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Grand Duke Deluxe Mk.II - Redesign
Nils H.:
Moin,
er lebt! Ich habe den Amp vorhin doch noch durchgescopt und angespielt. Die gute Nachricht: Der Cleankanal ist bis zum Rechtsanschlag aller Regler stabil.
Crunch und Lead leider nicht, bei Gain, Volume, Send Level und Master > 3 Uhr fiepen beide. Möglicherweise ist das bei den (noch zu) hohen Pegeln auch gar nicht vermeidbar.
In den Return gespeist wird die Endstufe bei 65 mV voll durchgesteuert, danach fängt sie an zu übersteuern. Genaue Werte habe ich jetzt nicht gemessen, aber die Kanäle geben bei Bedarf (und voll geöffnetem Send Level) ja bestimmt eine oder zwei Größenordnungen mehr raus.
Gemessen habe ich ca. 40W an 8 Ohm bei 1 kHz, Klirr unbekannt. Der Crunch und Lead sind gegenüber dem Clean zu laut. Vor den Kanalvolumes ist je ein 330k vernaut, den werde ich mal erhöhen. Die Volumes gegen kleinere zu tauschen ist mir zu fummelig, da muss ich zuviel wieder ablöten, außerdem habe ich keine 16 mm Potis in 500k oder 250k mehr da. Wenn der Pegel von
Ein weiteres Problem ist, dass der Lead hochfrequent irgendwo einkoppelt. Bei geschlossenem Kanalvolume und Send Level ist trotzdem ein krächziger, extrem höhenbetonter Sound zu hören. Erst wenn ich den Master zudrehe ist Sense. Der (nicht gemutete) Cleankanal ist es nicht, da habe ich testweise die Röhre gezogen. Irgendwie gelangen hochfrequente Signalanteile hinter den Send Level. Muss ich mal suchen. Oder auch nicht, wenn man den Kanal lauter als flüsterleise dreht, wird's vom Nutzsignal übertönt. Unschön ist es aber trotzdem.
Nebengeräusche scheinen besser als beim letzten Aufbau, sowohl Brumm als auch Rausch. Mal sehen wie ich das im Proberaum beurteile, aber da wird's ja eher besser als im kleinen Arbeitszimmer.
Soundmäßig bin ich ganz zufrieden, soweit sich das bei 3:00-Uhr-Lautstärke beurteilen läßt. Clean und Crunch sind erwartungsgemäß wie bei meinem grünen Amp, der Lead hat ganz schön Cojones. Mann ist der fett! Von der Schaltung her hätte ich mehr Höhen, Biss und Säge erwartet, aber (zumindest mit meiner Strat) klingt er sehr fett und rund. Ich bin gespannt, wie der in Laut ist. Morgen, wenn alle Nachbarn zur Arbeit sind, muss ich mal ein klein wenig lauter machen :devil: .
Die Kanalschalterei funktioniert übrigens so wie ich es oben beschrieben habe verzögerungs- und knackfrei.
In diesem Sinne erstmal gut's Nächtle :gutenacht: ,
Nils
jacob:
Moin Nils,
schön, dass Du soweit (vorerst) mit Deiner neuesten Kreation fertig geworden bist!
Das Übersprechen hängt wohl mit der sehr hohen Empfindlichkeit des Return (65 mV ist ja quasi Guitarvolume) zusammen. M.E sind im Return 150mV eff. für Vollaussteuerung völlig ausreichend.
Vielleicht kannst Du da Layout- mäßig (Bauteilanordnung, Kabelführung, Abschirmblech) noch was machen.
Schaltest Du eigentlich komplett mit Relais? Es wundert mich nämlich sehr, dass es nicht knackt ???
BTW: gibts denn auch wieder einen aktuellen Schaltplan und ein Layout Deiner aktuellen "Endversion"? :)
Gruß
Jacob
darkbluemurder:
--- Zitat von: Nils H. am 4.04.2012 23:47 ---
Hallo Stephan,
ich bin sehr gespannt auf den Kanal, ich hab ihn jetzt so aufgebaut, wie Du ihn veröffentlicht hast. Frage: Hast Du die Spannungen gemessen? Ich habe jetzt 235 V (siehe oben) / 2x 300 V / 2x 310 V an den fünf Stufen, würdest Du für die Stufen 2-4 und den CF höhere Werte empfehlen (V1 ist durch den Crunch leider gesetzt)?
