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Ich krieg das Fiepen nicht mehr weg, hat noch jemand eine Idee?

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OneStone:
Hi Alex,

vielleicht hats vorher einfach nicht hörbar geschwungen sondern lustig bei 100kHz gesendet? Kannst du das ausschließen?

Wenn du das Eingangs-Gitter kurzschließt und dann ist Ruhe, dann schwingt deine Eingangsstufe oder die Eingangsstufe schwingt in Verbindung mit folgenden Stufen. Du hast da irgendwo eine Rückkopplung drin, die von der Phasendrehung her passt.

Jetzt heißts suchen. Wenn das Ganze vom Master abhängt, dann würd ich mal schauen, ob der AÜ einstreut oder da irgendwelche Anodenleitungen rumliegen, die da NICHT hingehören.

MfG Stephan

_AlX_:
Hi mal wieder,

ob der Amp vorher gesendet hat kann ich natürlich nicht sagen.

Ich hab auf dem Board so ziemlich alle Kabel testweise mal umverlegt, die von späteren Stufen in die Nähe früherer Stufen (wegen des Doppel-Relais) kommen könnten, verändert hat sich aber nichts weiter. Den AÜ habe ich am Chassis nicht verlegt im Vergleich zu vorher. Einen Ausbau hab ich noch nicht versucht, das ist etwas Fummelei. Die Anoden- und AÜ-Leitungen der Endstufe reichen auch nur von der gegenüberliegenden Seite des Chassis an das Board heran, im Vergleich zum vorherigen Aufbau sind sie auch noch etwas weiter Weg von der Eingangsstufe als früher.

Wenn man diese Möglichkeiten mal außer Acht lassen würde, bliebe doch eigentlich nur Mikrophonie als Ursache für Lautstärkenabhängiges Feedback übrig?
Ich habe gerade mal den Test gemacht, und den Preamp in die Endstufe meines Engl eingeschleift, die Position der Box blieb dabei unverändert. Und auch hier fängt es bald an zu pfeiffen, wenn ich am Engl den Master weiter aufdrehe. Das Pfeiffen klingt auch wie das typische Gitarre-zu-nah-an-Box-Pfeiffen.
Wenn man mit einem Stift irgendwo auf das Chassis klopft, kann man das Geräusch, den "Klang" des Chassis, bei Highgain sehr deutlich aus dem Speaker hören. Auch die Kondensatoren sind Klopfempfindlicher, als ich es aus dem alten Aufbau in Erinnerung hatte.
Wodurch könnte denn der Preamp so plötzlich Mikrofonisch werden?

Gruß,
Alex

mac-alex_2003:
Hallo,

was Du hast kommt auf keinen Fall aufgrund einer mikrophonischen Röhre, das würde sich anders auswirken.
Dein Amp schwingt sich einfach auf und wenn Du drauf klopfst provozierst Du das noch. Ist also absolut nichts besonderes.

Die Ursache für sowas ist zu 99% im Layout zu suchen. Mögliche (aber ganz sicher nicht alle) sind z.B.:
- Kabel von späterer Stufe zu nah an vorheriger Stufe (oder noch schlimmer zwei Stufen vorher, denn dann ists phasengleich so lange kein Kathodenfolger o.ä. dazwischen hängt).
- Endstufenzuleitungen an V1 vorbei
- AÜ-Leitungen gehen an frühen Stufen vorbei. Hier können u.U. auch 10cm schon zu nah sein
...

Wenn die Endstufe komplett abgeklemmt war und der Eingang auf Masse lag als Du den Test mit dem Engl gemacht hast fällt letzteres erstmal weg.

Da hilft jetzt nur noch eins:
Stück für Stück zurückbauen und testen bis Du den Fehler eingekreist hast. Und dann besser wieder aufbauen. Eine andere Möglichkeit sind auch Einstreuungen zwischen verschiedenen Bauteilen oder in Relais. Also das ganze am besten ganz einfach ohne Umschalterei etc. testen.

Viele Grüße,
Marc

_AlX_:
Hi,

so langsam verlangt einem die Sache schon einen Gewissen Humor ab. Aber erstmal zu den Punkten:


--- Zitat von: mac-alex_2003 am  6.03.2009 17:40 ---Mögliche (aber ganz sicher nicht alle) sind z.B.:
- Kabel von späterer Stufe zu nah an vorheriger Stufe (oder noch schlimmer zwei Stufen vorher, denn dann ists phasengleich so lange kein Kathodenfolger o.ä. dazwischen hängt).
- Endstufenzuleitungen an V1 vorbei
- AÜ-Leitungen gehen an frühen Stufen vorbei. Hier können u.U. auch 10cm schon zu nah sein
--- Ende Zitat ---

Diese Punkte habe ich eigentlich beachtet, soweit umsetzbar. Die kritischste Stelle ist hier aus dem ursprünglichen Layout wohl das Doppel-Relais, aber das schien weder im alten, noch im neuen Aufbau die Probleme zu verursachen, was ich feststellen konnte, nachdem ich, wie du auch vorgeschlagen hast, das Relais mal abgehangen und erstmal "fest verdrahtet" nach dem Fehler gesucht hab, allerdings ohne Erfolg.

