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Ibanez Octaver OT 10 FET-Schaltung defekt

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Treblerotor:

--- Zitat von: Maik am 28.11.2008 21:43 ---Q3: Emitter 0 / Collector 7,13 / Base 0 

Q4: Emitter 0,66 / Collector 0,5 / Base 0 

--- Ende Zitat ---
Hallo Maik,

was merkwürdig ist: die Emitter beider Transistoren sind laut der Schaltung verbunden. Trotzdem misst Du an dem einen 0V und ander anderen 0,6V. Du misst doch jedesmal gegen Masse = Batterieminus, oder? Bei Q4 hast Du nicht zufällig Emitter und Base bei der Messung bzw. deren Angabe vertauscht?

Gruß
Roland

ThanksJim:
Hi Roland,

ICH BIN EIN SOLCHER DUMMKOPF!!!!

Es tut mir unendlich Leid, dass ich die Geduld, die du mir entgegenbringst, so schändlich strapaziere, aber ich habe bei der obigen (neueren) Messung zwar richtig gemessen, aber dann doch einen Dreher in der Pin-Zuordnung gemacht. Das erklärt natürlich auch genau die Unstimmigkeit, die mir ja selbst im Vergleich zur Erstmessung aufgefallen war!  ::)

Ja, ich habe Emitter und Base vertauscht, die Emitter sind auf allerdirektestem Weg verbunden und messen beide 0V!!

Also nochmal Klartext:

Q3: B 0V / C 7,1V / E 0V

Q4: B 0,66V / C 0,05V / E 0V

Solche Patzer machen einen Thread ja nun nicht unbedingt übersichtlicher, Schande über mich ...

Danke für deine Aufmerksamkeit!

Grüße

Maik

Treblerotor:
Hallo Maik,

entspann Dich! Dummköpfe sehen anders aus... :)
Ich glaube, daß die Bezeichnungen von  Q3 und Q4 im TS-Schaltplan gerade andersrum sind als in der OT-Schaltung. Q3=Q4 und Q4=Q3 verstehste? Ich spreche jetzt deswegen ausdrücklich von den Bauteilpositionen im obigen Schaltbild. Also, wenn am Kollektor von Q4 im Plan 7.1V stehen (Q3 leitet - Q4 sperrt), wird:
1. Q5 über 1M durchgeschaltet und die LED leuchtet
2. Q8 über 1M durchgeschaltet und das Effektsignal kommt an den Output
3. Q3 durchgeschaltet demzufolge an dessen Basis 0,6V und an dessen Kollektor 0,05 V stehen, was a. über CR1 Q4 sperrt und b. über 1 M Q7 sperrt und das Dry-Signal gelangt nicht an den Output.
Alles klar soweit?
Also die Q3 und Q4 verrieglen sich gegenseitig. Kommt ein Schalt-Impuls über die 2 1nF-Cs and den Basen kippt die Schaltung um und Q4 leitet und Q3 sperrt. Sollte sie zumindenst, macht sie aber in diesem Fehlerfall nicht.
Was mich stört, ist, daß die Kippstufe beim Power-On gleich auf EIN geht. Normalerweise sollte sie auf AUS gehen, weil der Kollektorwiderstand 10K am Q3 kleiner ist als 22K am Q4, was zur Folge hat, daß der Basisstrom von Q4 höher ist und dieser zuerst durchschaltet -> Kollektor Q4 0V- LED Aus.
Konntest Du mir bis hierhin folgen, zieh ich schon mal die Mütze.

Mir fallen zur weiteren Diagnose noch 2 Spielerein ein:
1.:Die Gebilde CR1 und CR2 gegenseitig tauschen und messen ob nach Power-On der Kippstufenzustand auf AUS ist. nur zum Ausprobieren -Umschalten geht dann immer noch nicht
2. Die zwei 1nF an den Basen von Q3 und Q4 abhängen und messen ob nach Power-On der Kippstufenzustand auf AUS ist. nur zum Ausprobieren -Umschalten geht dann immer noch nicht.

Solltest Du die Reparatur nicht hinkriegen hast Du zumindest hier etwas Elektronik-Basiswissen erhalten. ;)

Wenn die Kippstufe dann gar nicht zum Laufen zu kriegen ist, könnte man versuchen, einen mechanisch bistabilen Fußwechselschalter reinzupfriemeln, der mit dem einen Anschluß über 22 K an +9V hängt und mit den beiden (Wechsel) -Schaltanschlüssen jeweils an die 1M zu den Q7,Q8 FETS geht.

