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Cathode lift switch on the fly

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456Onno456:
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich hätte mal eine Frage bezüglich einer 100W Röhrenendstufe. Der Aufbau wäre ein Standard - siehe z.B. JMP100. Es ist ja bei 100W heads möglich einen Full/Half-Powerswitch einzubauen, z.B. als cathode lift switch (d.h. bei zwei Röhren würde die Kathodenverbindung zu Ground getrennt).
Wäre es theoretisch möglich dies als Umschalter (Impedanz missmatch ist berücksichtigt) zwischen zwei verschiedenen Röhrenpaaren zu realisieren und on the fly beim Spielen zu schalten? d.h. CH1 clean mit 6550 und ch2 crunch mit el34. Reicht da ein Relais zum schalten, oder gibts da zu viel Saft auf die Kontakte?

Vielen Dank für eure Hilfe

Gruß

Max

_AlX_:
Von den Relais her sollte das möglich sein (ich würde je zwei Endröhren nach irgendwas suchen, dessen Kontakte so um die 1A, 100V sauber schalten können sollte bei möglichst niedrigem Leistungsverbrauch für die Spule), aber mangels Erfahrung vermute ich, dass das beim Umschalten allein wegen des höheren Stroms der Endstufe schon ordentlich kracht, wenn z.B. deine 6550s noch "dran" sind, während auf die die EL34s umgeschaltet wird, oder aber du hast andersrum kurz den Ton in der Endstufe weg, und dann einen plötzlichen Anstieg, wenn ein Röhrenpaar wieder leitet. Das ist sicher nicht toll für Ohren und Lautsprecher, was die Trafos dazu meinen, kann ich nicht abschätzen.

Vermutlich müsste man also eine Schaltung ausklügeln, die das ganze zeitlich koordiniert und "softer" schalten lässt (evtl. zusätzlich Preamp mit einbeziehen), und in der Endstufe müssten solche Bauteile wohl einiges an Leistung wegstecken können. Ist die Frage, bis wann das dann praktikabel umzusetzen ist.

456Onno456:
Hmm, vielen Dank für die schnelle Antwort,

ja, das mit dem Durchreichen des Schaltsignals an den Lautsprecher könnte allerdings ein Problem werden. Aber ich habe mich erinnert, dass nicht nur der Roadking so arbeitet, sondern auch der Lonestar und für den findet man einen Schaltplan. Sieht so aus, als würde Boogie die Endstufe per Relais schalten und den Puls vom Relais nutzen um solange die Vorstufe zu muten. Warum sie aber das Signal vor dem FX-Loop auf Masse ziehen und nicht nach dem Mastervolume ist mir ein Rätsel. Hat da vielleicht irgendwer noch ne Meinung dazu?

Gruß

Max

KippeKiller:
Hallo,

ich weiss nicht ob es bei einem Schaltvorgang in der Endstufe Schaltgeräusche unterdrückt wenn man die Vorstufe stumm schaltet.
Das Schaltgeräusch tritt wenn, dann über die Anoden der Endröhren direkt am Ausgangsübertrager auf, also hinter der Vorstufe.

Am besten erschiene es mir an der Kathode einen hochohmigen Widerstand vorzusehen, und einen niederohmigen Widerstand per Relais parallel dazu zu schalten, so hätte man "ganz leise bis stumm" und "an".
Mit etwas Aufwand könnte man so die beiden Endröhrenpaare auch beim Umschalten ineinander überklingen lassen, jedoch holt man sich damit "Sand ins Getriebe". Sprich man muss zu Transistoren greifen, wenn auch nicht im direkten Signalweg.

Das Singal hinter den Endröhren stumm zu schalten scheint mir knifflig zu sein.

Gruß Mathias

chipsatz:
Hallo,

seht euch mal den Schaltplan des ENGL-E670 an.
Dieser Amp kann on the fly von 50W auf 100W schalten, indem er die Katoden der Endröhren über Relais schaltet. Auserdem haben die ENGL-Amps offenbar auch alle (deren Schaltplan ich gesehen hab) einen Standby-Schalter, der auch nur die Katoden der Endröhren schaltet. Ich habe leider keine eigene Erfahrung damit, aber es würde mich wundern wenn es bei diesen Amps unschön knacksen würde.
Sowas wäre sicher mal einen Versuch wert.

Gruß mike

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