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Der Nachtfalke fliegt

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mac-alex_2003:
Abend!

sagen wir mal so, die Röhren sind alles nur Schmuck. Unter der Platte sind die ganzen Transen versteckt  ;D ;D ;D

Spaß beiseite, das ist einfach ein Abschirmblech. AÜ und Netzteil auf 2 Seiten zu verteilen hat Vorteile, aber eben auch den Nachteil, dass die AÜ-Leitungen nahe an V1 vorbeigehen, bzw. an den Bauteilen dazu. Da der Nighthawk schon ordentlich Gain hat, hab ich hier die Primärleitungen zum AÜ abgeschirmt und hab dadurch an den Signalleitungen schräg darüber fast absolute Freiheit, was die Positionierung betrifft. Ein ähnliches Blech ist aus genau dem selben Grund im Classic drin.

Zur Kritik bzgl. der Loop: Die Grundidee hinter dem Amp war es auf Basis der alten NMV-Amps einen reinen Rocker ohne Schnickschnack aufzubauen, der letztendlich auch preislich deutlich unter dem Classic liegen sollte (und auch tut). Der Amp ist aber so ausgelegt, dass die FX-Loop ohne Probleme integriert werden kann. Hierzu greife ich auf meine parallel/seriell-Loop aus dem Classic zurück, die sich auch in anderen Amps super bewährt hat und einfach nicht auffällt. Dafür bekommt der Nighthawk eine Röhre mehr links von V1 und der Boardaufbau wird rechts des rechten Relais gestreckt bzw. der linke Teil (auf den Bildern) nach links verschoben. Die bisherige V3 wird somit zur V4 und treibt die Loop an. Dies erfordert dann mehr oder weniger zwingend auch einen normalen Master anstatt des PPIMV, der ohnehin rausgeflogen ist. Die Loop drückt halt den Preis letztendlich nach oben und da einigen Kunden die im Classic leider gar nicht nutzen habe ich sie in diesem ersten Nighthawk draußen gelassen.

Von daher ist die Kritik an der nicht vorhandenen Loop, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass es kein Einkanaler ist, absolut gerechtfertigt und auch bereits vorgesehen, nur in dieser Ausführung nicht eingebaut. Ich wollte schlichtweg auch zeigen, dass es möglich ist zu einem Preis einen geilen P2P-Amp aufzubauen, der günstiger ist als ein in Korea produzierter Amp, von dem ich letztens mal einen Testbericht in der G&B gelesen habe.



--- Zitat von: Custom am  8.02.2009 16:09 ---Das gibt es doch gar nicht. Ein Amp, an dem man nichts kritisieren kann? Offensichtlich doch. Habe lange gesucht, nichts gefunden.
Die Planung muss unendlich lange gedauert haben. Grossartig, fabelhaft.

--- Ende Zitat ---

Dein Kommentar freut mich sehr, auch wenn ich selbst noch einige Verbesserungspunkte habe, die mir v.a. den Aufbau erleichtern (liegen v.a. auf der Boardunterseite).


--- Zitat von: Custom am  8.02.2009 16:09 ---P.S. Die zusätzlich eingefügten Aluplatten hätte man ja auch eloxieren lassen können.  ;D  ;D  :devil:

--- Ende Zitat ---

Welche meinst Du? Die an der Front? Das sind 2mm dicke gebürstete Edelstahlplatten, die muss man nicht eloxieren. Oder meinst Du das Abschirmblech? Das ist ein Weißblech. Alu habe ich eigentlich gar nicht verbaut  ??? Doch, warte, die Frontplatten sind aus Alu, aber schwarz eloxiert.


--- Zitat von: Duesentrieb am  8.02.2009 16:23 ---Sehr, sehr schön, Marc.

Das 4-Poti-Rondell-Layout lag am Gehäuselayout - oder war das Absicht? Erschließt sich mir nicht so ganz, falls letzteres der Fall sein sollte.
Und eine 3 Kanal-Version ohne Loop ist auch eher ungewöhnlich - mir fällt gerade kein anderer Amp ein. Hat das einen Grund (Kundenwunsch) ?

--- Ende Zitat ---

Ebenfalls Danke! Zur Loop habe ich ja oben schon geschrieben. Die 4er-Rondell lag nicht am Chassis, da dies ohnehin eine Sonderanfertigung ist, sondern war eine Design-Anleihe an den alten Plexis. Viele oder die meisten Tuner, Du glaube ich ebenfalls, haben doch die Eingangs-Buchsen teilweise durch Potis ersetzt. Ich wollte schlichtweg dieses markante Quadrat optisch weiterführen, hier jedoch in Form von Potis. Da meine Amps (fast) alle den Eingang links haben, habe ich das Rondell dann ebenfalls linksseitig platziert. Technisch wäre es natürlich deutlich einfacher gewesen, die beiden Volume-Regler nach rechts zu verlagern, da dann die Leitungsverlegung unkritischer ist. Das hat mich dann auch noch ganz schön Arbeit gekostet...  Hier also der klassische function follows form Ansatz.

