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EL84 PP mit Kathodyn-PI
GeorgeB:
Bzgl. Stabilität, es gelten die selben Regeln wie immer (also zB wie für OpAmps) : Der Schnittpunkt von Leerlaufverstärkung ("Aol") mit dem gewünschten Verlauf der Signalverstärkung ("1/ß", ß ist der Faktor mit dem die Ausgangsspannung auf den Gegenkopplungpunkt geführt wird) bestimmt die Stabilität. Sieht man sich den Bode-Plot des Quotienten an (also Aol/(1/ß) = Aol*ß), darf dieser beim Nulldurchgang (0dB) möglichst keine größere Phase als 120° haben (60° "Phasenrand" bis zu den kritischen 180°).
Deswegen ist es sinnvoll, genau nur einen einzigen, d.h. dominanten Pol (=Tiefpass erster Ordnung) in der Leerlaufverstärkung zu haben solange diese größer als 1 (0dB) ist, was der von Tobi erwähnte Kondensator leistet. Aber selbst wenn die weiteren Pole (die vom AÜ, zB) relativ weit weg sind, beinträchtigen sie die Phase schon deutlich früher. Deswegen kann ein genau passender Kondensator über dem GK-Widerstand helfen, besonders wenn die Verstärkung 1/ß groß ist. Die Leerlaufverstärkung beginnt irgendewann durch die weiteren Pole noch schneller abzufallen als die 20dB/Dekade und die Phase steigt auf deutlich über 90°, aber der nun ebenfalls abfallende Faktor 1/ß mit ebenfalls steigender Phase ergibt dann wieder einen stabilen Schnittpunkt.
Ein Schlüsseldokument dazu, für die Egg-Heads ;-) : http://www.ti.com/lit/an/sboa015/sboa015.pdf
Vor allem das Kapitel über Composite Amplifiers, weil dort ist behandelt was passiert und was beachtet werden muss, wenn mehr als ein Pol in der Leerlauf-Verstärkung vorhanden ist.
bea:
Fürs erste habe ich mal den Kondensator über dem GK-Widerstand dahingehend optimiert, dass der Amplitudenfrequenzgang bis zur tiefsten Resonanz linear ist. Nach Experimenten mit einem Zobel-Glied an der Primärseite des AÜ, die ich aber fürs erste verworfen habe. Jetzt gibt es den Überschwinger zwar noch, aber es schaukelt sich nichts mehr auf.
Gerade denke ich darüber nach, ob man das Netzteil, das ich ja weitgehend aus dem ursprünglichen Bausatz übernommen hatte, auch noch mal besser durchdenken sollte, ggf. am Reservoirkondensator in getrennte Zweige für Schirmgitter und Vorverstärker auftrennen, um die doch recht starke Änderung der Betriebsspannung hinter dem SG-Abzwieg zu vermindern. Auch am PI muss ich noch ein Detail verbessern. Weil all das auch Auswirkungen auf die Stabilität haben dürfte, belasse ich es fürs erste mal dabei und schaue es wieder an, wenn der Verstärker komplett ist.
Ideen gehen dahin:
bea:
An der Endstufe ist erst mal Pause angesagt. Sie funktioniert zwar, ist aber von der Ausbeute her doch eher enttäuschend. Was eigentlich keine Überraschung ist: der ATRA0201 liefert mit seinen in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen und der Zweiweggleichrichtung gerade mal 100 mA - nur der Trafo selbst.
Die Sekundärwicklungen lassen sich aber auch parallel schalten. Dann habe ich doppelten Strom, halbe Ausgangsspannung und nahezu ein Viertel des Innenwiderstands.
Mit einer Brückengleichrichtung bekomme ich natürlich das bisherige Spannungsniveau, müsste aber doch wegen des geringeren Innenwiderstands einen bessern Wirkungsgrad haben?
Faustformeln, die ich im Netz ausgegraben habe, sagen voraus, dass ich etwa 20% mehr Strom würde entnehmen können. Das wäre doch schon mal ne Hausnummer.
Warum ich das nicht schon längst gebaut habe? Das Problem ist die Gewinnung der Biasspannung: beim ATRA0201 fehlen die entsprechende Sekundärwicklungen - klar, sie sind bei EL84-Endstufen eher unüblich.
Wie kann ich die mit möglichst gutem Wirkungsgrad erzeugen?
(ich weiß, am besten mit nem gescheiten Trafo..)
Wuffenberg:
Ich hab mir die mit einer Kaskade aus der Heizspannung generiert, Leistung brauchst du ja beim Bias nicht (stromlos) Siehe hier:
Grüsse
Wuff
Wuffenberg:
Und in EL84 Class B sind 300V und 50mA spezifiziert, da reicht dein Trafo doch dicke, sogar mit einer Wicklung und Brückengleichrichter...?
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