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erster Schaltplan für meinen Deliverance-Klon - Feedback wäre schön :-)

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jacob:
Hi Alex,

da musst Du wohl nochmal gründlich Dein Layout/die Bauteileanordnung ändern. Das extrem hochpegelige und hochohmige Signal streut in die nächste, verstärkende Stufe ein. Und zwar ganz massiv, wenn Du selbst bei gezogener Einschleifweg- Röhre noch was hörst.
Normalerweise bringt die Returnstufe ein unglückliches Layout ans Tageslicht.
Räumlich falsch plazierte Gridstopper / Hochpassfilter tun ihr übriges.
BTW: soweit ich mich erinnern kann, hat sich Düsentrieb vor längerer Zeit bzgl. des Übersprechens fast einen Wolf gesucht, als er hinter den Mastervolume vor den PI einen Längswiderstand gesetzt hat, um nach Kevin O'Connor- Manier den Bassverlust bei fast zugedrehtem Master zu entschärfen  :angel:

Hoffentlich hast Du keine Platine verwendet...

Gruß

Jacob

mac-alex_2003:
Hallo,

das leise Restsignal ist wie Jacob geschrieben hat ein Übersprechen. Zu 100% wird sich das nie vermeiden lassen, jedoch bekommt man es gut hin, dass man kein Signal hört, wenn der Master auf 1/2 steht. Bei vollem Vorstufengain und aufgerissener Endstufe wird immer etwas durchkommen.

Zum Fehlerfinden musst Du einfach den Fehler einkreisen, indem Du das Endstufensignal an einigen Punkten auf Masse ziehst (Würde mal am Gitter des PI-Eingangs anfangen und mich dann nach vorne durcharbeiten). Damit kannst Du relativ einfach feststellen wo es einstreut. Dann heißt es Design anpassen.

Ob damit das Gesamtsignal besser wird und Deine Schmutzfrequenz weg ist kann ich nicht sagen. Wäer möglich, es kann aber sein, dass da noch ein anderer Bug drin ist.

Kleiner Tipp: (Gewickelte) Kondensatoren sind mitunter relativ empfindlich was Einstreuungen betrifft. Manchmal hilft da schon Umdrehen des Bauteils (also Anschlussseiten vertauschen, die äußere Wicklung sollte immer an den Anschluss mit der geringeren Impedanz) oder ein Drehen um 90° um die Hochachse, um den Kondensator aus dem elektrischen Feld rauszubekommen.

Viele Grüße,
Marc

_AlX_:
Hi zusammen,

und danke für die Antworten. Das klingt ja nicht sehr ermunternd, aber immerhin konnte man so an einer Stelle ansetzen.

Ich hab weiter nach der Stelle gesucht, die etwas Preamp-Signal in die Endstufe gibt, und hab den Loop jetzt erstmal aussen vor gelassen. So war rauszufinden, dass bei gezogener Loop-Röhre und gezogener PI-Röhre trotzdem dieses leise Signal in die Endstufe einstreut. Es wird auch bei gezogener Röhre etwas leiser, wenn ich das Steuergitter der Phasenumkehr-Triode (Cathodyn-PI) auf Masse ziehe, aber verschwindet nicht gänzlich. Mir schwant daher, dass das Signal, welches im (seriellen )Loop trotz Unterbrechung durch einen Stecker im Return verbleibt, gar nichts mit dem Loop zu tun hat, sondern direkt vom Preamp auf die Endstufe überspricht. Wenn man den Loop komplett zudreht, hört man daher wahrscheinlich nicht einen "undichten" Loop, sondern eben das Übersprechen aus der Vorstufe in die Endstufe.

Umgekehrt habe ich dann alle Preampröhren gezogen und herausgefunden, dass man das Übersprechen mit der ersten und zweiten Preampröhre noch nicht hören kann; Erst wenn man die V3 dazusteckt, wird das leise Preampsignal in der Box hörbar. V3a ist eine Gainstage mit V3b als DC Kathodenfolger, welcher das Tonestack antreibt. Wenn ich das Steuergitter von V3a auf Masse ziehe, ist Ruhe im Karton. Wenn ich V3b hinter den drei Koppelkondensatoren, und vor den Potis der Klangregelung, alle auf Masse lege, ist das Übersprechen aber noch/wieder zu hören. Nach meinem Verständnis müsste das Problem dann zwischen V3a und dem Eingang der Endröhren, oder zumindest einer Endröhre liegen?

