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erster Schaltplan für meinen Deliverance-Klon - Feedback wäre schön :-)

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_AlX_:
Und hier nochmal der aktuelle Schaltplan, passte leider nicht mit in den vorherigen Post.

_AlX_:
Hallo zusammen,

ich hoffe ihr seid auch alle gut über die Feiertage gekommen!
Ich war nicht untätig, und hab den Schaltplan an einigen Ecken und Enden weiterentwickeln müssen. Hauptursache war zum einen, dass ich bei der Gleichrichtung der Hochspannung sekundärseitig einen zu geringen Faktor zum Rechnen benutzt habe, und auf der anderen Seite mein Netztrafo sich mit 380V anstatt 350V sekundär mit 10% Reserve nach oben bei mir vorgestellt hat. ;-)

So musste ich mein Netzteil per PSUD ein Stück weit korrigieren, und wegen der neuen Sekundärspannung von knapp 515vdc auch einige Bauteile aus dem Plan rausnehmen, die bei dieser Spannung nicht mehr mitmachen, wie z.B. die Drossel, die ich gar nicht erst eingebaut habe. Stattdessen sitzt dort jetzt ein 1K 5W-Widerstand. Der Rest der Änderungen konzentriert sich im wesentlichen auf die FX-Loop-Stufe.

Schließlich habe ich den Amp zusammengebaut, nach einigem Messen den Preamp in Betrieb genommen, und nach einigen kleineren Problemchen beim Start (meistens irgendwelche Fehler in der Masseführung) läuft der nun ganz gut! Alles in allem hatte ich bisher weniger Probleme, als ich befürchtet hatte. Das Switching klappt gut, Störgeräusche hört man nur im Heavy-Kanal bei voll aufgedrehtem Gain, und diese beschränken sich auf das übliche Rauschen, was vermutlich auch teilweise daran liegt, dass mir bis zum Tonestack das abgeschirmte Kabel ausgegangen ist), und in die Endstufe von meinem Engl gespielt, klingt der Amp schon gar nicht so schlecht! Ich muss derzeit nur den Klang etwas einschätzen lernen, da der mit dem Pegel zusammehängt, mit dem ich das Signal durch den Loop-Send in die Engl-Endstufe schicke. Aber soweit ich das sagen kann, hat der Preamp jede Menge Bass, etwas nasale Mitten wenn sie voll reingedreht sind, und ganz passable Höhen, klingt alles in allem sehr amerikanisch, und kann schon einen ziemlich fiesen scoop-Metalsound.  :devil:

Natürlich hat es mich gefuchst, dass ich die Endröhren noch nicht hier habe, also habe ich zum Testen mal ein altes Paar EL34 im Triodenmodus in die Endstufe gebaut, und mit recht wenig Strom testbetrieben. So konnte man auch mal die Auswirkung der Klangregelung der Endstufe testen; Das Presence-Poti klappte ganz gut und ist dem Klang auch sehr zuträglich, das für Depth hatte allerdings nach meinem Empfinden überhaupt keinen Effekt, wobei ich mir aber relativ sicher bin, dass ich es richtig herum angeschlossen habe. Aber da muss ich noch weiterexperimentieren.

Leider sind die alten EL34 mittlerweile durch wie es aussieht, was mich aber nicht überrascht hat. Kurz nachdem sie auf Temperatur gekommen sind, fangen sie jetzt an blau zu leuchten, und aus der Endstufe kommen Brumm- und Knackgeräusche, zuletzt auch ein Fiepen, das sich je nach Einstellung der Klangregelung veränderte.

Ich gebe zu, das ist nicht sehr elegant gewesen, aber ich wollte halt die Endstufe testen, bevor ich die richtigen Röhren da reinsetze und evtl. direkt schrotte, weil trotz aller Vorsicht was falsch verkabelt war oder dergleichen. Der Amp hätte mit den EL34 im Triodenmodus schon ganz unten angesetzt bereits gut Lautstärke gemacht, ich konnte das Master-Poti kaum aufdrehen und hatte ordentlich Pegel. Allerdings klang der Amp an seiner eigenen Endstufe mit diesen Röhren sehr harsch, ich bin gespannt, wie das letztendlich mit KT90 oder KT88 klingen wird, die muss ich aber erst noch bestellen.


