Hallo
ich denke, dann ist normaler PP fürs erste wohl gesetzt.
Machen wir uns also an die Entwicklung der Phasenumkehr. Bei solchen Planungen beginne ich nie zuerst damit welche Schaltung und welche Röhre ich nehmen will, sondern was das zu konstruierende Gerät können muss, daraus ergibt sich dann der Rest ziemlich von alleine:
Die Phasenumkehr soll ausreichend saubere Signalspannung liefern, um selbst große Endröhren treiben zu können. Der Schlimmste Fall wäre wohleine große Pentode, wie die 6550 in Triodenschaltung. Wir müssen also unsere Planungen also damit beginnen abzuschätzen wiviel Steuerspannung mit 6500 als Triode im AB Betrieb gebraucht wird.
Im Datenblatt auf Seite 5 sieht man die Triodenkennlinien der 6550:
http://frank.pocnet.net/sheets/135/6/6550A.pdfEin guter AB-Arbeitspunkt wäre etwa Ug=-40V, Ua=360V und Ia=ca. 50 mA. Genauer müssen wir das erstmal nicht bestimmen. Wer nicht weiß, was die Zahlen bedeuten, bitte gerne nachfragen. man erhält diese Daten aus simplem brutalen Schätzen. Ein AB Arbeitspunkt sollte liegen, wo noch genügend Strom fließt um einen sauberen Arbeitspunkt zu kriegen. das schien mir insgesamt bei 50mA noch gewhrleistet, darunter werden die Kennlinien arg krumm. Es sollte eine Anodenspannung gewählt werden, bei der die Kennlinien noch nicht zu stark nach recht wegkippen, wie bei Ug=-60V und Ug=-80V der Fall. So bin ich dann bei Ug=-40V gelandet und die Ua brauchte nur noch abgelesen zu werden. Damit ist die Endstufe keineswegs berechnet aber ein Szenario skizziert.
Da die Ug=-40V brauchen wir in diesem Szenario den betrag von 2xUg als Steuerspannung. Also muss unsere Phasenumkehr 80V saubere Niederfrequenzspannung liefern können. Am besten noch etwas mehr, damit wir gegenkoppeln könnten. Nun ist bei Triodenbetrieb der Endstufe keine Gegenkopplung nötig, so dass wir nicht gigantsich mehr brauchen. Im Pentodenbetrieb ist der Steuerspannungsbedarf der Endröhren sowieso deutlich kleiner, so dass sich eine Gegenkopplunngsreserve ergibt. Der geringere Steuerspannungsbedarf, war ja der Hauptgrund die Pentode zu erfinden.
Legen wir also fest, dass die Phasenumkehrstufe mindestens 100V saubere NF an jede Endröhre der Endstufe abgeben können muss.Wir können noch mehr durch Nachdenken herausfinden. Wir wollen ja eine Gegenkopplung haben. Gegenkopllungen führen das Ausgangssignal 180° phasengedreht in den Verstärker zurück. Der gesamte Teil des Signalpfads, der zwichen Auskoppelpunkt und Einkoppelpunkt der gegenkopplung liegt, nennt man "Gegenkopplungsschleife".
Nun werden die Stufen in einem verstärker mit RC Gliedern verkoppelt, jedes dieser Glieder dreht auch selbst die Phase und zwar nicht für alle Frequenzen gleich. Liegen nun viele RC-Glieder innerhalb der gegenkopplungsschleife, dann kommt die Gegenkopplung nicht mehr für alle Frequenzen 180° Phasengedreht an. Diese Phasenschweinerein können besonders im Bereich der unteren Grenzfrequenz des Verstärkers zu einem unruhigen Verhalten führen. Es ist nach meiner Erfahrung darum besserdie gegenkopplungschleife mit möglicht wenig RC-Gliedern auszustatten. Das macht den Klang direkter und sauberer. In Hifiverstärkern habe ich deswegen fast nur lokale Gegenkopllungen eingesetzt.
Da die Phasenumkehrstufe am dichtesten an der Endstufe liegt, wäre es um RC-Glieder in der gegenkopplungsschleife zu sparen am günstigsten hier auch die Gegenkopllung einzuspeisen. daraus ergibt sich:
Legen wir darum auch fest, dass die Phasenumkher die Gegenkopplung aufnehmen soll.Heute Nachmittag können wir uns vielleicht noch ein paar Phasenumkehrschaltungen ansehen und eine Wahl treffen.
Viele Grüße
Martin