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Der Nachtfalke fliegt

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mac-alex_2003:
So, der eine geht ins Bett, der andere steht auf *grins*


--- Zitat von: Larry am 15.01.2009 04:18 ---Erst mal vorab – sehr schöne Arbeit! Sieht sehr vielversprechend aus!

Falls du von der Stufe vor dem KF (CF) sprichst und dort einen Kathoden-R von 820 Ohm oder 1K hast, dann würde ich dir 2,2...4,7µ empfehlen! Das Anstiegsknie liegt sonst zu weit oben in den Mitten, was dann leicht mal etwas honkig klingen kann.

--- Ende Zitat ---

Vielen Dank, freut mich, dass der Aufbau gefällt. Ich denke gerade so ein handverdrahteter Amp ist doch ein Stück Luxus, etwas woran sich nicht nur die Ohren sondern auch die Augen erfreuen sollen.

Mit dem Kathoden-Bypass meinte ich nicht die Stufe direkt vor dem CF sondern die Stufen davor (nach I). Direkt vor dem CF ist es ohne imho deutlich offener (zumindest in den Amps die ich baue). 1µ macht genauso wie 0,68 so einen Mitten-Nöck, was ich nicht gerade so mag. Weiter vorne können dann aber 4,7µ schon wieder viel zuviel sein. Obwohl, da fällt mir ein, ich hab mal einen Aufbau getestet, der 10k mit 250µF brückte und sowas von saugeil klang...

Noch kurz zu den Relais: Ich setze hier wieder auf Einzelrelais. Bei der Planung hatte ich anfangs (auch aus Kostengründen) eher an die klassischen Doppelrelais gedacht, bin dann aber aus zwei Gründen wieder weg davon.

1) Die Prellzeiten bei den Einzelrelais sind um Faktor 4-5 niedriger.

und eigentlich fast noch wichtiger:
2) Schaltet man einen Bypass z.B. am Anfang des Amps und wieder weiter hinten, so müssen die Leitungen von den beiden Stufen zusammen zum Relais gelegt werden, bzw. treffen sich dort. Damit produziert man wieder künstlich eine Situation, in der die Leitungen ineinander übersprechen können. Die Einzelrelais haben dafür nun den Nachteil, dass ich gleich 5 Stück verbaut habe.

Larry hat die "kleine" Kapazität erwähnt. Letztens hat hier jemand mal diesen Artikel gepostet: http://www.geofex.com/Article_Folders/pt-to-pt/pt-to-pt.htm
Dort ist das nochmal sehr schön erläutert. Ohne jetzt zusehr ins Detail zu gehen kann man sicher aber gut vorstellen, was passiert wenn ein 900 fach verstärktes Signal (nach zwei ECC83 Stufen à Faktor 30) wieder am Gitter der ersten Stufe vorbeikommt. Durch Phasenverschiebungen etc. ist die kritische Koppel-Kapazität höher als die im Artikel berechneten 0,018pF. Dennoch reichen hier sehr geringe Koppelkapazitäten aus um Schmutzeffekte hervorzurufen.

In Bezug auf die Eyelet-Geschichte habe ich vor einiger Zeit mal die Seite eines Ampbauers gesehen, der extra die Turrets verwendet hat, damit das Board darunter keinen Schaden nimmt, wenn ein Bauteil durchbrennt. Hm, ist auch ein Ansatz, oder?  ;D ;D ;D

Edit: Hab die Seite noch gefunden: http://www.makoamplification.com/build2.html
Sieht zwar schon geil aus, nur das dem mit dem "burn out component" hätte ich jetzt irgendwie nicht geschrieben...


--- Zitat von: Larry am 15.01.2009 04:18 ---Auf einen (oder den ersten) Amp bezogen kann ich die Zahlen in etwa bestätigen – und wenn man nur einen einzigen Amp bauen würde, müsste man diesen bei Zugrundelegung einer korrekten kaufmännischen Kalkulation mit etwa 12.000-15.000 EUR veranschlagen  

--- Ende Zitat ---

Klar, wenn ich bei jedem weiteren Exemplar so lange bräuchte war das schon arg heftig...

Nun bin auch schon sehr gespannt, ob der gute Falke am Ende so fliegt wie ich das geplant, gerechnet, getestet habe bzw. welche Starthilfe er noch benötigt.

