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Allround-Zweikanaler mit Fender-Clean und Marshall-Lead
Nils H.:
mäh. Fertige Amps soll man nich mehr anfassen. Ich werd' bekloppt.
Heute Abend habe ich den Amp noch mal aufgemacht, um ein paar Kleinigkeiten zu ändern bzw. zu ergänzen; zum einen zwei fehlende Ableitwiderstände (hinter C3 und C14 - jetzt ist die Kanalumschaltung endlich vollständig ploppfrei), zum anderen habe ich einen 10k vor das Return-Poti gehängt, um das Poti etwas besser nutzbar zu machen - ein (faktischer) Master, den man selbst im lauten Proberaum nur auf den ersten 10 Grad benutzen kann, erlaubt keine vernünftige Lautstärkeeinstellung.
Außerdem hat mich folgendes nicht in Ruhe gelassen:
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 9.06.2010 13:47 ---- Du hast 68k NFB am 8R Abgang eingezeichnet. Klingt das nicht sehr bedeckt? Ich hab an der Stelle in letzter Zeit recht viel experimentiert und bin dann bei etwas höheren Widerstands-Werten gelandet.
--- Ende Zitat ---
Also hab ich mit dem RGK mal rumgespielt und den 68k mal gegen 100k getauscht. Scheint tatsächlich etwas besser zu sein, auf Zimmerlautstärke mit meinem Ätz-Testspeaker klang's etwas frischer.
Anyway... etwas gespielt, plötzlich macht er Geräusche. Ein relativ tieffrequentes Furzen im Hintergrund, nicht permanent, tritt nach einer Weile spielen (so um die 5-10 Minuten) auf. Alles klar, hatte ich schon mal, wieder ein Mica über'n Deister, dachte ich. Aber denkste. Wenn einer der Micas durchlässig geworden wäre, sollte das Furzen weg sein, sobald ich die Regler der Loop zudrehe; isses aber nich. Also Amp aufgemacht, gewartet, gespielt, gefurtz, gemessen, gemessen, mit'n Holzstab abgeklopft, nix. Alles in Ordnung.
Also die Röhren von Loop und PI verdächtigt. Natürlich habe ich keine Ersatzröhren zu Hause, der Koffer ist im Proberaum. Also V4 und V5 mit V2 und V3 getauscht, Amp wieder angemacht - Ruhe.
Und jetzt? Langer Rede (wie immer), kurzer Sinn. Mir fehlen da etwas die Fehlererfahrungen; wenn die Röhren Kontaktschwierigkeiten haben, kann das ähnlich klingen wie leckende Kondensatoren?
Boah glaubste... ich sach es euch. Never touch a running system.
Gruß, Nils
Stone:
--- Zitat von: NilsH am 4.08.2010 23:25 ---Und jetzt? Langer Rede (wie immer), kurzer Sinn. Mir fehlen da etwas die Fehlererfahrungen; wenn die Röhren Kontaktschwierigkeiten haben, kann das ähnlich klingen wie leckende Kondensatoren?
--- Ende Zitat ---
Hallo Nils
Da kann ich nur aus meiner Ausbildung bzgl elektronischer Schaltungen allgemein referenzieren, aber plausibel ist das schon, hinsichtlich der sich bildenden Übergangswiderstände und - ist ja auch mgl - "Zwischenraum" bzw oxidierte Oberflächen, die dann als Microkondensator fungieren.
In der Ausbildung hatten wir "Lochrasterplatten", die man mit Bauteilen bestücken konnte, die widerum in Sockeln stecken mussten - wir haben es nicht geglaubt, als die Ausbilder meinten, die Teile sind der letzte Schrott und wir sollten lieber auf richtigen Lochrasterleiterplatten löten ... egal. Auf der einen Experimentierplatte funktionierte die Schaltung, die auf der anderen nur Müll brachte.
--- Zitat ---Boah glaubste... ich sach es euch. Never touch a running system.