Gruß, Nils
--- Ende Zitat ---
Hallo Nils,
die Spannungen habe ich nicht gemessen - sollte ich vielleicht mal tun. Ich habe die Siebglieder für dieses Tuning aber nicht verändert, d.h. Endstufe 100uf - 100uf in Serie, dann Choke, dann wieder 100uf - 100uf in Serie, dann 20k, 50uf, 10k, 50uf, 10k, 50uf. Die Spannungen dürften sich deshalb im "Marshall-ähnlichen" Bereich bewegen und damit etwas unter den von Dir gemessenen Spannungen liegen. Generell werden für diesen Preamp höhere Spannungen empfohlen, auch wenn ein von Larry begutachtetes Exemplar wesentlich niedrigere Spannungen in der Vorstufe gehabt haben soll. Das werde ich vielleicht auch mal ausprobieren, um noch etwas mehr Biss zu bekommen.
Ja, das Ding ist fett - ist halt mein Soundgeschmack ...
Viele Grüße
Stephan
Nils H.:
Moin,
jacob: Schaltplan und Layout gibt's noch, das Layout muss ich noch mal überarbeiten, im Schaltplan haben sich nur noch ein paar Widerstandswerte im Netzteil geändert.
Problem: Die Heizung spinnt. Vorhin fing der Amp leicht an zu kruschpeln, im gleichen Rhythmus flackerte das Pilot Light, und dann ging es aus. Die Sicherung der Heizung war es nicht, aber über der Heizung maß ich 0,0 Volt. Zu meiner Überraschung konnte ich gegen Masse aber trotzdem 3,15 Volt messen. Also Oszi ran - ups, die beiden Heizungsleitungen sind ja in Phase! ??? Merkwürdig, das. Kann eigentlich nur mit der Symmetrierung & Hochlegung zu tun haben (drei Bauteile). Der Elko war nicht neu, ist aber mit 63V eigentlich ausreichend Spannungsfest und Maß auch die korrekte Kapazität. Ich hab jetzt die Verbindungen rund um die Heizung noch mal nachgelötet (eine Seite des Pilot Lights war etwas... unsauber gelötet), jetzt läuft die Heizung wieder, mal abwarten. Ich lasse den Amp mal ein paar Stunden laufen.
Jemand sowas schon mal gehabt?
Gruß, Nils
Nils H.:
--- Zitat von: jacob am 5.04.2012 09:39 ---Das Übersprechen hängt wohl mit der sehr hohen Empfindlichkeit des Return (65 mV ist ja quasi Guitarvolume) zusammen. M.E sind im Return 150mV eff. für Vollaussteuerung völlig ausreichend.
Vielleicht kannst Du da Layout- mäßig (Bauteilanordnung, Kabelführung, Abschirmblech) noch was machen.
--- Ende Zitat ---
Die hohe Eingangsemfindlichkeit des Return ist wohl der ECC83 in der Loop geschuldet. Die Aufholstufe kommt schon ohne Kathoden-C aus, ich könnte dahinter noch mal runter teilen,aber das lohnt sich wohl nicht. Ich werd auch mal eine ECC81 ausprobieren, die ist dann zwar nicht optimal beschaltet, für Gitarrenzwecke ist das aber wohl immer noch gut genug.
--- Zitat von: jacob am 5.04.2012 09:39 ---Schaltest Du eigentlich komplett mit Relais? Es wundert mich nämlich sehr, dass es nicht knackt ???
--- Ende Zitat ---
Jau, fünf Relais im Signalweg. Dass es nicht knackt (und das tut es wirklich nicht, wer da was hört, hört auch die Flöhe husten) liegt meiner Meinung nach an zwei Dingen: Erstmal vermeide ich es, weit vorne im Signalweg zu schalten (ich gehe ja vom Eingang parallel auf die beiden Eingangsröhren), zum anderen liegt's wohl auch an den Relais. Ich verwende die blauen Takamisawa in der 12V-Version, die prellen nach meiner Erfahrung wenig und schalten ziemlich ruhig. Darüber hinaus sind sie noch unkaputtbar, und die 12V-Version hat einen vorbildlich hohen Spulenwiderstand von 960 Ohm, damit sind sie auch sehr sparsam.
Gruß, Nils
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