Das Hauptproblem, was mich derzeit fuchst und wahrscheinlich auch die EL34s dahingerafft hat, ist der Einschaltstrom mit dem 340VA-Ringkerntrafo. Der Amp entpuppt sich als wahres Grab für Feinsicherungen. Am Anfang hatte ich die Primärseite mit 1AT abgesichert, die war aber beim zweiten oder dritten Mal einschalten Futsch. Eine 2AT-Sicherung hält im Schnitt vielleicht auch nur 5x Einschalten durch, 3,15A mittelträge ist auch schnell hinüber.

Wie regelt ihr denn den Einschaltstrom bei Ringkerntrafos? Ich hatte dann im weitern Testverlauf eine 5AT drin, aber das kann es ja nicht sein, und jetzt im Augenblick habe ich eine 1,25AT-Sicherung drin, die das Einschalten zwar zwei mal überlebt hat, aber erfahrungsgemäß auch nicht lange halten wird, wenn auch 2AT-Sicherungen nicht lange halten. Gibt es eine elegantere und trotzdem praktikable Lösung, als den Amp dauerhaft mit einer 5AT-"Sicherung" zu betreiben?

Und es ist vielleicht eher eine Geschmacksfrage, aber meint ihr es lohnt sich, dem Amp doch noch eine 600V-feste Drossel zu verpassen? Die andere muss ich ja ohnehin zurückschicken.

Gruß,
Alex

Larry:

--- Zitat von: _AlX_ am 28.12.2008 05:46 ---Allerdings klang der Amp an seiner eigenen Endstufe mit diesen Röhren sehr harsch, ich bin gespannt, wie das letztendlich mit KT90 oder KT88 klingen wird, die muss ich aber erst noch bestellen.

Leider sind die alten EL34 mittlerweile durch wie es aussieht, was mich aber nicht überrascht hat. Kurz nachdem sie auf Temperatur gekommen sind, fangen sie jetzt an blau zu leuchten, und aus der Endstufe kommen Brumm- und Knackgeräusche, zuletzt auch ein Fiepen, das sich je nach Einstellung der Klangregelung veränderte.
--- Ende Zitat ---

Das ist ganz klar HF-Oszillation! Kabelverlegung nix gut!


--- Zitat von: _AlX_ am 28.12.2008 05:46 ---Das Hauptproblem, was mich derzeit fuchst und wahrscheinlich auch die EL34s dahingerafft hat, ist der Einschaltstrom mit dem 340VA-Ringkerntrafo.
--- Ende Zitat ---

Nein, das war die Oszillation! Deine Endstufe hat geschuftet wie 12 Pferde - aber in einem akustisch nicht wahrnehmbaren Frequenzbereich.

Sach ma! Bist du schon auf oder noch auf?  ;D

Larry

_AlX_:
Hi Larry!

Ich habe derzeit einen etwas eigenartigen Tag-Nacht-Rhythmus, zugegeben.  ;D

Also was ich nochmal erwähnen wollte, mit den EL34 als Trioden konnte ich eine Weile lang gut spielen, da hat auch nichts (hörbar) geschwungen oder dergleichen, wie hinterher. Ich weiß jetzt nicht wie lange ich getestet hab, ich hab ja auch immer auf die Röhren und das Multimeter dabei geachtet. Aber insgesamt hab ich schon so 15-20 Minuten mit der provisorischen Endstufe gespielt, ohne besagte Probleme zu haben.
Zudem hatte ich den Master kaum aufgedreht, obwohl es auch so schon über Zimmerlautstärke war für mein Empfinden (Eminence Wizard Speaker).