--- Ende Zitat ---
... dann wäre ich ja arbeits- / auftragslos ....
Gruß, Stone
Nils H.:
Moin,
von wegen fertig.
So richtig glücklich bin ich mit dem Amp noch nicht wirklich. Vorgestern habe ich erstmal das 25kB-Presence-Poti durch ein 25k30C ausgetauscht, welches ich von der alten Platine meines alten Fender ausgelötet habe - much better.
Der Fender-Kanal liefert in etwa das, was zu erwarten ist, er ist allerdings für einen Fender relativ dunkel - das läßt sich aber mit etwas mehr Treble und dem besser regelbaren neuen Presence-Poti in den Griff kriegen. Allerdings ist er bei den Lautstärken, die mir im Proberaum erlaubt werden, wirklich ultraclean; gut für funky Rhythmusgitarre, wirkt aber manchmal etwas verloren. 40W an einer starken Box sind echt verdammt viel.
Der Marshall-Kanal will mir immer noch nicht so richtig gefallen. So wie er jetzt ist, ist er auf der einen Seite untenrum doch zu mumpfig, in den Mitten etwas schwach und obenrum etwas brizzelig. Ich hab dann doch testweise mal einen 100p zwischen die PI-Anoden gelötet, das war's aber auch nicht so richtig.
Außerdem denke ich, ich muss bei dem Ding wieder mit dem Gain runter. In Sachen Gain-Mods habe ich im Moment an der zweiten Kathode 5k und den Spannungsteiler vor der 3. Stufe auf ~240k:470k.
Insgesamt könnte der Amp auch straffer sein. Ich hab mittlerweile recht viele Samples in Richtung 2203 gehört, einige angeblich Stock, andere modifiziert, und die haben alle eines gemeinsam: Sie drücken viel mehr, sind im Sound direkter und differenzierter, und auch schneller - mein Amp ist untenrum etwas schwammig.
Jetzt überlege ich, was die beste Strategie ist; den Amp mal in Richtung "Stock" 2203 umbauen (ich hab ihn ja direkt mit einigen gängigen MS-Mods aufgebaut) und von da aus Schritt für Schritt weiter machen? Also, so richtig 2203 wird der mit der Endstufe, isb. dem AÜ ja eh nicht werden. Im Zuge dessen mal z.B. die Koppel-C zum PI etwas runterholen?
Vorschläge?
Gruß, Nils
darkbluemurder:
Hallo Nils,
zum Fender-Kanal: warum einen 1M-Widerling nach der zweiten Stufe? Mit einem 220k wird der Amp mit Sicherheit etwas heller, wahrscheinlich aber auch etwas lauter, da der Widerling mit dem Send-Poti einen Spannungsteiler bildet.
Zum Marshall-Kanal: versuch mal, R44 von 820R auf 1k oder 1,2k zu erhöhen - hierzu gab es einen langen Fred (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7602.0.html) - EDIT: das Wichtigste kommt auf der letzten Seite. Der 820R verursacht gerne das Pumpen. Die Erhöhung dieses Rs sollte den Amp etwas straffer machen.
R29 ist jetzt ein 240k? Mach den wieder auf 470k und einen 500pf drüber. Klar, dann wird es insgesamt heller, aber die Mitten nehmen auch zu; gleichzeitig nehmen die Bässe ab.
Wenn Du mit dem Gain runter willst, wäre aus meiner Sicht die beste Lösung, das 1MA Gainpoti gegen ein 500kA zu tauschen. Alternative: lass das 1MA Gainpoti drin und ändere die davor liegende 470k II 470 pf-Kombination gegen 1M II 1000pf.
Schließlich, um den Amp etwas heller abzustimmen, könntest Du R46 von 33k auf 39k, ggf. auch auf 47k erhöhen, aber ich würde zuerst 39k probieren (47k II 100k kommt ca. auf 39k).
Zuerst würde ich aber bei R44 ansetzen.