Viel Glück weiterhin
Roland



 

ThanksJim:
Hallo Roland,

vielen Dank für deine Erläuterungen! Leider kann ich erst jetzt antworten, weil mein Provider gestern fast den ganzen Tag geschwächelt hat.

Wenn ich deinen Ausführungen tatsächlich prima folgen konnte, dann liegt das weniger an mir als an der anschaulichen und nachvollziehbaren Art, in der du mir mal eben schnell erklärt hast, wie diese Kippschaltung eigentlich funktioniert. Da sollte also eher ich die Mütze ziehen!  :danke:

Du hast Recht, allein schon das Dazugelernte ist ein Gewinn an sich, ich hoffe aber natürlich immer noch, dass mein nun besseres Verständnis der Schaltung mir dabei helfen wird, den Fehler doch noch zu finden und ihn beseitigen zu können. Deine Idee mit dem mechanischen Schalter ist natürlich eine interessante allerletzte Option, aber wenn der Fehler ja anscheinend so eindeutig in dieser Kippstufe selbst liegt, dann müsste er sich ja auch irgendwie finden und beheben lassen. Die Anzahl der Bauteile ist ja recht übersichtlich ...

Deine beiden Experiment-Vorschläge scheinen mir doch nicht nur 'Spielereien' zu sein, denn wenn z.B. nach dem Abklemmen der beiden 1nF-Cs die Stufe kippt, dann ist ja irgendwie schonmal klar, dass der Fehler entweder bei ihnen oder irgendwo vorher liegt, und vorher ist ja nicht viel ...

Ich werde das also so bald ich kann mal ausprobieren.

Ich habe aber noch eine Frage zu diesen CR1/CR2-Bauteilen: Soweit ich das ermitteln konnte, bestehen sie aus parallel geschaltetem Widerstand und Kondensator, right? Kann man die Dinger irgendwie sinnvoll prüfen? Gibt es eine Bezugsquelle für solche Teile, oder würde man sie im Zweifelsfall durch Widerstand und Kondensator ersetzen?

Viele Grüße und nochmal Danke für die Unterstützung!

Maik 

Treblerotor:

--- Zitat von: Maik am 30.11.2008 09:22 ---Ich habe aber noch eine Frage zu diesen CR1/CR2-Bauteilen: Soweit ich das ermitteln konnte, bestehen sie aus parallel geschaltetem Widerstand und Kondensator, right? Kann man die Dinger irgendwie sinnvoll prüfen? Gibt es eine Bezugsquelle für solche Teile, oder würde man sie im Zweifelsfall durch Widerstand und Kondensator ersetzen?

--- Ende Zitat ---
Hallo Maik,

ich hab nicht mehr im Gedächtnis wie die CR1/CR2 aussehen, es ist schon zu lange her seit ich meinen TS10 auseinander hatte, und ich wüßte auch nicht wo man sowas herbekommt. Wenn die tatsächlich so aufgebaut sind wie der Author des Schaltplans es beschrieben hat, kann man den Widerstand ohmisch messen. Den Kondesator kann man aber nicht mit einem Kapazitätsmessgerät prüfen, weil ja intern der Widerstand parallel hängt. Da steht ja auch noch Deine Frage im Raum, wie man Kondesatoren prüfen kann - mit einem Kapazitätsmeßgerät, oder wenn man den Luxus hat, mit einem Oszilloskop mit eingebautem Komponententester, was aber beides keine endgültige Aussage über die Funktionstüchtigkeit des Kondensators liefert. Zurück zu CR1/CR2: Wenn die tatsächlich so aufgebaut sind wie der Author des Schaltplans es beschrieben hat, müßte man sie mit einem Widerstand und Kondensator nachbilden können, wobei ich mich aber frage, ob es einen bestimmten Grund hat, warum Ibanez solche Spezialteile verwendet hat. Zunächst sollte man aber versuchen herauszufinden ob sie defekt sind. Angenommen eines davon ist defekt, was zur Folge hat, daß die Kippschaltung bei Power-On auf EIN geht, müßte wenn man die beiden wechselseitig tauscht, die Kippschaltung bei Power-On auf AUS gehen. right?
Du schriebst, die hast die Widerstände in der Umgebung gemessen. In ausgebautem(abgehängten) Zustand? der Transistor, der die LED steuert ist auch erneuert? Hat die Batterie nach der ganzen Probiererei noch ihre 9V? Prüfe doch auch die Leiterbahnen von Lötpunkt zu Lötpunkt auf Durchgang!

schönen Sonntag noch,
Gruß
Roland

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