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Grand Duke Deluxe Mk.II - Redesign

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Nils H.:

--- Zitat von: jacob am 19.04.2012 10:50 ---Hi Nils,

klar, ist eine Frage der Philosophie.
Ich bin halt ein Freund eines klar überschaubaren, flexiblen und (für mich) optimalen Konzepts:

- mit den drei Channel- Levels (Send) das FX- Gerät optimalst ansteuern

- mit den drei Mastern (Return) dann die gewünschte Endlautstärke für jeden der drei Kanäle einstellen

- mit dem separaten Solo- Boost beim Solo "mehr Dampf" abrufen

So weit ich das in Erinnerung habe, hast Du ja nur ein Master (Return) und ein zweites, das Du als "Solo- Boost" verwendest.

Gruß

Jacob

--- Ende Zitat ---

ah okay, jetzt hab ich das verstanden. Nee, drei einzelne Master finde ich doof  ;D . Ich bin auch Freund eines klar überschaubaren, flexiblen und (für mich) optimalen Konzepts  :devil: , und das jetztige trifft's für mich ganz gut. Neben dem "normalen" Master arbeite ich halt auch viel mit dem Volumepoti der Gitarre und mit einem eingeschliffenen Volumepedal, und da reicht mir dann auch der zweite Master für den ausreichenden Soloboost.

Morgen geht's auffe Bühne mit der Kiste. Hoffentlich hält er durch  ;) .

Gruß, Nils

Nils H.:
Moin Leute,

seit heute ist es offiziell: Ich bin zu blöd, um mehrkanalige Highgainer mit Loop zu bauen. Ich werde das in Zukunft lassen, oder auf getrennte Preamps und Endstufen umsatteln.

Ich hatte den Patienten heute noch mal auf dem Tisch, weil ja immer noch das Problem bestand, dass der Amp eigentlich zu leise ist. Zur Erinnerung: Ich hab die Pegelverhältnisse im Amp ja soweit runter kastriert, dass der Amp in fast allen Einstellungen schwingstabil ist. Im Proberaum stellte sich dann aber (befürchtungsgemäß) heraus, dass das zu viel des Guten war, und ich den Pegel in der Loop extern boosten musste, damit der Amp nicht schlapp macht (der Send-Pegel war sehr niedrig geworden, und es gab Probleme, die Endstufe mit ihren ca. 250 mV Eingangsempfindlichkeit auszusteuern).

Heute habe ich stundenlang an dem Amp herumgedoktort, hauptsächlich habe ich die FX-Röhre ein paar Zentimeter weiter weg versetzt, so dass sie aus dem Einflußbereich der letzten Lead-Röhre raus ist; damit ist das Übersprechproblem des Lead Geschichte, ohne dass ich ein seltsam gebogenes Blechstück über die Fassung frickeln muss. Außerdem habe ich den Send Level (vorher 82k + 25k Poti) durch eine 100k/100k Poti Kombi ersetzt, so dass jetzt etwas mehr Pegel aus dem Send kommt.

Ansonsten hab ich die eine oder andere Leitung verlegt, geschirmt, zurück gelegt, bewegt, angebrüllt und verflucht, denn durch erhöhen des Sendpegels ist das alte Schwingproblem im einstelligen kHz-Bereich  von Crunch und Lead bei extremen Volume- und Gaineinstellungen wieder da. Eine Lösung habe ich nicht gefunden, am Montag muss ich im Proberaum mal rausfinden, ob a) der Pegel jetzt besser passt (ja, bei mir kommt ein 40W-Head an seine Grenzen - gut dass ich keinen 15-Watter gebaut habe) und b) der Amp bei meinen benötigten Einstellungen stabil ist. Wenn nicht, werde ich den Pegel wieder zurück kastrieren und einen kleinen linearen OP-Booster oder sowas einschleifen.

Ich habe beim rumprobieren auch die FX-Loop (inkl,. Send Level und Master) mal komplett umgangen und das Signal vom Preamp-Out-Relais direkt in den PI geleitet; der Clean ist ja eh stabil wie eine Eiche, der Crunch machte bei Vollanschlag aller Regler auch keine Probleme, der Lead aber pfiff sogar früher als mit FX-Loop. Ebenso habe ich das Master-Relais mal rausgenommen, das sitzt ja recht ungünstig neben dem CF-100k des Lead  :facepalm: . Die einmal durch Gain und Volumes eingestellte Schwingfrequenz und -amplitude zeigt sich aber von allem, was ich versucht habe, sehr unbeeindruckt.