Viele Grüße und noch einen schönen Arbeitstag,
Marc

OneStone:

--- Zitat von: mac-alex_2003 am 15.01.2009 07:02 ---In Bezug auf die Eyelet-Geschichte habe ich vor einiger Zeit mal die Seite eines Ampbauers gesehen, der extra die Turrets verwendet hat, damit das Board darunter keinen Schaden nimmt, wenn ein Bauteil durchbrennt. Hm, ist auch ein Ansatz, oder?  ;D ;D ;D

--- Ende Zitat ---

Rohde&Schwarz hat das und das Problem der thermischen Ausdehnung usw so gelöst, dass der Draht des Bauteils - vor allem der Widerstände - vor dem Einlöten in die Lötleiste zweimal gebogen wird, also nach innen und dann wieder nach außen. So hat man einen gewissen Abstand von der Montageplatte und man bekommt keine Probleme, dass das Bauteil mechanisch unter Spannung steht, wie es das bei Eyeletaufbauten passieren kann. Meiner Meinung nach ist das die beste Methode, um besonders Lastwiderstände usw auf irgendwas festzulöten. Ich habe hier Geräte aus den 50ern/60ern, die so aufgebaut sind, und da sieht man nix, außer wenn mal einer repariert hat und die Drähte NICHT zweimal gebogen hat...

http://onestone.in-tim.com/@tmp/r_s/fer_1_4.jpg

Ich frage mich dabei auch, wie du die Elkos hier festgemacht hast, weil sich eben die früher oder später wohl losvibrieren und im Gehäuse rumfliegen werden:

http://www.muelleramplification.de/pics/nighthawk/09_800.jpg

MfG OneStone

Ramarro:

--- Zitat von: OneStone am 15.01.2009 11:04 ---Rohde&Schwarz hat das und das Problem der thermischen Ausdehnung usw so gelöst, dass der Draht des Bauteils - vor allem der Widerstände - vor dem Einlöten in die Lötleiste zweimal gebogen wird, also nach innen und dann wieder nach außen. So hat man einen gewissen Abstand von der Montageplatte und man bekommt keine Probleme, dass das Bauteil mechanisch unter Spannung steht, wie es das bei Eyeletaufbauten passieren kann. Meiner Meinung nach ist das die beste Methode, um besonders Lastwiderstände usw auf irgendwas festzulöten. Ich habe hier Geräte aus den 50ern/60ern, die so aufgebaut sind, und da sieht man nix, außer wenn mal einer repariert hat und die Drähte NICHT zweimal gebogen hat...

http://onestone.in-tim.com/@tmp/r_s/fer_1_4.jpg


--- Ende Zitat ---

Hmm, lecker, diese alten Kisten von Rotz & Dunkel ...  :)
Die von Dir beschriebene Methode dient hier allerdings nur dazu, die Anschlüsse der Bauteile an die enger sitzenden Kontaktfahnen anzupassen.

Grüße,
Rolf

phosgen:
hi marc

leckeres stück !

darf ich fragen welche relais du einsetzest und nach welchen kriterien du diese selektiert hast?

ich frage deshalb, weil ich bei meinem MBRK clone relais eine sehr hohe anzahl von relais verbauen muss (33) und 2CO-typen einsetzen wollte, um die zahl der relais zu reduzieren. grundsätzlich beabsichtige dasselbe relais für 1CO- und NO-situationen zu verwenden. (http://chdist35.distrelec.com/distrelec/datasheets.nsf/datasheets?Open&country=ch&language=de&artno=402532)
für die 1CO-situationen mit max 280VDC schaltspannung wollte ich folgendes schrack teil einsetzen: http://chdist35.distrelec.com/distrelec/datasheets.nsf/datasheets?Open&country=ch&language=de&artno=400728

was meinst du dazu?

besten dank und liebe grüsse
/ martin

mac-alex_2003:
Hallo,

die Relais habe ich ausgewählt nach den Kritierien Prellzeit (max. 1ms), Eignung für Kleinsignale, ein Spannungsbereich bis sicher 7V und eine sehr geringe Leistungsaufnahme von max. 100mW.

Bei Conrad bin ich dann fündig geworden, gib einfach Signalrelais ein, da gibt es einige (504950), z.B. sind die Omron auch nicht schlecht.

Ausschlaggebend für das genommene war jedoch, dass es zusätzlich noch geschirmt ist (Larry hat übrigens das selbe im British Purist verbaut, ich weiß aber nicht, wo er es her hat).
Bei RS sind sie letztendlich aber noch etwas günstiger.

Bei 33 Relais wirst Du da aber arm dabei ...

Generell halte ich von DC-Potential bei Relaisschaltung nicht viel, da es zu Verkleben etc. führen kann. Ich würde eher mit einem größeren Kondensator abkoppeln und dann rein AC schalten.
Das von Dir ausgesuchte Relais kann ja 240VAC, das sollte eigentlich reichen. Wenn Du aber wirklich hart Spannungen in der Ub+ schalten willst wirds schwer. Es kommt immer darauf an, welche Potentialunterschiede am Relais anliegen (also zwischen Ein- und Ausgang) und wie hoch die Isolationsspannung bzw. die Überschlagsspannung ist. Da würde ich aber auch mit 2-3 facher Sicherheit rechnen.

Viele Grüße,
Marc

P.S.: Die Elkos sind noch gar nicht festgemacht, da ich mich noch nicht zwischen temperaturfestem Montageband und Kabelbinder entscheiden konnte.

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