Bzgl. Planung habe ich in anderen Threads ja schön öfters was geschrieben. Ich versuche mal hier die Zeitspannen zusammenzubekommen.

Frühjahr 2008: Erste Ideensammlung. Zuerst dache ich an einen Dreikanaler mit allem Schnickschnack, Midi und getrennter Kanalführung. Das alles aber auf Eyletboards, die Midi-Schalterei ausgenommen.

Durch mehrfache Unterhaltungen mit Kunden bin ich den Gedanken Plexikanal vom Classic + Booster nicht mehr losgeworden, wodurch die Idee für zwei Kanäle geboren war. Bis zum dritten Kanal als Variante des zweiten war es nicht mehr weit, so gegen

Sommer 2008: war das Konzept gedanklich soweit gereift. Was man halt im Urlaub in Italien am Pool sich so ausdenkt um rumkritzelt. Nach dem Urlaub gingen die ersten Testaufbauten der einzelnen Kanalzüge los.

ca. Oktober 2008: Der erste Schaltplanentwurf ist gezeichnet. Designideen habe ich erarbeitet, als die Regleranzahl und -Ausführung klar war.  Dementsprechend dann das Layout gezeichnet, verworfen, gezeichnet, verworfen ... Am Ende als ich jeden Leitungsweg weitestgehend durchüberlegt hatte ging es im

November 2008: ans Chassis zeichnen. Die CAD-Daten gingen dann im

Dezember 2008: an den Lasercutter, ebenso gingen die Einzelteilbestellungen raus und ich habe die Boards gebohrt, bestückt, verlötet.

Anfang Januar 2008: kamen dann die Chassis an und in der zweiten Woche war der Amp funktionstüchtig verdrahtet. Ab da ging es dann bis jetzt ans endgültige Abstimmen, Leitungsooptimierung etc.

Man kann also sagen:
Ideensammlung ca. 6 Monate
Detailplanung ca. 4 Monate
Aufbau: 2 Wochen
Soundtuning: 3-4 Wochen, nachdem ich die Kanäle bereits vorher über viele Wochen getestet habe.

Viele Grüße,
Marc


Viele Grüße,

Marc

custom:

--- Zitat von: mac-alex_2003 am  8.02.2009 19:05 ---Welche meinst Du? Die an der Front?
--- Ende Zitat ---

Ich meinte die auf dem vorletzten Bild, links unten. Ich dachte, die wären aus Alu. War aber nur 'n Scherz.

Aber mal zur Frontplatte, kannst Du da mal ein paar Einzelheiten  zu schreiben? (mit welchem Programm erstellt, wer sie gemacht hat und was kostet sowas?) Das ist, wie ich finde, immer eines der grössten Probleme. Ich habe jetzt was mit bedruckter, selbstklebender Folie gemacht - kannste aber eigentlich alles vergessen. (Luftblasen etc.)

Gruß, Bernd

mac-alex_2003:
Achso, Du hast das Weißblech gemeint.

Die Frontplatten lass ich bei Schäffer Apparatebau machen (www.schaeffer-ag.de). Da kannst Du Dir den Frontplattendesigner runterladen, mit dem sich sehr komfortabel die Frontplatten anlegen lassen. Die Fräskonturen kannst Du dabei aus vorhandenen auswählen oder aber per hpgl selbst welche reinladen. Die Kosten sind dabei abhängig von der Größe, der Anzahl der Durchbrüche und Beschriftungen. Je nach Varianten liegst Du im Bereich 40-70 EUR je Platte, musst mal schauen. Die Beschriftung ist dabei reingefräst und nicht aufgedruckt. Die Schriften können dann mit verschiedenen Farben ausgefüllt werden (beim Classic weiß) oder auch unbehandelt bleiben wie beim Nighthawk.

Inzwischen gibt es auch Alufrontplatten, die mittels Belichtung beschriftet werden können. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe.

Viele Grüße,
Marc

custom:

--- Zitat von: mac-alex_2003 am  8.02.2009 21:04 ---Inzwischen gibt es auch Alufrontplatten, die mittels Belichtung beschriftet werden können. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe.

--- Ende Zitat ---
Das hatte ich im "Ich hätte gern im Shop" Thread gepostet. Allerdings habe ich noch keinen Belichter auftreiben können, der mir die Dinger macht. Aber falls Dirk das Alucorex mit ins Lieferprogramm nehmen sollte, werde ich das mal probieren.

Gruß, Bernd

mac-alex_2003:
So klein ist die Welt...

Stimmt, da habe ich es gelesen. Wie geil...  ;D ;D ;D

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