Ich hab keine weiteren Ideen, wo genau das Problem liegt, und auch keine Lust mehr, zu suchen. An zuviel Amp auf zu engem Raum / in zu kleinem Chassis kann's nicht liegen, ein Larry oder Müller ist ja auch voll bis zum Stehkragen (nicht dass ich mich mit denen vergleichen will; aber es scheint ja zu gehen). Die Kanäle für sich sind ja auch stabil, eigentlich kann's ja nur an der "Kreisform" des Signals liegen: Vorne von links nach rechts über die Kanäle rüber, über die FX Loop nach hinten, und da dann wieder zurück richtung Endröhren, und der AÜ auf der Eingangsseite. Aber wie macht man's anders? Wie verhindert man, dass sich bei den hohen Verstärkungen zwischen Crunch/Lead und FX Loop/Endstufe eine Feedbackschleife bildet?

Wenn der Amp (der mir ansonsten soundmäßig echt super gefällt) mit meinen Praxiseinstellungen nicht schwingt, fasse ich ihn nicht mehr an, ich hab keine Lust mehr.

Gruß, Nils

kugelblitz:
Hallo Nils,

schade dass er nicht tut wir er soll. Hast du schon probiert eine Alutrennwand oder ähnliche Schirmung zwischen Deiner Vorstufe und der Endstufe einzufuegen, vielleicht hilft es. Oder vielleicht kann man ja die Stelle des Übersprechens mit Oszi und teilweisen deaktivieren von Stufen eingrenzen.

Viel Glueck bei Deiner Fehlersuche,
Sepp

schuppimax:
Hallo Nils
Das klingt nicht sehr erfreulich, eher fast schon Frustriert was ich auch nachvollziehen kann.
auch mein Amp läuft nicht ganz ruhig .Er pfeift bei höherer Gaineinstellung als ob man mit viel Luft durch die Zähne Pfeift. Bei mir habe ich die Relais und Potis im Verdacht dass die sich was einfangen. Ich kann Dir nicht sagen wo bei dir der Fehler liegt aber vieleicht ein paar Anregungen wie Ich auch bei mir vorgehen werde .
Zuerst mit einer anderen Vorstufe (Hughes&Kettner MetallMaster oder Tech 21 British) mit viel Dampf direckt auf die Endstufe Dann mit Return dann mit Send Was passiert bleibt er ruhig FX röhre Schirmen dabei Vorstufenröhren gezogen Potis und Relais mal profisorisch mit Blech oder Alufohlie abschirmen.Dann die einzelnen Vorstufen sich vornehmenn bis die Ursache gefunden ist Dazu auch die Massekabel anschauen ob er sich da was einfängt (Potimasse an die dazugehörige Verstärkerstufe sprich Siebelko) Mir hilft es auch das Projekt einfach mal beiseite zu stellen ,ein Bier trinken gehen oder eine Nacht darüber schlafen (Frustabbau)
und dann mit freiem Kopf wieder dranzugehen. 
Ich habe lange darüber Nachgedacht was ich dier schreiben soll, weil mit dem obengeschriebenem sage ich dir bestimmt nichts Neues.Es War mir einfach ein Bedürfniss dich aufzumuntern wei es klang schon Frustriert.

Gruß Martin

Nils H.:
Moin,

danke für die Anteilnahme  ;D . Frustriert bin ich noch nicht, aber etwas ratlos - ich komme mir ein wenig vor, als wüßte ich überhaupt nicht, was ich tue  >:( . Ich hab mir noch mal ein paar Bilder von anderen Amps angesehen (unter anderem die Bilder von Marcs Mustang) und auch mal ein paar Schaltpläne studiert, und bin zum Ergebnis gekommen, dass mein Amp makroskopisch betrachtet eigentlich genauso aufgebaut ist wie die Vorbilder (das von mir oben beschriebene "im Kreis"-Layout).


Mal ein paar unsortierte Gedanken - ich hab mir ganz viele gemacht, komme aber zu keinem schlüssigen Ergebnis:

Nur an den Pegeln kann es nicht liegen, allerdings sehe ich auch, dass die noch nicht so richtig abgeglichen sind. Voller Pegel auf den Return macht dem Amp auch gar nix, selbst externes Boosten in der Loop ist unproblematisch.

Der Cleankanal hat im Moment, wenn man mal die Amplituden am Oszi betrachtet, am meisten Dampf - am FX Send kommen bis zu 6V RMS an. Wenn ich in der FX Loop alle beteiligten Lautstärkepotis voll aufdrehe, kann ich aber den Cleankanal voll aufreißen, und nix passiert.

