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Neues Amp Projekt - HoSo 56 (65amps SoHo inspiriert)

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darkbluemurder:
Hallo Rolf,

"Bump" ist die Bezeichnung von 65Amps für eine Boost-Schaltung, bei der

a) der Mitten-R durch ein 500kA-Poti ersetzt wird (quasi ein Regler dafür, wie weit die Klangregelung außer Kraft gesetzt werden kann) und
b) der Höhenbereich regelbar ist (in meinem Fall durch das 1MA Boost Tone Poti).

Die Schaltung ist nicht exakt kopiert, denn 65Amps verwendet statt des Boost Level Potis einen 6-Stufen-Schalter. Die Höhenblende ist aber nach meinen Informationen authentisch. Sie wirkt auch sehr gut, während das Boost-Level Poti die größte Wirkung im ersten Viertel hat.

Viele Grüße
Stephan

Ramarro:
Danke, Stephan,
nun ist das auch klar. Ehrlich gesagt, hatte ich vorher von 65Amps auch noch nichts gehört, sonst hätte ich gar nicht fragen müssen. Aber inzwischen ist das alles doch etwas unübersichtlich geworden oder man müsste mehr Zeit haben.  :)

Grüße,
Rolf

darkbluemurder:
Hallo Rolf,

auf Youtube gibt es ein paar schöne Beispiele, in denen Peter Stroud (Gitarrist bei Sheryl Crowe und Miteigentümber von 65Amps) den Soho vorführt. Noch schöner sind allerdings die beiden Videos, in denen Nick Sterling den Monterey und den Stone Pony vorführt. Diese beiden Amps haben dieselbe Vorstufe wie der Soho. Und Nick gefällt mir als Gitarrist auch besser als Peter.

Inzwischen habe ich noch etwas mehr getestet. Am aufschlussreichsten war der Vergleich zu meinem Liverpool. Der HoSo56 kann alle Sounds, die der Liverpool auch kann (kommt zumindest sehr nahe ran), und noch mehr, und er rauscht wesentlich weniger. Clean sind sie absolut ebenbürtig. Im OD hat der Liverpool etwas mehr Punch, aber das kann ich mit einigen Tweaks beim HoSo56 sicher noch hinbekommen (z.B. den Koppel-C nach V1 auf 2,2nf oder 3,3nf zu vermindern und dafür die Ausgangskoppel-Cs am PI auf 47nf erhöhen). Dafür klingt letzterer sauberer aus und rauscht eben weniger. Auch wenn mich das beim Liverpool bisher nicht gestört hat, aber es ist schon verblüffend.

Eine Disziplin, die dieser Amp wirklich hervorragend beherrscht, ist die Reaktion auf das Gitarrenvolume. Gain auf 1 Uhr, Bump und Boost aus, dann geht folgendes: Gitarrenvolume auf 5-6 = clean, Gitarrenvolume auf 10 und leichter Anschlag = leichter crunch (US-Jargon: "with some hair"), harter Anschlag: starker crunch. Sehr schön. Kommt bestimmt klasse in einer Blues(rock)-Band.   

Fazit: auch wenn der Weg bis hierher teilweise steinig war, hat es sich gelohnt. Zum Nachbauen empfohlen.

Viele Grüße
Stephan

darkbluemurder:

--- Zitat von: darkbluemurder am  9.12.2009 22:01 ---So, nach längerer Testphase glaube ich nun herausgefunden zu haben, wo die merkwürdige Verzerrung (was ich als Ausdünnen der Mitten und leichtes Furzen beschrieben habe) herkommt: aus dem PI! Es passiert nämlich nur dann, wenn Gain und Pre Master voll aufgedreht sind. Damit die Lautstärke nicht unangenehm wird, hatte ich natürlich den PPIMV niedrig eingestellt. Drehe ich den Pre Master auf die Hälfte zurück, kann ich den Gain voll aufdrehen, ohne dass die merkwürdige Verzerrung auftritt.

Hängt vermutlich mit der relativ niedrigen B+ am PI zusammen. Ich kann da sicher noch was rausholen, wenn ich entweder eine Choke statt des 1k/5W einbaue und den 10k auf 5k runtersetze. Aber mehr als 300V werde ich wohl nicht hinbekommen.

--- Ende Zitat ---

Genau das habe ich jetzt gemacht und am PI 303V hinbekommen - wer sagt's denn? Der Amp hat jetzt mehr Punch, aber der o.g. Effekt ist immer noch vorhanden. Jetzt muss doch der Gridstopper vor V2 ran. Ich werde mal einen 10k probieren.

Einen guten Rutsch wünscht
Stephan

PS: anbei die aktuellen Pläne.

darkbluemurder:
Und hier jetzt die aktuellste Version, dieses Mal der besseren Übersichtlichkeit wegen in einer Datei. Die Änderungen:

1. Koppel-C nach V1 von 4700pf auf 2200pf vermindert. Dadurch hat der Amp weniger Bässe und ist im Attack schneller. Auch tritt das von mir beschriebene hässliche Übersteuern mit Single Coils jetzt gar nicht mehr und mit Humbuckern nur noch auf, wenn der Gain voll aufgedreht ist.

2. PI-Eingangskoppel-C von 10nf auf 22nf erhöht. Ausgleichsmaßnahme zu Nr. 1.

3. 10k Gridstopper vor V2. Keine hörbaren Vor- oder Nachteile, also bleibt er drin.

Viele Grüße
Stephan

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