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Beeinflussung von Gewichtssaussparungen

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Schimanski:
Ich finde die Idee garnicht verkehrt: Es wurde mal nachgewiesen, dass dünne Gehäusewände mit kleinteiliger Aussteifung viel schwingungsärmer ist als einfach große Wandstärken.
Ich habe mal eine Glockenklang-Box gesehen, die war ebenfalls aus dünnen Platten, hatte innen aber eine Art Dämpfungsschaum gegen Materialresonanzen; klanglich ist das natürlich tot, aber es zeigt, dass man mit Sandwich-Bauweise auch dünne Bretter benutzen kann und trotzdem stabile und/oder resonanzarme Gehäuse bauen kann.

Fichte? Igitt, ich kann Nadelhölzer nicht ausstehen, viel zu weich.

Dirk:

--- Zitat von: Martino am  5.03.2011 09:53 ---ui, was hab ich da wieder angestossen. Mir persönlich gehts eigentlich (meistens) um den
perfekten combo.

--- Ende Zitat ---

Der perfekte Combo ist der, den es nicht gibt  :devil:
Combos sind, insbesondere für Röhrenverstärker, eine sehr ungünstige Umgebung, da die Röhren oftmals sehr nahe an den Lautsprechern positioniert sind. An das Combo-Gehäuse selbst werden in Bezug auf Stabilität auch andere Anforderungen gestellt, wobei hierbei die Holzart / Klang der Stabilität eher unterstellt sein muss, ansonsten hält der Combo nicht so lange durch...


Gruß, Dirk


bea:
@Dirk: aber unterschiedet sich eine Combo wirklich grundlegend vom auf einem Boxenturm platzierten Topteil?

Fichte ist vor allem billig (das war für mich letzten Sonmmer/Herbst enorm wichtig) und damit interessant für Prototypen. Wenn die nicht funktionieren, hat man nicht viel verloren, und wenn sie funktionieren, spricht doch nichts gegen Recycling, nicht wahr?

Aber um mal den Gedanken fortzuspinnen: die Dichte ist ja neben der Geometrie für die Schwingungsmuster, die sich auf den Wänden eine Box ergeben, entscheidend. Wenn ich also 18 mm Fichte auf Buchen- oder Birkensperrholz übertrage, komme ich auf ein Äquivalent von 12 mm (ok, nullte Näherung - der Einfluss des E-Moduls sollte ja streng genommen nicht vernachlässigt werden...)

Für mich besonders interessant an einer Waben-Versteifung der Wände ist übrigens auch, dass sie nicht viel Volumen benötigt, besonders gegenüber einer Wand mit gleicher Biegesteifigkeit.

Darf ich mal ein Fazit ziehen: bei Gitarrenlautsprechern/Combos ist eine gute Bedämpfung der Gehäuseschwingungen nicht unbedingt sinnvoll - da zählt eher der persönliche Geschmack.
Bei Bassboxen hingegen ist eine gute Bedämpfung der Gehäuseschwingungen notwendig. Da kann ich die traditionellen Wege aus dem HiFi-Boxenbau anwenden, bei denen es ja um saubere Basswiedergabe geht, mit dem Erfolg, dass die Kisten untragbar werden. Oder ich schließe Kompromisse. Oder ich denke mir was schlaues aus wie Wabenkonstruktionen.


Beate

die gerade über die besondere Herausforderung einer Basscombo für Röhrenverstärker nachdenkt.

Dirk:

--- Zitat von: bea am  5.03.2011 22:36 ---@Dirk: aber unterschiedet sich eine Combo wirklich grundlegend vom auf einem Boxenturm platzierten Topteil?

--- Ende Zitat ---

Frage mal die Besitzer von den Classic 30  :devil:



--- Zitat von: bea am  5.03.2011 22:36 ---Aber um mal den Gedanken fortzuspinnen: die Dichte ist ja neben der Geometrie für die Schwingungsmuster, die sich auf den Wänden eine Box ergeben, entscheidend. Wenn ich also 18 mm Fichte auf Buchen- oder Birkensperrholz übertrage, komme ich auf ein Äquivalent von 12 mm (ok, nullte Näherung - der Einfluss des E-Moduls sollte ja streng genommen nicht vernachlässigt werden...)

--- Ende Zitat ---

Mag sein, Du wirst es nachgerechnet haben.


--- Zitat von: bea am  5.03.2011 22:36 ---Darf ich mal ein Fazit ziehen: bei Gitarrenlautsprechern/Combos ist eine gute Bedämpfung der Gehäuseschwingungen nicht unbedingt sinnvoll - da zählt eher der persönliche Geschmack.
Bei Bassboxen hingegen ist eine gute Bedämpfung der Gehäuseschwingungen notwendig. Da kann ich die traditionellen Wege aus dem HiFi-Boxenbau anwenden, bei denen es ja um saubere Basswiedergabe geht, mit dem Erfolg, dass die Kisten untragbar werden. Oder ich schließe Kompromisse. Oder ich denke mir was schlaues aus wie Wabenkonstruktionen.

--- Ende Zitat ---

Das was mir (oder Dir) oder auch anderen am besten gefällt ist das Einzig richtige ! Egal ob da jetzt 18 mm Kiefer oder 50 mm MDF mit oder ohne Versteifungen verbaut ist, ob HiFi Lehre oder Konfuzius oder sonst was. Was nutzt mir eine noch so (theoretisch) komplett durch gerechnete Box, die alle (theoretischen) Anforderungen an die "reine Lehre" erfüllt, wenn man sich mit dieser dann aber nicht wohl fühlt ?
Eben, nichts.

Gruß, Dirk

bea:

--- Zitat von: Dirk am  5.03.2011 23:54 ---Frage mal die Besitzer von den Classic 30  :devil:

--- Ende Zitat ---

Aber die späten Echolette M40 - die mit Platine - waren wohl auch nicht besser.


--- Zitat ---Das was mir (oder Dir) oder auch anderen am besten gefällt ist das Einzig richtige ! Egal ob da jetzt 18 mm Kiefer oder 50 mm MDF mit oder ohne Versteifungen verbaut ist, ob HiFi Lehre oder Konfuzius oder sonst was. Was nutzt mir eine noch so (theoretisch) komplett durch gerechnete Box, die alle (theoretischen) Anforderungen an die "reine Lehre" erfüllt, wenn man sich mit dieser dann aber nicht wohl fühlt ?
Eben, nichts.
--- Ende Zitat ---

Boxenbau ist halt schlußendlich Hören und Abstimmen, bis es wirklich passt. So weit bin ich komplett bei Dir. Aber es macht schon einen Sinn, sich erstmal theoretisch Gedanken zu machen, besonders, wenn man "Extrawünsche" hat, wie z.B. kleine, leichte, aber trotzdem stabile Röhren-Combos. Gerade Beispiele wie der Classic 30 zeigen ja, dass das notwendig ist, oder?

Grüße

Beate

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