Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Mod Bass-King 1: Differenzverstärker als Eingangsstufe

<< < (6/9) > >>

Martin M:
Moinmoin bea,

meine Meinung dazu:

440k sind für passive Bässe zu wenig. Wie in einem anderen Thread geschrieben, habe ich an meinem Imperator nicht an der Vorstufe wirklich geändert, sondern einen FET mit 1M Gatewiderstand davor geschaltet. Tat auch der bei mindestens meinem Gerät etwas zu laschen Eingangsempfindlichkeit gut.
(Hat aber der Bassking I nicht ohnehin die 10M Schaltung mit Anlaufwiderstand?)

Was ich von einem Bright-C halte, weiß ich nicht so richtig. Gerade beim Bass habe ich das Gefühl, dass die Gesamtheit aus Bass, Amp, Box, Ohr und Hirn ohnehin bei nicht weit ausgesteuertem Amp oben mehr Bandbreite zeigt. Da noch Höhen draufzusetzen... Andererseits: In den Blackface Fendern und den 1:1 nachgebauten Alembic Preamps klingt's mit 120pF über dem 1MOhm Volume-Poti gut. Probier's aus, es kostet ja so gut wie nix.

Zur unteren Grenzfrequenz hast du aus zwei Gründen die richtige Vermutung. Aus einem Bass kommt ab Tonabnehmer als stärkster tiefer Signalanteil nicht die Grundfrequenz, sondern die 1. Harmonische. Das liegt an der Position der Pickups wie auch am Zusammenhang zwischen Magnetismus und Induktion und ist auch den meisten Bassverstärkerbauern bekannt (ich las es mindestens schon mal als großartige Erkenntnis eines berühmten amerikanischen Solchen im Bassplayer ;))
Unsere Ohr-Hirn-Kombination fügt jedem ansonsten harmonisch tonalen Obertongemisch mit Obertönen, die eben nicht Ganzzahlige der Grundfrequenz sind, den Grundton hinzu. Wir Bassisten hätten übrigens ohne diesen Zusammenhang akustisch wie elektrisch gegen andere Instrumente nicht die Spur einer Chance...
Im Orgelbau wird das seit Jahrhunderten als Residualtonverfahren ausgenutzt: Aus 16" und leicht zurückgenommenen 51/3" entsteht ein "virtuelles 32"-Register". Überraschenderweise - das machen nicht nur Pfeifenorgelbauer sondern auch Hammondorgelspieler so - hat in den 60ern Dr. Böhm dafür bei seinen elektronischen Orgeln noch ein Patent gekriegt. :angel:
Wenn du einen 5-Saiter mit tiefer H-Saite spielst, willst du übrigens trotz der Residualtöne ziemlich weit runter, die erste und zweite Harmonische müssen sauber kommen. 70Hz wären mir dann zu hoch, ich würde auf 40Hz bei 3dB gehen.

Bei Koppelkondensatoren verstehe ich allerdings wenig Spaß: Der Gesamtfrequenzgang setzt sich aus der Überlagerung der Frequenzgänge aller Stufen zusammen. Daher ruhig was dazugeben, hier kann man ja nicht mehr viel falsch machen, wenn die untere Grenzfrequenz an einer Stelle begrenzt wurde. Das tut man am besten zu Anfang, damit erst gar kein "Mulm" in den Amp reinkommt.

Wie immer aber alles nur die Meinung von

Martin

bea:

--- Zitat von: Martin M am 18.11.2013 16:23 ---....sondern einen FET mit 1M Gatewiderstand davor geschaltet.

--- Ende Zitat ---
Was im Imperator auch besser geht. Ich möchte die Möglichkeit nicht verlieren, Mikrofone anzuschließen, besonders, weil bei diesem Emi nachträglich Klinken zusätzlich zu den DIN-Buchsen eingesetzt worden sind.

Die Eingangssufte ist diese hier:



In der Praxis verwende ich diese Geräte auch als Mischverstärker - Gesang, Bass und Klavier/Orgel über eine geeignete Box (sprich PA Fullrange-Boxen). Zumindest, wenn es nicht laut werden muss.

Mein 5-er ist seit kurzem übrigens EADGC bespannt. Das C bringt mir in den kleinen Besetzungen mehr als das tiefe H. Daher komme ich auch bequem mit den 70 Hz bei 6 dB/Oktave (!) aus. Das ist, wie gesagt erprobt und bewährt.


--- Zitat ---Was ich von einem Bright-C halte, weiß ich nicht so richtig. Gerade beim Bass habe ich das Gefühl, dass die Gesamtheit aus Bass, Amp, Box, Ohr und Hirn ohnehin bei nicht weit ausgesteuertem Amp oben mehr Bandbreite zeigt.
--- Ende Zitat ---

Es wäre auszuprobieren. Der Bassking ist mir insgesamt etwas zu höhenarm, nicht nur über meine beiden 15er. Aber da würde ich auf jeden Fall nur ein Modul verändern.


