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Even and odd order harmonics
Stone:
Hallo Kai, hallo Peter
Also ich denke, die Diskussion zeigt, dass es doch nicht so ganz eindeutig beschrieben ist - es scheint mir, als sei grid current limiting ein wesentlicher schneller einsetzendes Limit, als der cut off ...
Gruß, Stone
fiestared:
Hallo an alle... ein sehr interessantes Thema...
und sorry, daß ich mich einmische - aber
--- Zitat von: Stone am 17.12.2010 06:58 ---.... dass es doch nicht so ganz eindeutig beschrieben ist - es scheint mir, als sei grid current limiting ein wesentlicher schneller einsetzendes Limit, als der cut off ...
Gruß, Stone
--- Ende Zitat ---
Ich denke JEIN.
1. Der Arbeitspunkt ist hier natürlich ganz wesentlich. (...schneller einsetzendes...)
2. letztlich geht es doch immer um den Stromfluss (so habe ich es zumindest verstanden)
Zu Cut-off: Theoretisch 0mA - geht aber nur "...delayed in this way...", da in diesem Fall die Röhre mit Ihrem ra richtung unendlich gehen müßte.
Dieses wann & wie hängt offensichtlich auch von der Röhre ab - vielleicht deshalb verschiedene Zerrsounds ^-^.
Zu GCL : Bias, sagen wir mal ~-1,5V (Bei 12AX7 100k, 1k5, 300V) -> Nähert sich das Eingangssignal im Positiven diesen 1,5V wird Innenwiderstand
der Röhre bekanntlich immer kleiner - d.h. der Stromfluss größer und kommt an seine Grenzen - und die werden z.B. auch durch den Ra abgesteckt.
(3mA bei Ra=100k & 300V) Das ist
- Die Röhre braucht Hilfe, und die (die zusätzlichen µA) saugt sie sich über das Gitter aus der Vorgeschalteten Stufe. Da ist natürlich auch irgendwann Schluß.
ABER - die Art ("Dauer") des Übergangs vom normalen Zustand in die Strombegrenzung kann man maßgeblich beeinflussen.
Ist der Ra zb. 200k ist der maximale Stromfluß über die Anode schon mal auf 1,5mA beschränkt und die Röhre greift zur "Stromversorgung" schon deutlich
früher auf das Gitter zurück.
Das Gitter wird in der Regel mit dem Eingangssignal über einen irgendwie gearteten Spannungsteiler über die Anode der vorherigen Stufe versorgt. Ist der Spannungsteiler eher hochohmig (z.b. 470k/1M) ist mit der Stromversorgung der Röhre über das Gitter früher Schluß, als z.B. mit 47k/100k.
D.h. doch letztlich für einen langsamen ("weichen" ?) Übergang ins clipping: Ra eher nicht so groß, und Spannungsteiler Richtung vorhehrgehender Stufe auch nicht so hochohmig wählen...
LG Axel
(Achtung - bin nur Dipl. Math. und kein E-Tech.- wegen Fachbegrifflichkeiten, etc.)
Stone:
Hallo Axel
Finde ich eine gute Ausführung :-)
Das Thema scheint ja wirklich mehr Leute unbewusst zu beschäftigen.
Gruß, Stone
_peter:
Hallo,
--- Zitat von: fiestared am 17.12.2010 12:48 ---und sorry, daß ich mich einmische
--- Ende Zitat ---
dazu ist das hier doch ein Forum :)
Aber ich muss nochmal mit dem Zauberer widersprechen. So wie der es streibt, kommt beim GCL
der Stromfluss von Anode zu Kathode gerade nicht an seine Grenzen, der könnte auch noch
größer werden. (Und wird er auch, wenn man die Röhre in den A2-Betrieb jagt und mit einer
niederohmigen Quelle befeuert)
Der Stromfluss durch das Gitter kommt nicht daher, dass die Kathode keinen Strom mehr liefern
kann, sondern dadurch, dass die fehlende negative Spannung die von der Kathode kommenden
Elektronen nicht mehr abstößt.
Der Gitterstrom sorgt dann für eine Stauchung des am Gitter anliegenden Signals, noch bevor die
Röhre es verstärkt. "It must be fully understood though, that it is actually the grid signal which
becomes clipped; the valve continues to amplify what appears on its grid perfectly normally." (S.7)
Die Stauchung kommt also nicht von einer mangelnden Stromlieferfähigkeit (oder "Sättigung") der
Kathode.
Gruß, Peter
es345 (†):
Hi,
ich fasse mal ein paar Grundsätze zusammen, sowie ich sie bei einer Designauslegung für Clipping im Hinterkopf habe.
Eins noch vorweg: Der Realtest der Schaltung ist durch nichts zu ersetzen. Man muß halt ab und zu die Realität befragen.
1a. Erzeugen von Even Harmonics in der Vorstufe:
- eine Stufe
- drei Stufen: Clipping, lineare Umkehrstufe mit Pegelabsenkung, Clipping.
Merke: ohne Umkehrstufe in der Mitte erzeuge ich wieder symmetrisches Clipping, was zu odd harmonics führt.
- ggfls Absenkung der Höhen in jeder Stufe (C (100pF- 1nF über Anodenwiderstand))
- optional komplett eigene Klangregelung
Wer will, kann das auch mit 5 Stufen machen. Das Ausbalancieren der Stufen erfordert dann noch etwas mehr Geduld
und den Live Testraum möglichst in der Nähe...
1b. Erzeugen von Even Harmonics in der Gegentaktendstufe (long tail phase inverter)
- man verändert einen der beiden Anodenwiderstände durch Einbau eines zusätzlichen Trimmers in Serie,
sodaß bei Vollaussteuerung unsymmetrisches Clipping einsetzen kann und stellt ihn ein, bis einem das Klangbild gefällt.
Hat man den richtigen Punkt gefunden, kippt der Grundton im Overdrive angenehm in die Obertöne.
Wer ein sehr gut isoliertes Poti hat (Standfestigkeit >500V),
kann dieses auch an die Front oder Rückseite führen. Vorsicht, dies ist nur etwas für Profis!
2.Erzeugen von Odd Harmonics (Vorstufe)
- Zwei Stufen Clipping mit anschließender komplett eigener Klangregelung
Ob das Clipping durch Cutoff oder Gitterstrom erzeugt wird , ist Geschmackssache.
Zur Klangregelung:
Die VOX AC30 Regelung habe ich als sehr effektiv erlebt. Wer eine starke spezifische Färbung wünscht,
nimmt noch einen Bandpaß zuhilfe (LC Glied).
Gruß
Hans- Georg
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