Die Probleme fingen erst an, als ich auf die Idee gekommen bin, meinen "Triodenmodus-Testaufbau", den ich erst mit Klemmkabeln arrangiert hatte, fest zu verlöten, bis ich die echten Endröhren hab. Es lief also einige Zeit ganz gut und ohne Gefiepse, mit ca. 22mA Stromfluss je Endröhre. Ich dachte auch zuerst, ich hätte einen Fehler beim fest Verlöten gemacht, aber das Problem bestand auch fort, nachdem ich diese Verbindungen wieder aufgetrennt hatte, und dann sind mir irgendwann die zu blau leuchtenden Röhren aufgefallen. Auch sind mir dann, sobald sich nun nach einiger Zeit dieses "knacken" einstellte, die dunkler werdenden LEDs aufgefallen, deren Spannungsversorgung an der selben Heizwicklung wie die Endröhrenheizungen hängt, und da dies nicht auftrat wenn die Röhren gezogen waren, vermutete ich einen Kurzschluss oder Spannungsüberschlag in wenigstens einer der beiden Röhren.

Da ich kein Oszi (und noch keine Endröhren) habe, kann ich jetzt auch nicht einfach gucken, ob es ab dem Phaseninverter tatsächlich schwingt (Das Signal durch den Send in eine andere Endstufe klingt wie gesagt okay). Von den Schwingungen in nicht hörbaren Frequenzbereichen hab ich auch gelesen, aber der Amp machte, bis auf den harschen Klang den ich auf die Endröhren vermutet hab, keinen eigenartigen Eindruck. Aber ich hab auch noch nie eine EL34-Trioden-PP-Endstufe gehört, daher kann ich da nichts vergleichen.

Wie sollte ich nun am besten vorgehen, wenn ich die echten Endröhren da habe? Die Gegenkopplung erstmal abklemmen und hören, ob immernoch etwas schwingt?
Die unschönste Stelle im Amp ist in der Tat die Phasenumkehrröhre, deren Kontakte ich mangels Platz leider über eine gewisse Distanz zu einer freien Stelle an der Lötleiste führen musste, im Bereich neben der Endstufenelektrik.

_AlX_:
Hi zusammen,

die Endröhren sind heute angekommen, Gegenkopplung etc. ist soweit auch kein Thema mehr. Alles lief sehr zufriedenstellend, obwohl ich kaum auf Lautstärke testen konnte. Ein kleines Soundfile unterhalb Zimmerlautstärke gibt es hier: http://home.arcor.de/unlight/ablage/alpha/bilsteyn_alpha.mp3

Um die Nebengeräusche im Gain-Kanal muss ich mich doch noch mit etwas abgeschirmtem Kabel kümmern, welches mir vorher ja zum Tonestack hin ausgegangen ist. Ich hoffe, damit kann ich das noch etwas verbessern. Außerdem habe ich einen sehr tieffrequenten, subtilen "Ton", welcher aus der Endstufe kommen muss und unabhängig von dem Lautstärkeregler ist. Man kann es mehr fühlen als hören.

Was mich derweil aber am meisten Fuchst, ist der FX-Loop. Der sollte eigentlich seriell sein, sprich, wenn man nur einen Stecker in den Return steckt, sollte vom Preampsignal gar nichts mehr zu hören sein. Dem ist aber leider nicht so, ich höre noch ein leises Preamp-Signal in dem Fall.

Ich vermute, dass genau diese "undichte Stelle" auch dafür verantwortlich ist, dass mein FX-Loop eigenartig vom Frequenzgang her klingt. Wenn die Lautstärke mit Loop etwa gleich zur Lautstärke ohne Loop eingestellt ist, und ich mein Effektgerät (Boss GT8) auf Bypass einschleife, wird das Signal (zwangsläufig) etwas matschiger, aber ihm ist auch eine Frequenz beigemischt, die so ähnlich klingt, wie wenn man durch einen Strohhalm pustet. Der Effekt scheint sich auch subjektiv zu verstärken, je leiser man den Return Level dreht, und geht ganz unten am Poti schließlich in das leise Preampsignal über, was ja eigentlich nicht da sein sollte.

Hat vielleicht jemand Tips, wo die üblichen Fehlerquellen für so eine "Einkopplung" liegen? Die für den FX-Weg verantwortliche Röhre (eine ECC82 für Send und Return) habe ich schon testweise gezogen, habe aber dann noch das gleiche Problem, dass bei zugedrehtem Return trotzdem noch ein leises Preampsignal zu hören ist. Für jeden Ratschlag wäre ich dankbar.

Gruß und gute Nacht,
Alex

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