Technik > Tech-Talk Design & Konzepte
2-in-1-Amp-Switcher: A/B/Y-Box mit Effekt-Routing
Nils H.:
Moin,
angeregt durch Manfreds Nachfrage wollte ich hier noch mal den aktuellen Stand des Konzeptes festhalten. Wenn die Kiste fertig ist, soll sie folgende drei Dinge können:
* A/B/Y-Umschaltung des Gitarrensignals auf zwei Amps.
* Beim Umschalten von Amp A auf Amp B werden in der Loop eingeschliffene Effekte ebenfalls von Amp A auf Amp B umgeschliffen.
* Im Y-Betrieb wird durch die A/B-Funktion ausgewählt, in welche Loop die Effekte eingeschliffen sind. Beim anderen Amp wird das Preampsignal trocken auf die Endstufe zurück gegeben.
* Vollständige galvanische Trennung der Amps voneinander.
Zum Einsatz sollen insgesamt drei Trennübertrager kommen, die Input, Send und Return von Amp B vom Rest des Systems galvanisch abtrennen. Um zumindest in der Loop ohne zusätzlichen OP-/JFET-Buffer auszukommen, sollen dort Trafos mit 10k:10k zum Einsatz kommen; die Kandidaten hierfür sind bisher
* Monacor LTR-110 - günstig, aber für einen CF mit ECC83 zu niederohmig (600 Ohm).
* Palmer PMT08 - gut, aber teuer, und im Moment wohl nicht zu bekommen.
* Neutrik NTL-1 - gibt's beim großen T, ähnliche Daten und ähnlicher Preis wie der Palmer
* Hammond 560Q - scheint brauchbar, ausprobieren
* Hammond 107T - dito.
Beim Einsatz zwischen Gitarre und Amp sind meiner Meinung nach auch 10k eine zu große Last für das Gitarrensignal, deswegen habe ich hier den Einsatz eines einfachen Buffers vorgesehen (JFET oder OP, für den Monacor ist die Ausgangsimpedanz des JFET aber immer noch zu hoch, hier muss es ein OP sein, denke ich).
Bedienung erfolgt dann entweder per Kippschalter am Gerät oder per Doppelfußschalter.
Anliegend mal mein aktueller Schaltplan sowie ein Entwurf, wie das ganze dann in einem Hammond Stahlchassis aussehen kann.
Gruß, Nils
Nils H.:
Moin,
ich hab die letzten Abende über mal am Layout geschraubt - siehe Anhang. Ausgelegt habe ich es jetzt auf den größenmäßgen worst-case, den Hammond 560Q. Alle anderen haben im Vergleich dazu ja Mädchengröße, da wird das Board dann nochmal kompakter.
Ich habe mich für einen Aufbau auf Lochraster entschieden, weil mir ehrlich gesagt ein Eyeletboard hier zu aufwändig ist. An einigen Stellen habe ich vor, das Board aufzubohren und Eyelets zu setzen, ob das klappt oder es das Board an der Stelle dann zerprengelt, muss noch probiert werden.
Eigentlich wollte ich - der Bequemlichkeit halber - das TT-Gleichrichterboard einsetzen, deswegen ist im Layout erstmal nur ein grünes Quadrat dafür.
Das Chassis ist ein Hammond Stahlchassis in 178x127x51. Der Bohrplan ist noch unvollständig, bisher nur für die Frontplatte.
Noch vorhandene Fehler sind nicht auszuschließen.
@Dirk: Hast Du schon was bzgl. der Hammonds rausbekommen?
Gruß, Nils
Dirk:
--- Zitat von: Nils H. am 26.11.2010 14:06 ---@Dirk: Hast Du schon was bzgl. der Hammonds rausbekommen?
--- Ende Zitat ---
Ist alles in die Wege geleitet. Die Teile müssen aber erst aus Canada geholt werden und sollten in KW 50 hier sein - also noch rechtzeitig zum (Bastel)Fest.
Gruß, Dirk
Nils H.:
Moin,
um die Baustelle hier nicht einschlafen zu lassen, mal ein kurzer Zwischenbericht von mir.
Diese Woche ist das Paket mit den Übertragern gekommen (Danke, Dirk!), ich hab es heute bei meiner Mutter abgeholt ;D. Damit sind die Delinquenten komplett, das sind (von links nach rechts; zum Größenvergleich hab ich mal 'ne Klinkenbuchse daneben gelegt) Hammond 560Q, Hammond 107T, Monacor LTR-110 und Xicon 42TM018.
