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Verstärker für Bluesharp - Wir planen einen von A bis Z durch
Kpt.Maritim:
Hallo Thomas,
Suhuper! Die Lampe ist also gefunden. Mit dem verkleinerten rAl steigt dier Ia bei voller Aussteurung leicht an, der Lampe steigt an, der Arbeitspunkt wird nach rechts zurückgedrängt, die Verstärkung dadurch etwas gebremst. Perfekt! Kompression! Als alleinigen RK sollte die Birne aber nicht herhalten, da sie ein Verschleißteil ist. Wählt man den großen RaL-Wert von 4k, dann ist der Effekt durch die Lampe viel kleiner, weil die Stromaufnahme konstanter ist.
Der hohe Einschgaltstrom macht nichts. Die Impulsbelastbarkeit von Röhren ist um ein Vielfaches höher als die maximale Verlustleistung.
Wir dürfen den Kathodenelko nicht zu groß machen, damit der die krumme Kennlinie der Lampe nicht wieder wegpuffert.
Viele Grüße
Martin
Volka:
Hallo Martin und alle Harp-Amp Freunde,
schön dass es bei einem übersichtlichen Projekt bleiben soll. Einen Lautregler, eine Diskant-Bremse und vielleicht der regelbare Eingangs-R: da bleibt es simpel (und gut).
Hab mal kurz geschaut: der Hammond 125ESE macht uns, entspr. beschaltet, bei 4 Ohm und auch bei 8 Ohm Sek die nötigen 2k5 Prim. Allerdings könnten die angegeben 80mA vielleicht zu knapp sein, oder hätten wir da trotzdem eine gewisse Tolaranz?
Das mit der kleinen Birne ist sehr interessant! Ich glaube die wurden/werden auch gelegentlich in LS-Boxen als Hochtonschutz eingebaut (Sofitten?). Wie sicher ist sowas als Rk? Wenns durchbrennt ist R ja unenendlich aber gibt es evtl andere Gefahren?
Hast du schon an eine bestimmte Eingangsröhre gedacht? Hätte nichts dagegen mal was anderes als eine 12A*7 Type zu nehmen: es soll ja auch ein spezieller Amp werden.
Wäre es für unseren "Wunschklang" von Nutzen z.B. eine EF86 als Triode beschaltet zu nehmen? Ist nur mal so in den Raum geworfen, hab ich mal als Git-Eingangsstufe gesehen (bzw gelesen). Wär halt mal was anderes... oder ist das für unsere Zwecke Quatsch?
Stichwort "Wunschklang": wir hatten früher (also damals in der guten alten Zeit) ein Röhrenradio mit einer "Wunschklang-Taste"! Ich glaub ich werde diesen Begriff "Wunschklang" irgendwie beim Harp-Amp benutzen. ;D
Gruß,
Volka
Kpt.Maritim:
Guten Morgen,
Was es die Vorstufe betrifft, bin mal wieder deiner Meinung. Nicht schon wieder ECCschlagmichtod.
Welche Röhrentypen wir nehmen sollte von den Aufgaben abhängen, die unsere Vorstufe noch zu erfüllen hat. Wir brauchen noch etwas intermodulation, den Bassboost und die Höhenbremse.
berechnen wir zunächst die nötige Gesamtverstärkung. Ein Kristallmikrofon wie häufig verwendet liegt beim Pegel in der Größenordnung einer Gitarre, also bei etwa 50mV. Dynamische Mikros haben da weit weniger zu bieten sie schaffen gerade ein zehntel dieses Pegels. Wir können nun die nötige Verstärkung als Quotienten aus der Endstufensteuerspannung, die wir mit 60V angenommen haben, um sie übersteuern zu können, und der Eingangssignalspannung bestimmen.
V=Uaus/Uein=60V/50mV=1200fach
Nehmen wir das dynamische Mikrofon mit an Bord, dann kommen wir auf eine dramatisch höhere Verstärkung
V=60V/5mV=12000fach.
Wenn beide Mikrofontypen eingesetzt werden sollen, kommen wir für das dynamische Mikro um eine zusätzliche Stufe oder einen Aufwärtsübertrager nicht herum!
Zweitens wollten wir unsere Hochtonbremse effektiver als die 6dB einer normalen Tonblende machen. Um kein aufwendiges passives Filer mit vielen Cs und Rs zu bauen, wollten wir das über eine Gegenkopplung erledigen. Eine Gegenkopplung kann die Verstärkung einer Röhre maximal auf den Faktor 1 reduzieren. Unsere Regelung soll die Verstärkung einer Stufe für die hohen Frequenzen reduzieren. Der Unterschied zwischen gebremsten und ungebremsten Höhen deswegen umso größer, je größer die Verstärkung der gegengekoppelten Stufe ist. Denn je größer die Verstärkung ist, desto mehr kann man reduzieren.
Wir sollten also eine Röhre mit sehr hoher Verstärkung verbauen. Die EF86 wäre da schon nicht schlecht, ebenso wie die 6SJ7. Beide schaffen eine 150fache Verstärkung. Das wären theoretsiche machbare 40dB Höhenabsenkung. Praktisch schafft man das nicht, aber 20dB sind locker drinne.
Die EF86 als Triode ist die verzerrungs- und rauschärmste Triode, die es für kleinsignalanwe3ndung gibt und damit eigentlich eher was für ein Hifiugerät. Als Pentode bleibt sie sehr rauscharm und und auch relativ verzerrungsarm, hat aber diese enorme Verstärkung. Sie wurde für Mikrofon und andere Eingangsstufen mit kleinsten Signalpegeln im NF-Bereich entwickelt und kam auch in vielen Großmembranmikros zum Einsatz.
Viele Grüße
Martin
Volka:
Hallo,
da das Auge bekanntlich mit isst (hört), hätte ich nichts gegen die 6SJ7. Gefällt mir dann doch besser als die EF86. Letztendlich ist aber nur wichtig, dass die Eingangsröhre unseren Anforderungen entspricht!
Vielleicht kommen ja noch ein paar Vorschläge von anderen Seiten...? (hello, is there anybody out there?)
Wenn ich das richtig verstanden habe ist uns ja mit einer Höhenabsenkung von 20db mehr als geholfen und wenn wir das mit einer weniger aufwendigen Gegenkopplungs-Schaltung erreichen umso besser.
Für das dynamische Mikro würde mir die Aufwärtstrafo-Variante genügen: der Trafo brauch ja keine HiFi-Eigenschaften besitzen, das könnte ruhig ein günstiger sein der evtl. sogar noch etwas (schön-) färbt. Da hätten wir u.U. schon vor der Verstärkung des Signals einen gewissen "Höhenklau".
Mal sehen ob vielleicht noch von dem einen oder anderen Vorschläge oder Meinungen kommen...
Gruß,
Volka
Kpt.Maritim:
Hallo
--- Zitat ---Für das dynamische Mikro würde mir die Aufwärtstrafo-Variante genügen: der Trafo brauch ja keine HiFi-Eigenschaften besitzen, das könnte ruhig ein günstiger sein der evtl. sogar noch etwas (schön-) färbt. Da hätten wir u.U. schon vor der Verstärkung des Signals einen gewissen "Höhenklau".
--- Ende Zitat ---
Überlege dir schon mal eine Mimik, mit der du den Eingangsübertrager Umschaltbar machen könntest.
Wir sollten noch eine zweite Pentode mit Regelkennlinien einsetzen. Wir kämen dann zu folgender Topologie:
6SJ7/EF86--->Regelpentode--->Endrohr
Als mögliche Regelpentoden waren EF93 und 6SK7 schon erwähnt worden.
Die Regelpenode würde einige interessante Eigenschaften in sich vereinen: Extrem hoher geradzahlig harmonischer Klirr im deutlich zweistelliget Größenordnung (<15%), auch ohne Übersteuerung. Sehr starke Intermodulaton. Sollte die Idee gefallen fnden, dann würde ich an dem Beispiel eine Klirrfaktorberechnung vorführen. Eventuell finde ich auch meine alte diesen Schritt automatisierende Exceltabelle wieder.
Zwischen Endrohr und Regelpentode kann der Bassboost gesetzt werden. An die Eingangspentode legen wir den Höhenfresser und zwischen Eingangspentode und Regelpentode den Volumenregler.
Viele Grüße
Martin
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