Auf der anderen Seite ist der Pegel der anderen beiden Kanäle eher gemäßigt; trotzdem fangen die an zu pfeifen. Um es mal einzuordnen: Ich habe am Montag im Proberaum sowohl Crunch- als auch Lead-Gain voll auf gehabt (ja, eigentlich könnte ich mir diese Potis sparen  :devil: ), Clean war so bei 11 Uhr, und die anderen beiden Kanäle waren dann bei 11-12 Uhr am Kanalvolume abgeglichen. Für geringere Gaineinstellungen könnte es dann schon knapp werden mit dem Abgleich zum Clean - aber das ist eine andere Baustelle.

Was ich eigentlich sagen wollte: Die einzige Baustelle, die in Frage kommt und die ich noch nicht umfassend untersucht habe ist das, was aus den Treblepotis rauskommt und ins Volumepoti geht- da dürfte ordentlich Dampf drauf sein, und dann ist der ganze Mist auch noch ziemlich hochohmig (1M-Potis mit 1M-Bremswiderstand davor).

An den Primärleitungen des AÜ kann es diesmal nicht liegen; die verlaufen größtenteils unter einem Schirmblech und gehen dann zur Chassisrückseite und dann von hinten an die Endstufenfassungen, sind also eigentlich weit genug weg vom Preampboard. Die Sekundärseite verläuft fast vollständig unter dem Schirmblech, uns sollte auch von den Primärleitungen weit genug weg sein; wenn nicht, müsste es aber auch beim Cleankanal Probleme geben.
Natürlich befinden sich die großen SG-Widerstände relativ nahe am Board, aber das ist ja nicht zu ändern.

Auf dem Board befindet sich meiner Meinung nach nichts kritisches in der Nähe der Endstufenfassungen - vorwiegend ist das die Kathodenbeschaltung der einzelnen Stufen, außerdem ein Mute-Relais und das Relais, das zwischen Clean und Dirt umschaltet. Meiner Meinung nach kanns das aber nicht sein, denn: Wenn ich den Amp so einstelle, dass er pfeift, und ich halte ein großes Schirmblech zwischen Board und Oktalsockel, müssten sich die Amplitude oder Frequenz der Schwingung wenigstens etwas ändern, tun sie aber nicht.

Überhaupt ändert sich an der Schwingung gar nichts, wenn ich mal einzelne Leitungen bewege, und ich hab sie fast alle mal mit einem Holzstäbchen verschoben. Die Schwingung ist davon aber gänzlich unbeeindruckt.

Eine Theorie hab ich noch: Vielleicht ist das gar nicht zu verhindern, dass der Amp sich aufschwingt, weil solche Amps gar nicht dafür gemacht sind, mit englischer Einstellung betrieben zu werden. Vielleicht schwingen diese modernen Highgainer ja alle unter Extrembedingungen, und keiner gibt das zu  :devil: .

Bei Lichte betrachtet ist das ja auch Wahnsinn: Aus dem Send soll genug Pegel rauskommen, um Rackeffekte vernünftig aussteuern zu können, auch wenn die Kanäle nicht voll aufgerissen sind; gleichzeitig soll die Endstufe aber empfindlich genug sein, um sie auch mit Instrumenten- / Pedalpegel voll aussteuern oder gar in die Sättigung fahren zu können. Und dann wird erwartet, dass die Kiste auch bei hohen Gaineinstellungen stabil bleibt, wenn man alle Volumes bis zum Anschlag aufreißt...? Mal ganz untechnisch aus dem Bauch heraus betrachtet ist doch da eigentlich der Ärger vorprogrammiert, wenn man den Amp nicht komplett mit Schirmblechen und geschirmten Kabeln zukleistert... und eigentlich habe ich alle potentiell kritischen Kabel eh geschirmt.

Ich werde großartig aber erstmal nichts mehr am Amp machen; einzig die Lautstärkeabstimmung der Kanäle untereinander werde ich noch mal anfassen, und mich vielleicht doch trauen, die Eingangsempfindlichkeit des Return wieder etwas zu erhöhen. Die liegt jetzt, glaube ich, bei rund 300mV, um die Endstufe bei voll offenem Master voll auszusteuern.

Da ich ansonsten auch kein Verstärkerprojekt mehr auf dem Tisch oder im Kopf habe, werde ich mich in nächster Zeit erst mal mit anderen Dingen beschäftigen - ich habe gerade einen AVR-Programmer und ein Atmel-Experimentierboard gekauft und will jetzt endlich mal in die Materie µC einsteigen.

Gruß, Nils

P.S. soviel Dumpfsinn wollte ich eigentlich so spät gar nicht schreiben...

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