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Reduzierung der Spannung an Endstufenröhren bei MusicMan Amp
bluesfreak:
Servus,
JJ spezifiziert für seine EL34 und die neue 6CA7 eine maximale Ua von 800V an, insofern würd ich also annehmen daß es keinen Umbau braucht
cu
bluesfreak 8)
jacob:
Moin Doc,
abgesehen von der max. zulässigen Schirmgitterspannung (je nach Hersteller zwischen 430 und 500 Volt, siehe die jeweiligen Datenblätter) liegt der "serienmäßig eingebaute" Schwachpunkt in der Pinanordnung des Röhrensockels: Anode direkt neben Heizung (Potentialdifferenz).
Eine "seriöse" EL34 ist für eine maximale Anodenspannung von 800V ausgelegt, darüber brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Max. 800V an der Anode sind also ok.
Aber:
bei so hohen Anodenspannungen kann es je nach Verschmutzungsgrad der Fassung, dem Luftfeuchtigkeitsgrad, der handwerklichen Ausführung der Lötstellen an der Fassung (Kabelenden spitz/ zu lang etc.) bei hoher Aussteuerung ruck zuck zu einem Funkenüberschlag zwischen Pin 2 und 3 kommen.
Das Problem verschärft sich noch, wenn man aus klanglichen Gründen eine sekundäre Fehlanpassung (z.B. 16 Ohm Box an der 8 oder 4 Ohm AÜ- Wicklung) anwendet.
Und natürlich muss man bei Modifikationen auch die Spannungsfestigkeit der verwendeten Leitungen im Auge haben (Datenblatt!).
BTW: mir persönlich sind deshalb solche hohen Spannungen in Musikerverstärkern nicht geheuer. Ich bevorzuge da doch eher die "traditionellen" 450 bis 500 Volt ;)
Gruß
Jacob
fiestared:
Moin BluesDoc,
hast Du die Spannungen eigentlich mal gemessen ? Die Werte (z.B. 725V) die hier diskutiert werden sind doch die aus dem Schaltplan - oder ?
Wenn das Netzteil primärseitig noch auf 220V ausgelegt ist (und das kann bei dem alter sein)- du aber z.b. 235V aus der Steckdose anlegst, können da nämlich ca. 780V anstatt 725V zustande kommen.
Die Idee: low power betrieb -> und dann den drossel-zweig hochlegen (Schaltplan!!: 510V) ist überprüfungspflichtig. Möglichweise - und davon ist fast auszugehen - hat die Drossel gar nicht die erforderliche Spannungsfestigkeit > 500V.
Ich mein' warum sollte MM eine Drossel mit 600V Spannungsfestigkeit einbauen, wennn sie per Werksdesign niemals 400V zu sehen bekommt.
in diesem Sinne
axel
Headsurgeon:
--- Zitat von: DocBlues am 14.04.2011 22:13 ---Hallo Headsurgean,
ich weiß jetzt nicht so ganz klar, wie ich Deinen Beitrag verstehen soll. Welche 360 V meinst Du, für die der MM ungeeignet ist. Ich hatte nicht die Absicht, den MM im AB-Modus zu betreiben. Es ging immer um eine Spannung zwischen 500 und 600 Volt also etwa so wie in der Low-Power Einstellung oder ggf. etwas höher.
--- Ende Zitat ---
Ich meine die Spannung, die du hast, wenn den Netztrafo+Gleichrichtung von Spannungsverdopplung auf "normal" umverkabelst (Vorschlag von Carlitz). Ob nun 360V oder etwas mehr sehe ich als nebensaechlich an.
Ein Paerchen EL34 bei ~375V (alte 50W Marshalls) brauchen einen Trafo mit Raa = 3.4k und werden in Klasse AB
betrieben. Dein OT ist jedoch zu hochohmig dafuer. Auch bei Ub = 510V besteht die Fehlanpassung noch, ist jedoch
nicht so ausgepraegt.
--- Zitat von: DocBlues am 14.04.2011 22:13 ---Was meinst Du mit "Jochen zustimmen". Bist Du auch der Meinung, daß es angesichts der relativ niedrigen Schirmgitterspannung trotz der 725 V auch mit heutigen Röhren unkritisch ist und das ich nicht weiter über eine Modifikation nachdenken sollte ?
--- Ende Zitat ---
Ja! Die Schirmgitter reagieren viel empfindlicher auf zu hohe Spannungen als die Anoden.
Gruesse!
DocBlues:
--- Zitat von: fiestared am 15.04.2011 09:25 ---Moin BluesDoc,
hast Du die Spannungen eigentlich mal gemessen ? Die Werte (z.B. 725V) die hier diskutiert werden sind doch die aus dem Schaltplan - oder ?
Wenn das Netzteil primärseitig noch auf 220V ausgelegt ist (und das kann bei dem alter sein)- du aber z.b. 235V aus der Steckdose anlegst, können da nämlich ca. 780V anstatt 725V zustande kommen.
Hallo Axel,
nein - gemessen habe ich die Spannung an den Endröhren nicht - Dein Hinweis ist aber unmittelbar plausibel und den Aspekt hatte ich noch gar nicht mit einbezogen.
Die Idee: low power betrieb -> und dann den drossel-zweig hochlegen (Schaltplan!!: 510V) ist überprüfungspflichtig. Möglichweise - und davon ist fast auszugehen - hat die Drossel gar nicht die erforderliche Spannungsfestigkeit > 500V.
Ich mein' warum sollte MM eine Drossel mit 600V Spannungsfestigkeit einbauen, wennn sie per Werksdesign niemals 400V zu sehen bekommt.
Daran habe ich gedacht und wollte den Reihenwiderstand (22K) deshalb auch vor die Spule und nicht dahinter setzen. Deshalb auch meine Frage, ob dann die Schirmgitterspannung Ug2 (die ja im Originalzustand hinter der Drossel abgegriffen wird) möglicherweise zu wellig ist, da sie ja nicht über die Drossel geglättet wird.
in diesem Sinne
axel
--- Ende Zitat ---
@Jacob und Headsurgean
Danke für die Erläuterung - so kann ich besser einschätzen, warum es kritisch werden könnte.
Ich habe eine Skizze angefügt, wie ich mir den Aufbau ggf. vorstelle.
@Axel
Die Drossel hängt so ja nicht an den 525 Volt.
Die thermische Belastung des 22K ist natürlich zu berücksichtigen
Ug2 wird ohne Drosselglättung abgegriffen hat aber die gleiche Spannung, wie sonst im LOW-Modus (255 Volt). Die 255 Volt liegen ja in der Ausgangsschaltung im LOW Modus hinter der Drossel an (Punkt G im Original-Schaltplan).
Deshalb nochmals meine Frage: Wäre es brummtechnisch kritisch, wenn Ug2 nicht durch das L-C-Glied geglättet wird ?
Vielleicht können wir diese Frage noch klären.
Danke und Gruß,
DocBlues
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