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"SAG" - zum x-ten Mal

<< < (7/12) > >>

Fody:
Hallo Georg,

Erstmal Danke für deine ausführliche Antwort und der Erläuterungen zu deiner Schaltung.


--- Zitat ---Ein Netzteil darf meiner Meinung nach überhaupt nichts zum Klang beitragen

--- Ende Zitat ---
Das ist reine Ansichtssache. Ich finde alles in der Soundkette trägt irgendwo zum Klang bei. Angefangen vom Gitarristen, Saiten, Holz der Gitarre, Tonabnehmer, Kabel, Vorstufe, Phasenumkehr, Endstufe, Box, Lautsprecher und sogar der Raum in dem die ganze Sache betrieben wird.
Ich persönlich finde es klasse klangliche Effekte, die über Bass, Mitten, Höhen hinausgehen regelbar zu machen. Und da bin ich doch beim Netzteil genau richtig.
Ich kann hier durch den Einsatz von Halbleitern nicht nur die Klangeigenschaften regeln sondern auch dadurch die Qualität und vielleicht auch die Sicherheit der Versorgungsspannung steigern.

Ich hab in meinem Experimentier-Amp mit einem Sag-Widerstand experimentiert.
Der Sound war meiner Meinung nach toll. Vorallem im Clean-Kanal hats mir gut gefallen. Die Anschläge klangen irgendwie federnd. Bei einem Highgainbrett wärs wohl nicht so passend. Der Nachteil an diesem schaltbaren SAG war nur, dass sich dadurch die Spannung änderte und somit der Arbeitspunkt der Endstufe total verschoben hat.
Auch echte Endstufenzerre hab ich ausprobiert. Ich finde, diese setzt nem klassischen Rocksound nochmal die Sahnehaube auf. Bei meinem Amp wird der Sound dermassen brachial und druckvoll wenn die Endstufe anfängt mitzuzerren.
Ob der Übertrager, oder die Lautsprecher, vielleicht auch meine Ohren da mit ne Rolle spielen will ich nicht ausschliessen. Der grosse Nachteil ist nur, dass das Pfeiffen in meinen Ohren proportional zur Endstufenzerre steigt  :headphone:
Ein Lösungsansatz wäre also Powerscaling.
Auch das mit dem Brummen bei Röhrenschaltungen ist ein Problem, das sich mit dem Netzteil lösen lässt. Für die Heizung der Vorstufenröhren hab ich schon nen 15V Trafo eingebaut. Daran hängt ein LT1085, der schön glatte 12,6V daraus macht.
Das macht den Bastelamp schonmal wesentlich brummfreier als so manch gekauften, teuren Amp. Was noch verbesserungswürdig ist, ist die Biasspannung.
Damit spanne ich die Endstufentreiber und den Treiber des Kathodyns vor.
Da ich aus 100V~, 120V- mache, hat die Spannung zu viel Restbrumm. Da Diese Spannung auch noch gegenphasig zur Brummspannung der Anodenspannung ist, wirkt sich das besonders bei der Stufe vorm Kathodyn katastrophal aus.
Warum auch hier keine Halbleiter einsetzen?

Wie du siehst hält mir ein Halbleiteroptimiertes Netzteil einige Probleme aus dem Amp raus und bringt mir gleichzeitig den Vorteil der Flexibilität.


--- Zitat ---Ich würde das an Deiner Stelle genau andersrum machen, zuerst das Netzteil, dann den Rest, und Soundtuning? Spielst Du ganz ohne Bodentreter? Warum denn nicht einen einfachen Amp der fertig ist und bleibt wie er ist?

--- Ende Zitat ---

Ich spiele komplett ohne Bodentreter. Ich bin da etwas puristisch veranlagt. Gitarre-Kabel-Amp. Ich habe früher schon einige Bodentreter und ein Multieffektgerät gehabt, aber mit der Zeit immer weniger Freude daran gefunden. Irgendwann hab ich den Kram dann verschenkt weils bei mir nur noch im Schrank rumlag.

Ich hab Spass am Basteln und Experimentieren. Würde ich mir einen kleinen erprobten Amp bauen, hätt ich nicht viel Bastelspass damit. Insofern kann es mir ja recht sein, viel Zeit mit der Entwicklung meines Amps zu verbringen, denn das heisst ja auch, dass ich viel Spass damit habe. Und wenn ich das Layout so gestalte, dass ich auch im fertigen Zustand mal was ausprobieren kann, ists auch schön.

Das Vorstufentuning mach ich zuerst weil ich damit schon angefangen habe. Der Amp läuft soweit und wenn ich abends ein oder zwei Stunden Langeweile habe, kann ich beruhigt an den Kanälen rumtunen ohne den Amp komplett zu zerlegen.
Das Netzteil ist ne grössere Operation für die ich mir mal mehr Zeit nehmen müsste.


--- Zitat ---Spätestens nach drei Wochen gefällts Dir nicht mehr

--- Ende Zitat ---
Ich versteh nicht warum...klingt ein gekaufter Amp immer besser als ein selbstgebauter???
Ich hab mir vor vier Jahren einen Engl Powerball gekauft. Nach ausgiebigen Tests von verschiedenen Amps hat mich der Lead-kanal einfach total überzeugt.
und jedesmal wenn ich den Amp anschalte und das tiefe E anschlage bekomm ich ne Spontanerrektion. Er gefällt mir genauso gut wie am ersten Tag.
Warum sollte es beim Eigenbau anderst sein?

Ehr im Gegenteil, den gekauften Amp muss ich so nehmen wie er ist. Den gebauten kann ich genau auf meine Ansprüche zurechtschustern. z.B. ist beim Powerball der Leadkanal echt der Hammer, der Clean und Crunch gefällt mir dafür nur mittelmässig.
Die Buchsen des Effektloops sind noch jungfräulich, Dafür benutze ich die Schalter für die Soundvarianten ständig.
Wenn ich weiss was der Amp haben/können soll, und es auch noch schaffe das alles in ein stimmiges Gesamtkonzept zu bekommen, glaub ich auch dass ich lange Freude mit dem fertigen Gerät haben werde.

Wie immer lässt sich lange und ergebnislos diskutieren was so ein Verstärker können muss, was reingehört und was nicht, was Sinn macht und was nicht.
Wie du schon sagst, gibt es Leute, die brauchen um jeden Preis ganz besondere Kondensatoren, obs Sinn macht oder nicht...
Ich hätt halt gern ein Netzteil mit Powerscaling und einstellbarem SAG

Gruss Casim


El Martin:
Hallo Casim,

kennst Du Maven Peal Amps? Google mal. Vielleicht interessant.
Hier gibts ein paar Threads zu VVR mit reichlich quer&kreuz Info zu weiteren Verdächtigen, Dana Hall, Kevin O'Connor, Paul Ruby ...

Ciao&viel Erfolg
Martin

Fody:
Hallo Martin,

Vielen Dank für den Tip.
Die Namen kommen mir alle bekannt vor...sehr interessant.
Die Beiträge im Forum kenn ich. Paar Schaltungen zu dem Thema hab ich auch schon zusammengesammelt. Muss aber zugeben, dass ich mich noch nicht wirklich ernsthaft damit beschäftigt habe. Ich hab grad noch zu viele andere Baustellen offen.

Gruss Casim

Bierschinken:
Hallo Georg,

ich hab ne Frage zur Dimensionierung der Eingangsstufe.

Sehe ich das richtig, dass der BF245 praktisch als Regelbarer Sourcewiderstand fungiert, gesteuert durch das Eingangssignal?
Wie genau funktioniert die Arbeitspunkteinstellung der beiden FETs?

Grüße,
Swen

Fandango:
Hallo Swen,

--- Zitat ---Regelbarer Sourcewiderstand
--- Ende Zitat ---
im Prinzip ja, ein Stromverstärker ist eigentlich nichts anderes wenn mans nicht ganz genau nimmt.

--- Zitat ---Arbeitspunkteinstellung
--- Ende Zitat ---
Durch die Z-Diode wird dem oberen Fet "gesagt" dass am Source 17V stehen müssen, (21 - 4), ist also eine Konstantspannungsquelle, zusammen mit dem 1.5k und diesem "Regelbarer Sourcewiderstand" BF245 bekommt er seine Last deren Strom er regelt damit diese 17V gehalten werden, entsprechend ändert sich die Spannung am Drain, hier kann man mit versch. Widerständen die gewünschte Amplitude einstellen, natürlich nur in Grenzen. Anstelle des 100k einen 200k und diese Grenze ist fast erreicht, Die Konstantspannungsquelle kann nicht mehr funktionieren weil der Strom nicht reicht, dann muss der 1,5k größer gemacht werden damit weniger Strom fließt.
Mit dem 1.5k wird der Arbeitspunkt eingestellt, hier stellt man den auf den höchsten Rauschabstand ein, ein BF245 ist nicht wie der Andere, um das ganz genau zu machen müsste man erstmal einen Trimmer anstelle des 1.5k einbauen und genau messen, Pi mal Daumen 1,3mA ergibt 1,5k bei minimalem Rausch bei im Verhältnis höchstmöglicher Amplitude, hat mir gereicht und arbeitet einwandfrei, man kann das an dieser Stelle noch verbessern, einen noch rauschärmeren Fet einsetzen, so wie den 2SK170.

Es kommt natürlich auch drauf an was am Eingang hängt, ich hab das mit diesen Werten so gemacht dass ich auch einen CD-Player anschließen kann ohne dass es zerrt, ergibt dann eine Ausgangsamplitude von ca. 120Vss... doch, geht.
Fet-Kathodenfolger dran, 8Ohm an Masse, Class-A, Ruhestrom 16A, Ankopplung von 8Ohm Speaker mit 2200µF, ergibt dann ca. 130Watt, könnte man auch machen... wird nur etwas warm...

Gruß,
Georg

   

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