--- Zitat --- Daher ruhig was dazugeben, hier kann man ja nicht mehr viel falsch machen, wenn die untere Grenzfrequenz an einer Stelle begrenzt wurde.
--- Ende Zitat ---
Um diese eine Stelle geht es ja. Die Verstärker sind nach unten hin breitbandig. Vorhin hatte ich allerdings einen Knoten in den Hirnwindungen: ich kann ja auch gleich den ersten Kopppel-C verkleinern. Das wären dann 2.2 nF für C3 im obigen Bild.

Mit FETs vor dem Eingang tue ich mich etwas schwer: wenn, müsste es schon ein Sourcefolger sein; die Eingangsempfindlichkeit reicht in den Emis locker aus. Könnte sie auch im Imperator: das Eingangsmodul ist nahezu identisch mit dem Emi 2T  ab dem Addierer.  Vor allem aber bin ich mir  unsicher, wo ich die Spannung hernehmen soll. Der Versorgungszweig für die Halbleiterstufen fehlt ja. Und den Zweig für die Arbeitspunkteinstellung der Endstufe anzapfen? Mhmm....

Martin M:
Moinmoin bea,

wenn du die typischen 60er Jahre Mischeingänge nicht wirklich brauchst, würde ich in den VV alle Mimik zum Mischen der beiden Eingänge eines Röhrensystems bei den Vorstufen für hochohmige Quellen weglassen. Ist ein Eingriff, aber halte ich für besser: Du hast immer klare Impedanz- und Pegelverhältnisse. Die Mikrophoneingänge kannst du ja lassen, wenn sie dir gefallen bzw. mit heutigen Mikros und ohne die damals für niederohmige Mikros benutzten Übertrager für dich funktionieren .

Ansonsten sind natürlich 15"er für den Bass ein Werk des 60erjahrewäscheleinensoundliebenden Höhenfressteufels (es sei denn, sie sind Teil eines Mehrwegsystems)  8)

Martin (der für den Bass unbedingter 2x12"er Fan ist, weil er zwar nicht auf Stacheldrahtsound steht, aber mindestens alle Obertöne hören und spielen will, die mit Flageoletts noch zu kriegen sind...)

bea:

--- Zitat von: Martin M am 19.11.2013 12:19 ---wenn du die typischen 60er Jahre Mischeingänge nicht wirklich brauchst,
--- Ende Zitat ---
Diese Eingänge benötige ich - die Geräte werden regelmäßig auch ihrer ursprünglichen Bestimmung als Kleinsignal-PAs genutzt - Bass, Mikro, ggf. Piano. Dann meistens mit meinem 12er-Breitband-System oder aber mit zwei EV SX100.


--- Zitat ---würde ich in den VV alle Mimik zum Mischen der beiden Eingänge eines Röhrensystems bei den Vorstufen für hochohmige Quellen weglassen.
--- Ende Zitat ---
Der Eingriff wäre hier übrigens trivial - fast alles befindet sich auf den Modulplatinen. Nur der Gitterableitwiderstand der Eingangs-ECC808 der Addierstufe müsste vergrößert werden (man könnte ggf. auch das zweite System dieser ECC808 modifizieren. Das mischt zur Zeit die rückseitigen Hochpegeleingänge)
Aber wie gesagt - diese beiden Geräte würde ich in ihrer Funktionalität am liebsten erhalten.


--- Zitat --- ohne die damals für niederohmige Mikros benutzten Übertrager für dich funktionieren .
--- Ende Zitat ---

Diese Eingänge kommen ganz ohne Übertrager aus.


--- Zitat ---Ansonsten sind natürlich 15"er für den Bass ein Werk des 60erjahrewäscheleinensoundliebenden Höhenfressteufels
--- Ende Zitat ---

Der Bassist meiner ersten Band (in der ich seinerzeit noch verzweifelt die Gitarre bediente) spielte einen Gibson EB3 über einen Sound City 100 MK3 und eine Selmer Goliath mit 18-Zöller. Wenn der Steg-PU im Spiel war, gabs da eigentlich keinen Höhenmangel; es hätte sogar zum Slappen gereicht.


--- Zitat --- alle Obertöne hören und spielen will, die mit Flageoletts noch zu kriegen sind
--- Ende Zitat ---

Die bringt mein Valve Junior über die 15er auch... Aber ich denke ernsthaft über eine Zusatzbox mit mindestens einem 8-er nach. Mein alter Fane wartet noch auf einen sinnvollen Einsatz.
[/quote]

bea:
gelöscht.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln