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Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart

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Offline Helmholtz

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Re: Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart
« Antwort #150 am: 26.10.2025 23:23 »
Der wesentliche Punkt ist, dass die Kathode ein nicht-invertierender Eingang ist, also das resultierende Anodensignal in Phase mit der von außen eingespeisten Steuerspannung zwischen Kathode und Masse ist. Das erkennt man am besten, wenn man Ug = 0 setzt, also ohne Gittersignal.

Es ist hilfreich, sich die Phasenverhältnisse bei der "grounded grid" Schaltung (entspricht der Basisschaltung beim Transistor) anzusehen.
Braucht man auch, um die Kathodenkopplung beim LTPI (Differenzverstärker) zu verstehen.
« Letzte Änderung: 26.10.2025 23:39 von Helmholtz »

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Offline Stahlröhre

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Re: Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart
« Antwort #151 am: 27.10.2025 02:35 »
Moin, man sieht diesen Effekt in den Simulationen kaum, weil er auch in der Beschaltung nicht sehr stark ausgeprägt ist. Der Ausgang an der Anode ist hochohmig und der Eingang and der Kathode ist stark niederohmig, dazwischen sitzt zusätzlich noch der Kondensator der seine eigene Impedanz mitbringt. Es wird also ein großer Spannungsteiler gebildet und an der Kathode kommt kaum noch was an. Entsprechend klein ist der Effekt dann.

Man kann die Mitkopplung deutlich verstärken indem man dem Ausgang an der Anode einen Kathodenfolger zur Impedanzwandlung nachschaltet. Ich habe das mal auf die Schnelle in LTspice simuliert: Über R11 wird das Rückgekopplete Signal hier nochmals ordentlich abgeschwächt ansonsten arbeitet die Schaltung nicht mehr stabil. Die Verstärkung steigt in dem Beispiel von 29 auf rund 150 an.
« Letzte Änderung: 27.10.2025 02:50 von Stahlröhre »
Gruß,
Max

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Offline Röhre69

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Re: Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart
« Antwort #152 am: 27.10.2025 10:19 »
Eine Messung an realen Aufbauten könnte hier für Gewissheit sorgen, dann sind Unsicherheiten im LT-Spice-Röhrenmodell auszuschließen.

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Offline Röhre69

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Re: Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart
« Antwort #153 am: 27.10.2025 10:22 »
Zu wenig Erfahrung, deshalb die Frage: Sollte man nicht auch die Federn hören können, wenn die Signal bekommen?

Wie kann ich überprüfen, ob die mechanische Ankopplung der Sende- bzw. Empfängerspule an die Federn in Ordnung ist?

Grüße
« Letzte Änderung: 27.10.2025 10:40 von Röhre69 »

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Offline Helmholtz

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Re: Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart
« Antwort #154 am: 27.10.2025 15:43 »
Das eigentlich Interessante für mich war, dass ein C zwischen Anode und (nicht überbrückter) Kathode die hohen Frequenzen deutlich weniger absenkt, als wenn man den Kondensator nach Masse schaltet.
Ursprünglich hätte ich gedacht, das macht wegen der kleinen Kathodenimpedanz keinen nennenswerten Unterschied bzgl. der Tiefpasswirkung an der Anode.

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Online Showitevent

  • Geronimo Stade
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Re: Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart
« Antwort #155 am: 27.10.2025 20:05 »
Hallo, danke für die Mühe mit der Spice Simulation @Stahlröhre.
Ich bin diese Woche leider sehr busy für die Firma aber ich würde das gern nachbilden und selbst mit rumspielen.
Aktuell sehe ich nur eine Verstärkung in dem Bild an Anschluss 2, kann aber garnicht abschätzen, ob die nicht durch eine Art virtuellen GND entsteht.

Ich habe das Prinzip bzw. die Idee der Mitkopplung ja auch verstanden. Allerdings spricht das gegen meine Theorie, die ich bis dato noch verteidige. Wenn ich damit falsch liege, löse ich das selbstverständlich auch gern auf.
Ich habe auch keinen zweifel daran, dass sich das bewusste harte Treiben der Kathode - gleichphasig zur Anode - irgendwann aufschwingt.
Dennoch passiert das nicht durch einen einfachen Kondensator zwischen Anode und Kathode - dazu bedarf es schon etwas, mit etwas mehr Kick! Plutonium!.

Es wäre mega, wenn Du das Projekt inkl. der Modelle zippen und hochlanden könntest. Das würde mir ein wenig Arbeit ersparen.

Danke!

Geronimo
« Letzte Änderung: 27.10.2025 20:07 von Showitevent »

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Offline Stahlröhre

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Re: Mesa Boogie Studio Preamp Voltage Chart
« Antwort #156 am: 27.10.2025 21:11 »
Hallo, 1 ist der Verlauf an der Anode des normalen System, 2 der des Systems mit Rückkopplung, das Eingangssignal beträgt dabei 0.2Vpp. Wenn man R11 zu klein macht fängt die Stufe in der Simulation an irgendwann zu schwingen.

Aber nochmal zur grundsätzlichen Überlegung: nehme man mal an, dass die Röhre in Gitterbasisschaltung arbeitet und das Gitter Massepotential hat. Dann führt eine Erhöhung der Kathodenspannung zu einem Sperren der Röhre wodurch die Anodenspannung nun steigt, da weniger Spannung am Lastwiderstand abfällt. Koppelt man nun diese Spannungserhöhung über einen Kodensator von der Anode wieder in die Kathode ein, entsteht eine Mitkopplung, denn die Kathode wird weiter positiv -> Anodenspannung steigt weiter -> eingekoppelte Spannung wird noch größer usw.

Ich denke was zur Verwirrung führt ist, dass wir es in dem konkreten Beispiel nicht mit einer Gitterbasis- sondern mit einer Kathodenbasisschaltung zu tun haben. Die Änderung der Kathodenspannung entsteht eben nicht durch direktes Anlegen einer Spannung an diese, sondern durch den Spannungsfall am Kathodenwiderstand welcher ja vom Anodenstrom abhängt.
Wenn man jetzt nochmal an die obrige Beschreibung der Gitterbasisschaltung denkt wird man feststellen, dass bei einem fallenden Anodenstrom die Spannung an der Kathode nicht steigt sondern sinkt, also eine Gegenkopplung bewirkt.

In der Schaltung treten also letzlich zwei Effekte auf: eine Gegenkopplung über den (unüberbrückten) Kathodenwiderstand und eine Mitkopplung über den Kondensator der Anode und Kathode verbindet. Fällt der Anodenstrom aus irgendeinem Grund, bewirkt der Kathodenwiderstand ein Absinken der Spannung an der Kathode während der Kodensator versucht diese wieder "hochzuziehen". In der Praxis ist der Kathodenkreis niederohmig während Anode und Kondensator hochohmig sind. Die Mitkopplung über den Kodensator "verliert" desshalb dieses förmliche "Tauziehen" der Kathodenspannung, wesshalb man diese Mitkopplung nur wenig mitkriegt.
Gruß,
Max