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Verstärker für Bluesharp - Wir planen einen von A bis Z durch

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Volka:
Hallo,


--- Zitat von: Kpt.Maritim am  7.02.2009 16:09 ---Überlege dir schon mal eine Mimik, mit der du den Eingangsübertrager Umschaltbar machen könntest.

--- Ende Zitat ---
Bin schon dabei: mit 2-Pol-Um das Mikro-Signal entweder auf den Übertrager (mit evtl nötigen RC-Krams) und von da aufs Gitter der Eingangs-Pentode oder auf Vorwiderstand und Rg dieser Pentode und dann zu der selben. Evtl parallel zum Rg noch einen sehr hochöhmigen Widerstand ans Gitter der hinter dem Schalter liegt ums Knacken zu unterbinden.

Die Idee mit der Regelpentode findet Gefallen, die genannten Eigenschaften sprechen doch Harpmäßig für sich!

Hattest du beim "Tiefen-Anschieber" an was regel-oder Schaltbares gedacht oder wollen wir den "einfach" auf 'AN' lassen? Kann mir beides vorstellen, wobei ich doch etwas mehr zur "einfachen" Lösung tendiere... Vielleicht an den jeweiligen Lautmacher und Gehäuse angepasst und dann fest eingestellt?

Also, Höhensauger per Gegenkopplung, dann Lautregler, dann Regelregler, dann Dickmacher und ab ins Endrohr.
Und das Ganze mal komplett pentös und ohne ECC und 12Blah7... jawoll!

Na dann erstmal  :gutenacht:

Volka

Kpt.Maritim:
Hallo,

ich habe mal einige Arbeitspunkte für die 6Sk7 berechnet. Dazu hängt eine Tabelle mit einem Beispielkennlinienfeld an an. Mit dieser Tabelle kann man den Klirrfaktor einer Stufe schätzen und verschiedene Arbeitspunkte hinsichtlich Intermodulation vergleichen.

Ganz genau ist das hier erklärt:

http://roehrenfibel.wordpress.com/rohrentheorie/tractatus-calculo-amplifikatus-1-band/
http://roehrenfibel.wordpress.com/rohrentheorie/tractatus-calculo-amplifikatus-2-band/

Folgende Rahmenbedingung ist für meine Arbeitspunkte festgelegt.

1. Die Versorgungsspannung soll etwa 220V betragen, weil wir die gut aus unserer Schirmgitterspannung von 250V der Endröhre erzeugen können. So haben wir jede Menge Siebgleder vor der 6SK7, nämlich: Ladeelko, Siebelko, Schirmgitterelko und den Elko für die Stufe mit der 6SK7. Diese Häufung von Siebgliedern erlaubt uns die Siebkapazitäten klein zu halten was den Geldbeutel freut und trotzdem nahezu keinen Brumm zu haben.

2. Die Schirmgitterspannung liegt bei 100V. Das ist ungeheuer praktisch, denn die Schirmgitterspannung der 6SJ7, die in der Vorstufe eingesetzt werden soll, hat den selben Wert, damit brauchen wir keine zwei Spannungen erzeugen.

Ich beziehe mich auf dieses Datenblatt: http://frank.pocnet.net/sheets/093/6/6SK7.pdf

Nun die Liste der Arbeitspunkte

Arbeitpunkt 1
Ub=220V
Ua=170V
Ia=2,5mA
Ug=-9V
Verstärkung=14fach
k2 = 26%
k3 = 2,6%
k4 = 1,8%
kgesamt=25,7%
Intermodualtionswert=1,8

Arbeitpunkt 2
Ub=220V
Ua=120V
Ia=2,5mA
Ug=-9V
Verstärkung=13fach
k2 = 11%
k3 = 1%
k4 = 1,6%
kgesamt=11,6%
Intermodualtionswert=0,4

Arbeitpunkt 3
Ub=220V
Ua=120V
Ia=3,4mA
Ug=-7,5V
Verstärkung=12fach
k2 = 12%
k3 = 1,6%
k4 = 0,8%
kgesamt=12%
Intermodualtionswert=0,6

Dazu ist noch zu sagen, dass die Verzerrungswerte einzelner Stufen sich nicht addieren. Es kann durchaus sein, dass der Gesamtverzerrungsgrad über alle Stufen kleiner als der einer einzelnen Stufe ist.

Zweitens sei zu diesen Angaben gesagt, dass es grobe Schätzungen sind. Schwankungen der angegebenen Werte um 30% sind nix. Ich würde mich niemals trauen, solche so geschätzten Werte als technische Daten anzugeben. Es sind Richtwerte, die dabei helfen sich für einen und gegen einen anderen Arbeitspunkt zu entscheiden, nicht mehr!

Dann zu den anderen Punkten. Für die Basssuppe gibt es genau ein Optimum. Werte die nur ein Optimum haben, werden nicht mit Reglern eingestellt. Die Basssuppe ist also immer an. Der Effekt ist deutlich hörbar, aber nicht gigantisch.

Die Eingangsbelegung für zwei Mikrotypen bekommt man ganz ohne Schalter, mit zwei Buchsen hin. Es müssen nichtmal Schaltkontaktbuchsen sein. Ich wette man kommt sogar ohne Regler für die Eingangsmpedanz aus, denn alle dynamischen und alle Kristallmikrofone haben sehr ähnliche Quellwiderstände. So dass man jeden Eingang auf einen festen optimalen Wert belassen kann. Es bleiben zwei Regler: Volumen und Höhenklau

Kann sich noch jemand einen schönen Namen für das Projekt ausdenken?

Wir rechnen nun ja alles durch. Ich überlege wie genau man das tun muss. Wenn es keiner nachbaut ist es z.B. nicht nötig einen Netztrafo zu suchen und daraufhin das Netzteil zu dimensionieren usw. Das hat ja nichts mit Ideen und Sound zu tun. Sollte jemand hier heilig versprechen und es dann auch halten (!!!!! sonst wird er vom :devil: geholt, Ich habe nämlich beste Bedingungen dorthin ) das Ding wirklich aufzubauen, dann müssen wir natürlich sehr genau planen.

Viele Grüße
Martin

Volka:
Hallo Martin,

erstmal vielen Dank für deine Kopfarbeit!
Schade dass die Sache hier scheinbar nicht mehr Interesse findet: obwohl ein Harp-Amp sicher etwas Spezielles ist, hatte ich doch mehr Mitmacher erwartet....

Ich werde die Sache auf jeden Fall durchziehen: den Auftrag einen Harp-Amp zu bauen hab ich schon letztes Jahr von Hugo bekommen und ich hatte auch schon begonnen hier im Forum zu planen.

Allerdings gefällt mir dein Ansatz viel besser als meine Vorstellung einen Std. Fender-Amp nur etwas abzuwandeln. Dazu dein Angebot die Berechnungen auszuführen: da kann man doch nur "Danke" sagen!

Da Hugo auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt ist also nur meine etwas knappe Zeit ein Verzögerungsgrund: wär schön wenn ich den Amp zu Hugos Geburtstag Anfang Mai fertigstellen kann...und wenn ich den Harp-Amp nicht bauen sollte dann hat mich schon vorher der  :devil: geholt!

Ich würde mich bei der 6SK7 wohl für den Arbeitspunkt 1 entscheiden, da ich dort die höchsten Werte für Verstärkung und Intermodulation ablese, richtig?
Ok, Optimum für Tiefenschub und daher ohne Regler umso besser. Ich werde höchstwahrscheinlich nur mit einer Eingangsbuchse bauen da H. ein etwas zerrstreuter Prof. ist der gern mal sein Instr.-Kabel in die Fußschalterbuchse steckt und dann behauptet dass Kabel oder Git oder Amp nicht funktionieren...  ::)

Mal ein paar Namen überlegen:  
                                                              "Harpunator",
                                                              "Blues-O-Mat",  
die Jungs von der Band stehen auf sowas wie "Dreck-Schleuder" (was auf jeden Fall positiv gemeint ist und sich auf den schön schmutzigen Sound bezieht), ich hätte z.B. gern den "Wunsch-Klang" oder "Kpt.A-Harp"...

Schöne Grüße,
Volka



Kpt.Maritim:
Hallo,

ich würde ebenfalls diesen Arbeitspunkt bevorzugen. Die Verstärkung ist aber wirklich nur unwesentlich größer. Der Arbeitspunkt zerrt und klirrt aber ohne jegliche Übersteuerung am meisten.

Wir brauchen eine 1200fache Verstärkung um mit einem Kristallmikro klarzukommen. Davon schafft de 6SK7 14fach. De noch verbleibende Verstärkung der weiteren Stufen muss also der Quotient aus beiden seinen

V1=Vgesamt/V2 = 1200fach/14fach = 85fach

Das schafft die 6SJ7 die du ins Auge gefasst hast locker. Sie schafft genau genommen etwa 150fach bei einer Versorgungsspannung von 180V. Aber für ein dynamsches Mikro reicht es nicht ohne weteres, ein Übertrager, mit etwa 1:5 würde gebracht werden.

Viele Grüße
Martin

Ramarro:
Hi,

interessieren tut mich das Projekt schon, ich lese ja auch schön mit. :-) Da ich aber keine Mundharmonika spiele, möchte ich auch nicht stören. Aber immerhin könnte ich einen Namen anbieten: http://de.wikipedia.org/wiki/Harpyie
Wär' dann auch irgendwie ein Gegenstück zum "Nachtfalken", der ja gerade das Nest verlassen hat. Aber die tatsächliche Bedeutung kann man sich ja sogar noch aussuchen. Naja, ist vielleicht auch doch zu abgedreht ...

Grüße,
Rolf

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