Technik > Tech-Talk Design & Konzepte
Verstärker für Bluesharp - Wir planen einen von A bis Z durch
Kpt.Maritim:
Hallo Volka,
Wir scheinen uns auf den Eintakt eingeschossen zu haben. Wenn keine andere Meinung mehr kommt, würde ich dann diese Variante als gewünscht festklopfen.
Zur Koppelei: Im Verstärker lässt sich nichts dagegen tun, es sei denn wir bauten einen sehr aufwendigen verstimmbaren, steilflankigen Bandfilter ein. Ich würde eher an Box und Mikro ansetzen. Klar, dass ihr mit dem Bandmaster nicht in die Zerre kamst, dass hätte erst mal gepfiffen. Ich habe auch einen Verdacht warum es nicht gepfuffen hat. Der Bandmaster hat wesentlich größere Lautsprecher, als z.B. ein Champ. Die bündeln auch stärker. Ich würde darum einen schönen 12"er, der die oberen Frequenzen schön Bündelt vorschlagen. Uffti-Uffti, nennt mich Ismael, muss sich dann einfach nur aus der Hochtonkeule raushalten.
Aber "Filter" ist ein schönes Stichwort. Wir brauchen einen Weg die Höhen rauszudrehen. Normalerweise wird dass mit einer 6dB Tonblende gedacht. Ich kann mir vorstellen, dass man damit schnell an Grenzen kommt. Dreht man zuviel raus, dannw erden wegen der geringen Flankensteilheit auch die Mitten schon gekappt, läßt man die Mitten ganz, dann sind vielleicht die hohen Pfeiffrequenzen noch zu stark vertreten. Wir sollten darum nicht einfach nur eine schnöde Tonblende einsetzen, sondern eine aktive Klangregelung, die richtig zulangt wenn es sein muss.
Sag ist auch bei Eintakt A möglich, jedoch nicht aus dem Netzteil. Es gibt andere Tricks. Z.B. kann man eine Röhrendiode als Kathodenwiderstand gebrauchen. Durch ihre im Gegensatz zu einem Widerstand ungerade Kennlinie ergibt sich ein schöner Sag. Ein Freund von mir hat das mit Erfolg mit der 6H6 ausprobiert.
Dann noch zur Sache um dynamische und elektret Mikros. Die dynamischen bringen vieeeeel weniger Pegel, dem muss der Verstärker dann gerecht werden. Vieleicht durch einen Eingangsübertrager? Es gibt in der Bucht oft ganz billige aus millitärischer Funktechnik. Der Frequenzgang sollte doch genügen?
Wenn jetzt keine weitere Widerrede mehr kommt, würde ich heute Abend mal ein erstes Versuchschaltbild noch ohne Bauteilwerte aufkritzeln.
Viele Grüße
Martin
Grooverock:
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 4.02.2009 13:20 ---Wir brauchen einen Weg die Höhen rauszudrehen. Normalerweise wird dass mit einer 6dB Tonblende gedacht. Ich kann mir vorstellen, dass man damit schnell an Grenzen kommt. Dreht man zuviel raus, dannw erden wegen der geringen Flankensteilheit auch die Mitten schon gekappt, läßt man die Mitten ganz, dann sind vielleicht die hohen Pfeiffrequenzen noch zu stark vertreten. Wir sollten darum nicht einfach nur eine schnöde Tonblende einsetzen, sondern eine aktive Klangregelung, die richtig zulangt wenn es sein muss.
--- Ende Zitat ---
Hi! :-) Das klingt sehr spannend!
Könnte man nicht einfach ein paar Höhen fest rausfiltern? Die würden ja sowieso eher stören. Wenn man kleine Kondesatoren z.B. über Anodenwiderstände einsetzt... Dann würde man die Mitten doch garnicht antasten müssen.
Oder wird das ganze dann zu starr für die Praxis?
Viele Grüße!
Kim
Volka:
Hallo Martin,
da bin ich wieder (von mittags bis abends bin ich in der Musikschule; da ist keine Zeit um ins Internet zu gehen).
Ich würde mich über die Eintakt-Variante freuen - hab ich noch nicht gebaut! Lass sie uns also festklopfen, andere Meinungen sind ja nach wie vor willkommen... nur irgendwann soll es ja auch mal weitergehen.
Der 12-zöllige Lautsprecher kann in der Tat ein Ansatz sein: bisher kamen nur 10 Zöller zum Einsatz (1x10" in Princeton und Dynacord Jazz, 4x10" in Bassman und Concert).
