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Dumble/D'Lite-Variaton - er ist fertig!
darkbluemurder:
Hallo Nils,
anbei mein "Senf" dazu:
1. Das Näseln ist z.T. ein Charakteristikum des D-Sounds. Ich finde, dass der Amp gerade einen sehr fokussierten Mittenbereich hat. Wenn da tatsächlich ein Loch sein sollte, dann würde ich entweder den Treble-C in der Klangregelung vergrößern (minimum 330pf, kannst aber auch bis 500pf probieren). Wenn das in die falsche Richtung geht, ist der Mitten-C ein Ansatz. Probier mal eine Nummer größer als 0,01uf (z.B. 0,015uf oder 0,022uf), das dünnt den Sound in den unteren Mitten etwas aus und schiebt den Klang etwas in die oberen Mitten.
EDIT: ich mochte übrigens den 150k Slope R nie. Da kannst Du mal 100k versuchen. Das würde aber eher die tieferen Frequenzen betonen.
Empfindest Du das Loch gleichermaßen bei Clean- und bei OD-Sounds?
2. Ich würde die High Plates lassen und für die Strat den 4,7uf gegen einen 10uf tauschen. 100k/1k5 klingt wahrscheinlich sogar eher blasser.
3. Über die Trafos der Fender-Amps wird viel geschrieben. Sie sind ziemlich unterschiedlich. Der Concert AÜ ist nicht so der Bringer (der vergleichbare Hammond klingt für mich deutlich besser), dafür finde ich z.B. den Deluxe Reverb II AÜ völlig in Ordnung (der Mercury Magnetics klang kaum besser). Einen Blues Deluxe hatte ich mal zuhause zum Testen und fand ihn ziemlich druckvoll und laut. Ich habe jetzt auch nicht gelesen, dass Blues Deluxe Besitzer den AÜ häufig getauscht hätten. Ich würde damit noch warten.
4. Kann nicht schaden. Ich finde, man sollte Höhen-Tuning durch Wahl der Bauteile und nicht durch Wahl der Koaxkabel betreiben.
5. Die lokale Gegenkopplung sollte in der Konstellation alle Frequenzen bis auf die Bässe leicht abschwächen. Ich hatte das in zwei verschiedenen Amps und bekam zwei verschiedene Ergebnisse. Im Bassman hat sich das positiv ausgewirkt (ausgewogenerer Sound, weniger nasal). Im Guyatone, den ich auf eine D-Schaltung umgerüstet hatte, hat es nur Bässe geschluckt. Deswegen: probieren geht über studieren (leider).
Viele Grüße
Stephan
Nils H.:
Moin Stephan,
Danke für Deine Anmerkungen.
--- Zitat von: darkbluemurder am 14.04.2010 14:29 ---1. Das Näseln ist z.T. ein Charakteristikum des D-Sounds. Ich finde, dass der Amp gerade einen sehr fokussierten Mittenbereich hat. Wenn da tatsächlich ein Loch sein sollte, dann würde ich entweder den Treble-C in der Klangregelung vergrößern (minimum 330pf, kannst aber auch bis 500pf probieren). Wenn das in die falsche Richtung geht, ist der Mitten-C ein Ansatz. Probier mal eine Nummer größer als 0,01uf (z.B. 0,015uf oder 0,022uf), das dünnt den Sound in den unteren Mitten etwas aus und schiebt den Klang etwas in die oberen Mitten.
EDIT: ich mochte übrigens den 150k Slope R nie. Da kannst Du mal 100k versuchen. Das würde aber eher die tieferen Frequenzen betonen.
--- Ende Zitat ---
Tatsächlich weicht mein Treble-C mit 360pF schon recht deutlich von den D-Standard-Werten ab und wirkt recht breit. Der Mitten-C ist 10nF.
--- Zitat von: darkbluemurder am 14.04.2010 14:29 ---Empfindest Du das Loch gleichermaßen bei Clean- und bei OD-Sounds?
--- Ende Zitat ---
yep. Wie gesagt, "Loch" ist schon ein überspitzter Ausdruck.
--- Zitat von: darkbluemurder am 14.04.2010 14:29 ---3. Über die Trafos der Fender-Amps wird viel geschrieben. Sie sind ziemlich unterschiedlich. Der Concert AÜ ist nicht so der Bringer (der vergleichbare Hammond klingt für mich deutlich besser), dafür finde ich z.B. den Deluxe Reverb II AÜ völlig in Ordnung (der Mercury Magnetics klang kaum besser). Einen Blues Deluxe hatte ich mal zuhause zum Testen und fand ihn ziemlich druckvoll und laut. Ich habe jetzt auch nicht gelesen, dass Blues Deluxe Besitzer den AÜ häufig getauscht hätten. Ich würde damit noch warten.
