den "Orange Drops" 715P/716P:

--- Zitat ---Orange Drops müsste laut Bernds Beschreibung also K- oder P-Typen sein.
--- Ende Zitat ---
Korrekt wäre KP-Typen, da Polypropylen Film/Folien-Aufbau.

--- Zitat ---von Martin:Sind die Dröpse dadurch irgendwie besser oder so? Wenn nicht, dann überlege ich ernsthaft sie durch kleine Bautypen gleicher Spannungsfestigkeit zu ersetzen.
--- Ende Zitat ---
Klangliche Unterschiede sind mehr durchs Folienmaterial gegeben, als durch deren Aufbau...
Polypropylen bringt grundsätzlich etwas mehr an Höhen gegenüber Polyesterfolien - ohne wieder in irgendeinen Sound-Vodoo zu verfallen. ;D

Gruß - Bernd

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