Inzwischen habe ich aber rausfinden können, dass die Input-Schaltbuchse nicht sauber geschlossen hat. Seit ich die ausgewechselt habe und der Steuergitterkontakt wechselstrommäßig wieder auf Masse gezogen wird (Ich habe ja einen Eingangskondensator dazwischen), ist die Rückkoppel-Anfälligkeit stark zurück gegangen. Ein leichtes Fiepen, allerdings anders im Ton, fängt jetzt erst bei Master auf 3/4 an. Das könnte in der Tat ein Übersprechen aus der Endstufe sein, aber danach gucke ich dann, wenn ich die gröberen Probleme ausfindig machen kann:

Ich hab also die Testverkabelung rückgängig gemacht und das Relais wieder angeschlossen; nur um feststellen zu dürfen, dass ich bei aktiviertem Clean-Kanal einen wieder anderen Fiepton habe, der das cleankanal-Nutsignal überlagert. Soviel zur nötigen Portion Humor.  :laugh:
Ich habe herausgefunden, dass dieses Fiepen anscheinend von der V2-Röhre aufgenommen und dort verstärkt wird, und dann irgendwie am Relais auf den Ausgang zur V3 übersprechen muss. Löte ich den (geschirmten) Draht ab, der zu den Gainpotis vor V2a geht, ist allerdings Ruhe im Karton. Dieses Fiepen muss also bereits davor aufgenommen werden, im Bereich von Relais bis zu 1Meg || 680pF, welche dann in Serie zum Eingang der Gainpotis liegen. Das Fiepen ist außerdem Lageabhängig von dem Draht, der vom Relais zu den 1 Meg || 680pF geht, und es ist Frequenzabhängig von den GainI/II-Reglern im Heavy-Kanal, beides 1M-Potis. Wenn ich die Potis voll aufgedreht habe, ist das Fiepen am tiefsten in seiner Frequenz, drehe ich die Potis langsam zu, wird das Fiepen nach und nach heller (Gain I ist mit einem 1000pF gebrückt), bis es ca. ab halber Potistellung verschwindet.

Die Potis bieten also wahrscheinlich dem Fiepsignal den Abflussweg zur Masse, wenn sie nicht zu weit aufgedreht sind. Ich könnte jetzt natürlich den Eingang der V2-Sektion auf Masse ziehen, wann immer man in den Cleankanal schaltet, aber das wäre ja keine sehr elegante Lösung.
Allerdings übersteigt die ganze "Strom durch Luft"-Geschichte meine Erfahrung. Wenn ich den Ausgang nach dem Auskoppelkondensator der V1 auf Masse ziehe, verschwindet das Fiepen jedenfalls nicht. Genauso wenig, wenn ich die Spannung für die Relaisspule zur Kanalwahl abklemme, im Relais drin wird es somit wohl auch nicht erzeugt.
Dieses Fiepen ist auch abhängig von der Stellung des Clean-Potis (da es ja bei aktiviertem Cleankanal auftritt); es fiept nicht, wenn das Cleanpoti komplett zugedreht ist; Bei ca. 2/3 fiept es am lautesten, danach wird es leiser, und dann zum rechtsanschlag des Clean-Potis hin wieder ein wenig lauter. Wenn man das Clean-Poti ferner ganz sachte aufgedreht hat, kann man das Fiepen an- und abstellen, indem man mit dem Finger auf das Chassis klopft.  ???

Falls sich von euch jemand auch mit Voodoo auskennt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt...

Danke und Gruß,
Alex

OneStone:

--- Zitat von: mac-alex_2003 am  6.03.2009 17:40 ---- Kabel von späterer Stufe zu nah an vorheriger Stufe (oder noch schlimmer zwei Stufen vorher, denn dann ists phasengleich so lange kein Kathodenfolger o.ä. dazwischen hängt).

--- Ende Zitat ---

Ich würde mal sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einer Frequenz eine schwingungsfähige Phasenlage zusammenzubekommen, bei einem Gitarrenamp praktisch immer erfüllt ist, denn man hat ja in fast jeder Stufe frequenzabhängige Phasendreher drin.

=> wie du sagst: Eingrenzen, abreißen, neu bauen.

MfG Stephan

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