Da mein Auto wegen erwiesener Winteruntauglichkeit gerade auf der Ersatzbank sitzt, hatte ich in den letzten Tagen während zahlreicher Fahrten mit diversen Regionalzügen und Straßenbahnen auch genug Zeit, um mal über einen angemessenen Testparcours nachzudenken, bevor die Kiste in eine Endproduktion geht. Die Trafos müssen sich in zwei Situationen bewähren; zum einen bei geringen gitarrenüblichen Pegeln vor dem Amp, zum anderen bei den üblichen Pegeln in der Loop bzw. hinter einem Preamp.
Neben einer subjektiven Bewertung - durch meine Ohren - möchte ich die Trafos gerne so objektiv wie möglich testen, sprich, den Frequenzgang bei den zu erwartenden Pegeln mal aufnehmen.
Ich werde daher als erstes die verschiedenen Trafos hinter den OP-Puffer hängen und diesen dann mit einem Signalgenerator befeuern. Mit dem Oszi möchte ich mir dann anschauen, was hinten aus dem Übertrager herauskommt. Ohne den Puffer geht's zumindest bei direktem Anschließen der Gitarre gar nicht, dafür sind, denke ich, alle Trafos zu niederohmig. Für die Tests bei Linepegel braucht's zumindest beim 600-Ohm-Monacor ebenfalls einen Puffer, von daher würde ich hier auch sagen: Gleiche Bedingungen für alle. Wird das so funktionieren, oder besteht da große Gefahr, dass ich Mist messe?
Die zweite Frage ist, welcher Pegelbereich sinnvoll ist. Ich bin mir etwas unsicher, wie hoch so der Ausgangspegel eines kräftigen Humbuckers ist - ich hab hier nur schwache Mädchenpickups ;D. Für hochpegelige Signale würde ich mal so +4dBu als "must" anpeilen, und dann darüber mal schauen, was so geht.
Test am/im lebendigen Amp muss natürlich auch sein, sowohl akustisch als auch messtechnisch versuche ich da mal zu vergleichen, was da am Speaker bzw. Dummy Load ankommt.
Natürlich habe ich auch schon gewisse Erwartungen, was das Ergebnis angeht; mal sehen, ob meine Glaskugel funktioniert ;D.
Der 560Q scheint mir über jeden Zweifel erhaben, die anderen drei spielen ja zumindest größenmäßig in einer Liga. Vom Monacor und Xicon erwarte ich, dass sie bei Linepegel versagen, bei Instrumentenpegel könnte ich mir vorstellen, dass der 107T eine ziemlich gute Figur machen könnte, und vermutlich wird der Monacor da auch ganz gut tun.
Am Wochenende brate ich jedenfalls erstmal den Puffer und die Spannungsversorgung zusammen, und nächste Woche nehme ich dann auch einen Amp aus dem Proberaum mit nach Hause.
Jemand Verbesserungsvorschläge für die Tests?
Gruß, Nils
Nils H.:
Moin,
ich hab auf der Platine jetzt mal die Spannungsversorgung und den Impedanzwandler aufgebaut und mal ein paar quick-and-dirty-Tests mit Signalgenerator und Oszi gemacht, Eingangssignal ca. 2V Peak (viel mehr macht der Generator nicht).
Ergebnis: Bei den drei kleinen Trafos ist bei ganz tiefen Frequenzen das Ausgangssignal am Übertrager stärker als das Eingangssignal, gleichzeitig tritt eine Phasenverschiebung von ein paar Grad auf. Wie sich das akustisch bemerkbar macht, weiß ich noch nicht, Hörtest steht noch aus. Ab ca. 120 Hz ist bei allen dreien alles in Butter, darunter werden mit abnehmender Frequenz die Amplitudenüberhöhung und die Phasenverschiebung immer größer. Der Hammond 107T schneidet hierbei besser ab als der Monacor und der Xicon, zeigt aber eben auch dieses Verhalten. Systematische Tests stehen noch aus, ich werde das dann auch mal versuchen genau abzulesen und zu protokollieren. Vielleicht gelingen mir auch ein paar vernünftige Fotos vom Oszi-Schirm.
Der große Hammond 560Q ist (erwartungsgemäß) bei diesem Pegel runter bis... öh... 10 Hz oder so absolut stabil.
Systematische Tests, dann auch mit Amp und hohem Send-Pegel und "Realtest" mit Gitarre und so kommt dann zwischen den Feiertagen.
Gruß, Nils
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln