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fancy doin' it again ? - (Neues Amp Projekt)

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fiestared:
.... ja, - ohne diesen ganzen "Schnickschnack" - ist auch nach meinem Geschmack!!! :topjob:

Im Grunde ist's bei mir schon immer so gewesen - habe zuvor fast nur einfache Fender gespielt, davon knapp 20 Jahre ein und denselben Twin.
Freunde kamen Ende 80'er Anfang 90'er mit blinkenden Racks und Stereoendstufen um die Ecke und hatten letztlich bei Gigs auch nicht mehr Zuhörer.... ;).
Dafür haben die beim Aufbau immer 'ne halbe Stunde länger gebraucht - wegen der ganzen Drehknöppe die bedient werden wollten. ;D
Einige hatten so viel 19" Zeugs im Signalweg,dass es a.) fast egal war welche Gitarre am Eingang hing - klang alles gleich -
und b.) wegen der vielen Nebengeräusche & Rauschen zu guterletzt noch ein Noisegate eingebaut wurde... :devil:

Nun, aber zum Schaltplan von meinem Amp, der abgesehen von der Schaltbaren Boost-Stufe (dann mit Volume 2 als "Master")
ein einfaches Komet-Derivat ist. Die Fast/Moderate Umschalterei gibt es nicht. Ich bin mit vielen Tests für  mich bei einem 68k/33k Teiler gelandet.
Ferner hau' ich Ihm - so ab 7-8KHz - an ein paar Stellen mit ~ -2db eins auf den Deckel.
Damit dass mit der Enstufenzerre auch klappt, muß man außerdem mit den Preamp-Spannungen und insbesondere PI höllisch aufpassen.

gruß Axel

fiestared:
Oh, seh' ich gerade der OT ist nicht hammond 1650NA sondern der 1650HA

gruß axel

fiestared:
...und noch ein paar Bilder

fiestared:
hallo allerseits

...da es ja hier einige Ken F. -Amp Fans gibt - will mal ein paar Beobachtungen,Entdeckungen,Überlegungen, etc. hier reinstellen.
Zunächst möchte ich an dieser Stelle nocheinmal ausdrücklich erwähnen - ich bin immernoch hin- und weg von diesem Amp. Spiele
quasi nichts anderes mehr.... :angel:

Allerdings habe ich mit der reinen "Endstufenzerre" auch die leidige Erfahrung  gemacht, dass die Endtöpfe nicht allzu lange frisch bleiben. Habe jetzt das dritte Paar SED EL34 drin (in 10 Monaten)

Dabei habe ich wiederholt folgendes beobachtet:
Frischer Satz Röhren SED EL34 von Dirk's Shop (top gematcht muß ich sagen) reingesetzt- beide bis auf' nen halbes mA identisch.!
~ 43mA bei 385V anden Anoden (~ -33V Bias), also knapp 70% verlustleistung. So weit so gut & top Sound.
Anfangs immer nochmal überprüft - alles top.
Nach so ca. zwei Monaten (einige Proben, Auftritte und sonstiges Gedudel) nochmal gemessen - und siehe da beide Röhren bei etwas über 50mA mit differenten Ruheströmen (gut 4mA) Abweichung.  ???
Wieder auf gut 40mA eingestellt - und zwei Monate gedudelt...  Und irgendwie gedacht - Der Sound war schon mal besser...
Wieder Ruhestrom gemessen:  Eine Röhre bei knapp 49mA und die andere bei 59mA !!!
Biasspannung musste ich jetzt mittlerweile auf ~ 37V einstellen.

Auf nahezu identische Weise hatte sich auch das erste EL34 Päärchen verhalten & verabschiedet.

Dann fiel mir ein, dass auch ein Anfangs top gematchtes Quartett 6V6GT (Tung Sol) in meinem ersten Amp ein sehr ähnliches Verhalten vor dem Tode gezeigt hatte. Ansteigender + auseinander driftender Ruhestrom. Bis eines Tages "Kruschel" Geräusche aus den Speakern kam und ein Blick hinter den Amp die Misere offensichtlich machte. Blitz-artige Lichtspiele am oberen Ende einer oder zwei der 6V6.
Ich dachte nur - ah, dass müssen wohl die Schirmgitter gewesen sein :devil:

Nun, dass die Schirmgitter (im Röhren-Volksmund wohl auch Bremsgitter genannt) bei den 6V6 Röhren besonders empfindlich seien sollen, habe ich irgendwo mal gelesen, aufgeschnappt.

Generell ist es wohl so, dass bei Übersteuerung der Endröhren bzgl. Schirmgitter Vorsicht geboten ist.
Weiß man.
Ignoriert man.
Gerade aber KF-Amps leben von der Endstufenzerre. Röhrenverschleiß im Nu scheint (ist) vorprogrammiert.
Erste Idee meinerseits dazu:
Die G2 (bremsgitter) werden überbeansprucht und verabschieden sich langsam -> Ruhestrom steigt...da nicht mehr "gebremst"..
Das scheint nicht nur logisch, sondern deckt sich auch mit meinen Beobachtungen.

Was passiert da eigentlich bei Endstufenzerre - haben die ganzen Telefunken, Phillips, etc. Leute sich bei Ihren Datenblättern wohl etwas mehr (nach)gedacht als die Gitarrenampbauer  ;)
Dort sind in Beispielschaltungen für UG2 des öfteren deutlich deutlich niedrigere Werte zulesen (z.b. 250V). Auch interessant die Schirmgitter sind selten entkoppelt und haben einen gemeinsamen Vorwiderstand....

Nun gut, lange Rede...
Eine Erkältung hat auch sein gutes - ich habe mal etwas Zeit mir solche Unwichtigkeiten durch den Kopf gehen zu lassen & mich mal mit LTSpice auseinanderzusetzen.

Schnell mal meinen Amp "eingepflegt" und der Übersteuerung virtuell hinter die Kulisse geschaut. UND :o
Verwendet hab' nur diese generischen Röhrentypen (andere hab' ich nicht gefunden). Die liegen aber so erstaunlich nah an meinen Amp-Messerergebnissen, dass ich mich damit zufrieden bin. Beim ÄÜ habe leider keine Ahnung was ich da für 'nen Hammond 1650H
eingeben muß. Zumindest - soviel ist sicher - etwas anderes, da der virtuelle LTSpice Amp mehr Power hat als mein echter.

anbei ein paar Bilder (alles noch clean, der  :o kommt später)



gruß axel

fiestared:
pic-4:
Ich kitzel jetzt mit 50mV am Eingang die 0V Marke. (die beiden grünen sind die PI Ausgänge). Man sieht den Ausgang (blau) bereits abgeflacht. Die rote Linie ist die Bias-Spannung.

pic-5:
Mit 250mV am Eingang (das schafft auch'ne Strat) dreht der Amp so langsam durch. Die EL34 sind jetzt satt übersteuert & der Ausgang zeigt dies deutlich.
Aber Achtung: Hier geschieht bereits interessantes. Die Schnittpunkte der PI-Ausgänge liegen nicht mehr auf der BIAS-Geraden sondern ca. 10V drunter
Diese Verschiebung hat auch am Ausgang Folgen...   (

pic-8:
Übernahmeverzerrungen (klingen echt sch...)

Das bekommt man - "dem Sand sei Dank" - mit zwei Zener-Dioden (82V) wieder in den Griff. Kann ich jedem empfehlen der Enstufen-Zerre fährt.
Aber seht selbst (pic-10):

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