--- Ende Zitat ---
War zuletzt ja auch mein Eindruck. Womöglich lasse ich den AÜ im anderen Amp. Der hatte mich in seinem Konzept eh nicht so überzeugt, eventuell baue ich den dann zum Low-Plate D-style um ;D
--- Zitat von: darkbluemurder am 14.04.2010 14:29 ---5. Die lokale Gegenkopplung sollte in der Konstellation alle Frequenzen bis auf die Bässe leicht abschwächen. Ich hatte das in zwei verschiedenen Amps und bekam zwei verschiedene Ergebnisse. Im Bassman hat sich das positiv ausgewirkt (ausgewogenerer Sound, weniger nasal). Im Guyatone, den ich auf eine D-Schaltung umgerüstet hatte, hat es nur Bässe geschluckt. Deswegen: probieren geht über studieren (leider).
--- Ende Zitat ---
hmm ich werd's wohl mal ablöten und dann mal schauen...
Gruß, Nils
darkbluemurder:
Hallo Nils,
bin etwas spät mit meinen Anmerkungen, aber weil mich gerade selbst der Ehrgeiz gepackt hat, meinen D-style Bassman zu verbessern: ich bleibe bei der Anregung, den Mitten-C auf 0,015uf zu erhöhen und den Kathoden-C an der zweiten Stufe auf 10uf zu vergrößern.
Ich habe in meinem Bassman noch einen 0,047uf Mitten-C, den ich wahrscheinlich verkleinern werde. Der Kathoden-C an der zweiten Stufe ist ein 1uf, weil es sonst im OD zu sehr gematscht hat. Das liegt aber auch an meiner Beschaltung zwischen der 2. und 3. Stufe (kein Trimmer, sondern Spannungsteiler 68k/68k - werde ich mal durch 220k/47k ersetzen und im Gegenzug den Kathoden-C auf 4,7uf erhöhen).
Du hast von Höhenglanz geschrieben - das bringt mein Bassman überhaupt nicht, selbst wenn ich den Brightschalter einschalte. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich den 220k Gridstopper vor der 2. Stufe nicht mit einem 500pf gebrückt habe - auch das werde ich mal versuchen und dann berichten.
Viele Grüße
Stephan
Nils H.:
Moin Stephan,
bei meinem D'Lite ist mittlerweile alles gut. Bei mir war das, was mich irgendwie "störte", ebenso einfach wie kurios zu ändern. Bei meinem Amp war der Treble C - ein 360p SM - Leck geschlagen; da ich keinen Ersatz-Mica da hatte, habe ich in der Bauteilekiste gewühlt und als Ersatz zwei blaue Polypropylen-Kondensatoren vom großen C mit 100p und 200p parallel eingelötet. Gleichzeitig mit dem von mir beschreibenen Loch "fühlte" der Amp sich auch irgendwie rauh und... komisch an. Ich hab also bei nächster Gelegenheit passenden Ersatz besorgt, die blauen Polys raus - und alles war wieder gut! Komische Welt, das.
Ich hab den Amp neulich das erste mal auf'm Gig gespielt, und bin von Mal zu Mal begeisterter. Während er mit der Strat relativ brav klingt, wird er mit meiner LP-ähnlichen El Maya mit Rockinger Alnico II-Humbuckern richtig zum Beast. Ich fass' den Amp nicht mehr an ;D, zusammen mit den beiden Eminence Legend in meiner 2x12 macht er richtig Spass... und ist mit seinen 38W höllisch laut :guitar:.
Den Bright (120p) könnte ich bei meinem Amp im übrigen auch auslöten, der ist ungefähr unwirksam.
Wie sieht bei Deinem Bassman denn die Endstufe aus? Bei meinem Amp bin ich ja vom D-Style der Endstufe mit großen Gitter-R, knallharter Gegenkopplung und PI mit hohen Plates und langem Tail recht deutlich abgewichen, und ich finde, das steht dem Amp zumindest für Männer-Rock'n'Roll abseits von Jazz, Fusion und RF sehr gut.
Gruß, Nils
zu4lu:
Hallo Nils,
hast du zufällig ein paar Aufnahmen von deinem Dumble im "Männer-Rock'n'Roll" Modus?
lg Michael
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