Hallo, 1 ist der Verlauf an der Anode des normalen System, 2 der des Systems mit Rückkopplung, das Eingangssignal beträgt dabei 0.2Vpp. Wenn man R11 zu klein macht fängt die Stufe in der Simulation an irgendwann zu schwingen.
Aber nochmal zur grundsätzlichen Überlegung: nehme man mal an, dass die Röhre in Gitterbasisschaltung arbeitet und das Gitter Massepotential hat. Dann führt eine Erhöhung der Kathodenspannung zu einem Sperren der Röhre wodurch die Anodenspannung nun steigt, da weniger Spannung am Lastwiderstand abfällt. Koppelt man nun diese Spannungserhöhung über einen Kodensator von der Anode wieder in die Kathode ein, entsteht eine Mitkopplung, denn die Kathode wird weiter positiv -> Anodenspannung steigt weiter -> eingekoppelte Spannung wird noch größer usw.
Ich denke was zur Verwirrung führt ist, dass wir es in dem konkreten Beispiel nicht mit einer Gitterbasis- sondern mit einer Kathodenbasisschaltung zu tun haben. Die Änderung der Kathodenspannung entsteht eben nicht durch direktes Anlegen einer Spannung an diese, sondern durch den Spannungsfall am Kathodenwiderstand welcher ja vom Anodenstrom abhängt.
Wenn man jetzt nochmal an die obrige Beschreibung der Gitterbasisschaltung denkt wird man feststellen, dass bei einem fallenden Anodenstrom die Spannung an der Kathode nicht steigt sondern sinkt, also eine Gegenkopplung bewirkt.
In der Schaltung treten also letzlich zwei Effekte auf: eine Gegenkopplung über den (unüberbrückten) Kathodenwiderstand und eine Mitkopplung über den Kondensator der Anode und Kathode verbindet. Fällt der Anodenstrom aus irgendeinem Grund, bewirkt der Kathodenwiderstand ein Absinken der Spannung an der Kathode während der Kodensator versucht diese wieder "hochzuziehen". In der Praxis ist der Kathodenkreis niederohmig während Anode und Kondensator hochohmig sind. Die Mitkopplung über den Kodensator "verliert" desshalb dieses förmliche "Tauziehen" der Kathodenspannung, wesshalb man diese Mitkopplung nur wenig mitkriegt.