Viele Grüße
Stephan
Nils H.:
Moin,
--- Zitat von: darkbluemurder am 10.08.2010 16:16 ---zum Fender-Kanal: warum einen 1M-Widerling nach der zweiten Stufe? Mit einem 220k wird der Amp mit Sicherheit etwas heller, wahrscheinlich aber auch etwas lauter, da der Widerling mit dem Send-Poti einen Spannungsteiler bildet.
--- Ende Zitat ---
Wenn ich mich recht erinnere, war da ursprünglich ein deutlich kleinerer R drin, den ich dann auf 1M vergrößert habe, weil der Kanal gegenüber dem anderen zu laut war.
wegen heller: Ich steh' auf'n Schlauch... warum wird er heller?
--- Zitat von: darkbluemurder am 10.08.2010 16:16 ---Zum Marshall-Kanal: versuch mal, R44 von 820R auf 1k oder 1,2k zu erhöhen - hierzu gab es einen langen Fred (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7602.0.html). Der 820R verursacht gerne das Pumpen. Die Erhöhung dieses Rs sollte den Amp etwas straffer machen.
--- Ende Zitat ---
Check. Lese ich mir mal durch.
--- Zitat von: darkbluemurder am 10.08.2010 16:16 ---R29 ist jetzt ein 240k? Mach den wieder auf 470k und einen 500pf drüber. Klar, dann wird es insgesamt heller, aber die Mitten nehmen auch zu; gleichzeitig nehmen die Bässe ab.
--- Ende Zitat ---
Diese RC-Stufe hat ja mehrere Iterationen hinter sich. Der C darüber ist nie eingebaut worden, weil den angeblich eh immer alle hinterher rausmachen ;D. Irgendwer empfahl mir, statt der 470k/470p-Kombi einen 1M einzubauen, das war aber irgendwie doof, dann habe ich einen weiteren 1M drübergelötet, und dann irgendwann testweise nochmal einen 470k, um mit dem Spannungsteiler noch mal nach oben zu gehen.
Jedenfalls, die Rückkehr zu der 470k/470p-Kombi ist dann ja wieder näher dran an der original-Schaltung. Check. ;D
--- Zitat von: darkbluemurder am 10.08.2010 16:16 ---Wenn Du mit dem Gain runter willst, wäre aus meiner Sicht die beste Lösung, das 1MA Gainpoti gegen ein 500kA zu tauschen. Alternative: lass das 1MA Gainpoti drin und ändere die davor liegende 470k II 470 pf-Kombination gegen 1M II 1000pf.
--- Ende Zitat ---
Ich in Sachen Gain runter im Kopf, erstmal am Spannungsteiler R29/R67 wieder das Originalverhältnis herzustellen (siehe oben), und dann überlegt, an der 2. Kathode wieder zu 10k zurückzukehren. Der C11 hat übrigens nicht 470p sondern 500p (ist ein Silver Mica), aber ich schätze das macht nicht so viel aus.
--- Zitat von: darkbluemurder am 10.08.2010 16:16 ---Schließlich, um den Amp etwas heller abzustimmen, könntest Du R46 von 33k auf 39k, ggf. auch auf 47k erhöhen, aber ich würde zuerst 39k probieren (47k II 100k kommt ca. auf 39k).
--- Ende Zitat ---
Angefangen hatte ich beim Slope-R mal bei 56k, das war mir aber zu brizzelig. Also mal rumprobieren.
--- Zitat von: darkbluemurder am 10.08.2010 16:16 ---Zuerst würde ich aber bei R44 ansetzen.
--- Ende Zitat ---
Danke für die Vorschläge. Ich hab auch schon länger nicht mehr wild in der Gegend rumgelötet *hechel* *grrrr* ;D
Gruß, Nils
Edit: Hast du 'ne Meinung zu den PI-Koppel-C? Die sind ja mit 100n recht groß (Fender halt), sollte ich die mal kleiner machen?
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