Ich hab eine Art "Anlaufschutz" für das Steuergitter der V3b, welches ja direkt an der Anode von V3a hängt; Der Schutz besteht in einem 47K-Widerstand und einer 1n4007 in Flussrichtung hin zur Kathode. Beim Einschalten im kalten Zustand soll dies verhindern, dass es innerhalb der Triode V3b Spannungsüberschläge vom Steuergitter auf die Kathode gibt, bis die Kathode aufgeheizt ist und auf ihre Spannung kommt. Diese Verbindung zwischen Steuergitter und Kathode hab ich testweise auch mal unterbrochen, aber ohne Erfolg, das leise Preampsignal kam immernoch in der Endstufe an.

Daher die Frage, kann es vielleicht sein, dass solch eine Einkopplung des Preampsignals auch über die HV-Versorgung stattfindet? Denn ansonsten hatte ich ja den Signalweg zwischen V3 und der Endstufe abgeklemmt, und trotzdem ist noch etwas durchgekommen. Die Relais scheinen es soweit nicht zu sein, und ich frage mich, was da noch übrig bleiben sollte ausser der Spannungsversorgung.


Morgen werde ich nochmal abwechselnd die Endröhren ziehen und nachhören, ob das Übersprechen vielleicht nur in eine Seite der Endstufe geht. Ansonsten wüsste ich jetzt aber auch nicht, wo ich noch suchen könnte.  :-\

Gruß,
Alex

jacob:
Hi Alex,

da bist Du ja auf der richtigen Fährte. Mit einem Tongenerator, einem Scope und einem Dummy dürftest Du den Layout- Bug schnell ausfindig machen können. Vielleicht helfen ja schon einfache, abschirmende Maßnahmen, eine bessere Signal- Kabelführung und ein paar "Bauteileumverlegungen" weiter.
Ich glaube nicht, dass der Fehler in der Spannungsversorgung/ im Netzteil liegt, wenn Du alle Versorgungsspannungen gut gegeneinander entkoppelt und keine billigen Schrottelelkos verwendet hast. Aber das kannst Du ja schnell rausfinden. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du ja jedem Elko einen 100nF Bypass- C spendieren.
Und beim Testen: nicht mit offenem Chassis, sondern immer die Abschirm- Bodenplatte über das Ampchassis legen und auf guten Kontakt achten.

Ein ganz leichtes Übersprechen wird wohl nicht komplett wegzubekommen sein wg. den hohen internen Pegeln bei Hi- Gain und der hochohmigen Schaltung. Entscheidend ist doch eigentlich nur, ob sich das leichte Übersprechen, das man z.B. bei Zimmerlautstärke hat, bei praxisgerechten Einstellungen negativ bemerkbar macht.

Gruß & viel Spaß beim Layout- ändern!

Jacob

mac-alex_2003:
Hallo Alex,

so wie sich Deine Beschreibung anhört streut ein Signal zwischen g1 an V3a und den Potis in die Eingänge Deiner Endstufe ein.

Probier doch mal folgendes:
Hinter C29,C33,C35,C38 auf Masse ziehen.
C40 und C53 zu den Endröhren in auslöten.

Hörst Du nichts mehr streuen vermutlich die Potileitungen in die Koppel-Cs ein, also eher ein Layoutproblem am Board.
Hörst Du noch was könnten auch die Potileitungen in die Gitterzuleitungen streuen.
Führst Du evtl. die Potileitungen sehr nah an den Steuergitterleitungen der Endröhren vorbei? Sind die R56/R83 an die Sockel gelötet.
Du könntest die Gitter-Rs auch auf 5,6k hochnehmen.

Hast Du mal ein Bild von Deinem Aufbau?

Deinen Analyseansatz finde ich echt klasse, wenige testen wirklich so systematisch!

Viele Grüße,
Marc

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