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Amp nach jahrelanger Standzeit wieder in Betrieb nehmen

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Stephan G.:
Hi, Folks!

Eigentlich heisst's formieren, aber mit "Elkos formatieren" kommt man in der Fachwelt problemlos durch ...

Bei uns inne Firma ist das Formieren ein ganz heisses Eisen - wenns z. B. um die Zwischenkreis-Elkos unserer
fetten Frequenzumrichter geht ...
Nachdem wir bei den verschiedenen Herstellern nachgefragt haben und nahezu keine brauchbaren Antworten bekommen haben (man sollte meinen, dass die Typen, die Umrichter bauen, wissen, was sie damit anrichten - keine Spur!),
haben wir uns selbst einen universellen Apparat gebaut: An Motorschutzschalter hängender Standard-Ringkern-Regeltrafo 0...250V trifft auf 250 V / 700V-Trafo-Sonderanfertigung von Moeller (für nur 110,-- Euro!), danach Gleichrichter 1000 V / 35A mit kleinem Folienkondensator 1µF / 1500V. Von hier aus über diverse Panelmeter (1000V-fest) durch einen fetten 560 Ohm / 560 Watt-Rheostaten (Widerstand bzw. Poti) von Tyco (wie im Physikunterricht mit Blechkäfig und riesigem Schiebeknopf) zur stufenlosen Strombegrenzung und Spezialsicherungen an die Ausgangsbuchsen. Im Kurzschlussfall an den Buchsen können wir den Strom auf ca. 1A begrenzen. Ausgangsspannungen von 0 bis 800 V DC sind möglich!!!

Der Apparat wiegt locker 50 Kilo und ist fahrbar ausgeführt, hat aber riesige Griffe zum Transport über Treppen ...

Genug gelabert - zum Thema:
Bei Siemens / Epcos hab ich mal ein schönes Schaubild zu Elkos gezogen, wo die Vorgänge grafisch dargestellt sind - ich hoffe, ich habs noch aufm Rechner - dann kann ichs demnächst anhängen...

In seinen Worten muss ich Larry eindringlich unterstützen, dass man UNBEDINGT den Strom begrenzen muss. Alte Elkos weisen eine verringerte Schichtstärke im Bereich des Elektrolyt-Metallfolienübergangs auf und besitzen somit eine geringere Spannungsfestigkeit. Würden sie direkt in den Betriebsdaten betrieben werden, könnten sie schlicht und ergreifend "durchschlagen"...

Durch das kontrollierte Anlegen eines begrenzten Stromes wird diese Schicht wieder aufgebaut, deshalb die relativ lange Formierungsdauer. Im Idealfall sollte man den Strom alle paar Stunden schrittweise erhöhen, um diesen Prozess von Beginn an so schonend wie möglich umzusetzen und zum Schluss die volle Spannungsfestigkeit wieder nutzen zu können.

Umrichterhersteller empfehlen eine Formierung abgeschalteter Geräte übrigens mind. 1 x jährlich - das zeigt, wie heikel das Thema ist ...

Ich überlege im Moment, ob ich auf hochkapazitive Polypropylenkondensatoren umschwenke, die zwar sehr teuer sind, aber praktisch unzerstörbar und extrem verlustarm sind ... (WIMA hat ein paar Neue im Sortiment ...)
Elkos haben einfach zu viele Nachteile ...

PLAY LOUD!!  :guitar:

turbino:
10 Jahre alter Thread  :gutenmorgen: aber immer wieder interessant.

Der eine oder andere wird sich noch an mich u. meinen Luxor Sperrmüllfund erinnern. http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,8761.0.html

Der Apparat steht nun schon 9 Jahre hier in meinem Zimmer u. wurde die letzten 5 Jahre nicht mehr betrieben, auch nicht mit Strom versorgt.
Alle Kondensatoren, auch die dicken Viecher, wurden damals erneuert.

Habe jetzt einen 500W Stelltrafo angeschafft u. will den Amp sanft wiedererwecken.

Vorgehensweise:
Alle Röhren (bis auf die Gleichrichterröhre) entnehmen, Amp mit Stelltrafo langsam hochfahren.

Aber wie langsam würdet ihr vorgehen? Beginnen mit 50V, nach einer Std. 100V, nach einer weiteren Std. 150V, etc. ... ?
Die Innereien sind ja, außer AÜ u. Trafo, nicht antik. Kann ich da so vorgehen?

Freue mich über weitere Meinungen, Ab- bzw. Rumlöten werde ich allerdings nicht.

Alex

chipsatz:

--- Zitat von: turbino am 10.02.2018 19:33 ---Vorgehensweise:
Alle Röhren (bis auf die Gleichrichterröhre) entnehmen, Amp mit Stelltrafo langsam hochfahren.

--- Ende Zitat ---

Was soll das bringen?
Wenn der Amp vor 5 Jahren normal funktioniert hat und die Elkos neu waren sehe ich da keine Probleme. Einfach einschalten. Hat der Amp eine Gleichrichterröhre, dann hast du quasi den Sanftanlauf schon integriert.

Alle Röhren zu entnehmen ist eher kontraproduktiv. Ohne Last kann die Spannung schnell über den Grenzwert steigen. Dann ist die Gefahr, dass ein Elko durchknallt viel größer.

Gruß
mike

Holzdruide:
Hicks,
--- Zitat von: turbino am 10.02.2018 19:33 ---10 Jahre alter Thread  :gutenmorgen: aber immer wieder interessant.


--- Ende Zitat ---
Der arme Thread, 10 Jahre durfte Er in Frieden ruhen, jetzt hat Er wieder Brechdurchfall

Grunz Franz

turbino:

--- Zitat von: Holzdruide am 11.02.2018 08:25 ---Hicks,Der arme Thread, 10 Jahre durfte Er in Frieden ruhen, jetzt hat Er wieder Brechdurchfall
--- Ende Zitat ---

Hat er das  ???   Na gut, schönen Dank.

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