Tonblende: Genau so wie Du es beschreibst verhält es sich auch! Man möchte die Höhen kappen aber leider geht da auch zuviel im Mittenbereich flöten. Von daher wäre da eine aktive Klangregelung ganz oben auf der Wunschliste! Muss aber eingestehen, dass ich da null Ahnung hab...
Auch die Sag-Geschichte macht mich neugierig. Das mit einem Widerstand hab ich mal bei einer Gegentakt-Endstufe ausprobiert, war aber nicht so doll. Also gern mit einer 6H6 (muss mir mal das Datenblatt ansehen).
Warum keinen (billigen) Eingangsübertrager? Alles was hilft den Sound zu optimieren sollte in Betracht gezogen werden (einige berühmte Harpmikros aus den 50ern sind angeblich Taximikrofone die eben wenig Bässe und Höhen können).
Gruß,
Volka
Kpt.Maritim:
Hallo,
Wir machen dann den Eintakter. Folgende Gimmicks wollen wir haben:
1. Intermodulationsverrungen
2. geradzahlig harmonische Verzerrungen niedriger Ordnung
3. Extrabasschub
4. wirkmächtige Höhenamputation
5. kräftige Kompression
Gehen wir das mal durch.
zu 1. Eine Eintaktendstufe produziert davon nicht so viel, jedenfalls keine normale. Aaaber wir könnten eine Röhre einsetzen, die genau dafür gemacht ist. Intermodulation entsteht immer, wenn die Verstärkung einer Röhre nicht konstant ist. Wird sie durch ein Basssignal weit positiv ausgesteuert, dann könnte sie ein größere Verstärkung haben, als wenn sie weit negativ ausgesteuert wird. Damit schwankt ihre Verstärkung mit der Frequenz des Basssignals. Wird jetzt eine zweite Frequenz dazugegeben, was bei jedem Musiksignal der Fall ist, dann schwankt die Verstärkung dieser Frequenz mit dem Bassignal. das Bassignal wird auf diuese Frequenz als Lautstärkeschwankung aufmoduliert. Es gibt Röhren, die genau für diesen Zweck gebaut wurden, Die 6SK7 ist so eine. Mein Vorschlag wäre diese zu nehmen.
zu 2. Denn wenn wir sie nehmen, dann erfüllen wir unsere zweite Bedingung gleich mit. Die 6SK7 macht ohne übersteuert zu werden 30% k2. Das ist als Verzerrung nicht hörbar, der Ton ist aber ordentlich schöngefärbt.
zu 3. Das würde ich gerne mit der Synthetikbasschaltung umsetzen. Dabei sparen wir zwei Elkos, die durch zwei Rs und ein C ersetzt werden müssen. Die Schaltung ist also sehr einfach.
zu 4. Das geht mit einer Gegenkopplung. Es könnte schon genügen ein kleines C an die Anode einer Röhre zu hängen, dahinter ein Poti zu setzen, und das auf das Gitter zu legen. Dann kann man die Höhen fast komplett gegenkoppeln. Dieser Kniff ist also auch einfach.
zu 5. Da fällt mir was ein. Wir werden als Treiber zusätzlich zur 6SK7 noch eine Triode brauchen. das sagt meine Erfahrung. Nehmen wir eine Doppeltriode, dann bleibt noch ein System übrig. Damit könnte einen echten einstellbaren Kompressor realisieren. Dieser Punkt bedarf aber noch etwas Überlegung. Die ich beim Fachsimpeln in der Kneipe fortsetzen werde. Ich muss also los...
:bier: Viele Grüße
Martin
OldMan:
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 4.02.2009 22:06 ---
zu 5. Da fällt mir was ein. Wir werden als Treiber zusätzlich zur 6SK7 noch eine Triode brauchen. das sagt meine Erfahrung. Nehmen wir eine Doppeltriode, dann bleibt noch ein System übrig. Damit könnte einen echten einstellbaren Kompressor realisieren. Dieser Punkt bedarf aber noch etwas Überlegung. Die ich beim Fachsimpeln in der Kneipe fortsetzen werde. Ich muss also los...
:bier: Viele Grüße
Martin
--- Ende Zitat ---
Nicht, dass ich den rest verstanden hätte aber den "echter einstelbarer Kompressor" interessiert mich besonders, der würde sich sicher in meinem nächsten Bass-Preamp gut machen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln