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Gerald Weber Tube Guitar Amplifier Essentials deutsch auf guitarmaniacs.de

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jacob:
Hi Guitarthunder,

welchen Betrag würdest Du ihm denn für so eine Übersetzung auf den Tisch legen bzw.: was wäre Dir so eine Übersetzung wert ???

Mach' Dr. Strange doch einfach mal "...ein Angebot, dass er nicht ausschlagen kann"  :devil:

Gruß

Jacob

schuppimax:
Hallo
Da ich der Englischen Sprache nicht mächtig bin außer Touristengelaber würde ich mir die Übersetzung auch was kosten lassen. Das Original liegt bei 39$ sind ungefähr 29 €. Mein letztes Buch(Rainer zur Linde Gitarrenverstärker) kostete 42 €. Warum für eine Übersetzung nicht auch einen Betrag bezahlen der einem Marktüblichen Buchpreis in dieser Kategorie entspricht. Mir währe es das Wert.

Gruß Schuppimax

drstrange:
Hi Community

Das ist alles nicht so einfach.
Ich koennte jetzt hier ne Sammlung veranstalten und kaeme dann auf einen gewissen Obolus. Aber das will ich nicht.
Ich hab der Internetzgemeinde das erste Buch geschenkt, auch um es als Referenz zu haben und den Beweis zu haben,
vom Standpunkt der Uebersetzung her, das zu koennen. (Dazu zaehlt nicht die Class A Geschichte, das habe ich
uebersetzt, mehr nicht). Bisher kamen noch keine nennenswerten Korrekturvorschlaege, die sich auf die Uebersetzung
beziehen, trotzdem die Downloadzahlen erheblich sind, das Buch wird also angenommen und auch gelesen .

Ich werde kein weiteres Buch nochmal einfach so veroeffentlichen. Das war mein Beitrag fuer die Netzgemeinde. Von
den ueber 3000 Interessierten, die diesen Thread angeschaut haben hat ja jemand vielleicht eine Moeglichkeit den
Blencowe mit einem offiziellen Auftrag zu uebersetzen. (Die Downloadzahlen kommen auch noch und sie sind wie
erwaehnt nicht unerheblich.)

Es ist leider eine der Internet-unarten und -folgen, dass alles immer irgendwie umsonst sein muss. Nee, muss es nicht.
Die Amis selber zB. schauen ganz genau, dass sie ihre erheblichen Preise abkassieren.  Wobei ich vom abkassieren
weit entfernt bin und sein will.

Nochmal. Diese Uebersetzung hat knapp 2 Jahre gedauert und zwar mehr als 1000 Stunden. Da sind noch nicht die
Bilderretuschen oder die Korrektoren oder die Fachberater dabei gewesen, die mich auch beim ersten Mal noch fast
unentgeltlich unterstuetzen. Nochmal aber bestimmt nicht. Manch huebsche Dame will 200 Euro pro halbe Stunde.
Ich nicht. Ich will, wenn ich das nochmal machen soll-kann-will, angemessen entlohnt werden. Das ist nur fair.

Ich kann es meiner Familie nicht nochmal verklickern, dass das nun alles fuer lau ist. Mein Weib und meine drei Toechter
reissen mir die Birne ab und meine denkmalgeschuetze  Fachwerkbude will auch regelmaessig gebauchpinselt werden.

Folgende wesentlichen Voraussetzungen muss man mMn haben um so ein Buch angemessen zu uebersetzen:

1.) Musikalischen Grundwissen (Hier bei mir 30 Jahre in verschiedenen Bands Gitarre,Gesang Drums und Harp)
2.) Technisches Grundwissen (Hier bei mir gelernter Elektromechaniker)
3.) Spezielle Kenntnisse der analogen Schaltungstechnik (Hier bei mir Dipl. Ing  FH Nachrichtentechnik)
4.) Ausreichende Englischkenntnisse (Hier bei mir Schulenglisch, Studium, Englisch bei mehrjaehrigen
Auslandsaufenthalten und noch mehrere graduierte Englischabschluesse ).
5.) Talent sich auf deutsch einfach klar und nicht langweilig auszudruecken, sprich etwas literarisches Koennen
wird ebenfalls verlangt.
6.) Eine gewisse Allgemeinbildung um ueberhaupt die vielen Deutungen Redewendungen Mentalitaeten  etc.
(hier die eines Texaners) richtig zu erfassen. Motto: Wie meint der denn das jetzt. Das ist wichtig trotzdem es
ein Fachbuch ist, es ist naemlich eben nur halb ein Fachbuch und die andere Haelfte beschaeftigt sich mit einem
sehr emotionalen Thema: der Musik.
7.) Die Faehigkeit an einer Sache dranzubleiben und sie beharrlich weiterzuverfolgen. Man wende sich an
Lehrmeister und frage die, was heutzutage das groesste Manko der jungen Menschen ist, die als Lehrlinge einen
Beruf erlernen wollen, und man wird genau diese Eigenschaft als gravierendes Manko genannt bekommen.
8.) PC Kenntnisse und nicht nur oberflaechliche, wenn man das Skript selbst in die Form bringen will in der es
hier vorgelegt wurde.
9.) Die Faehigkeit sich mit konstruktiver oder destruktiver, sachlicher und unsachlicher  Kritik produktiv
auseinanderzusetzen. Merke: In D kann man nicht mal den kleinen Finger kruemmen, ohne dass es nicht mindestens
einen gibt, der das erstens besser kann (natuerlich ohne den Beweis anzutreten) oder zweitens anders gemacht
haette oder dem drittens die ganze Richtung  nicht passt. Also eine  gewisse Dickfaelligkeit und ein gewisses
Selbstvertrauen ist auch noetig, um sich selbst mit so einer Arbeit im Netz also in der Oeffentlichkeit nackig zu machen.
10.) Einen gewissen (Galgen)Humor sollte man dann zum Schluss auch noch besitzen, wenn einen die eigenen Kumpels
schon  fuer verrueckt erklaeren, weil man eben nicht mit in die Kneipe oder zum Konzert geht sondern zuhause hockt und
Buecher waelzt.

Fehlt nur eine der genannten Voraussetzungen, wird das alles nichts, soweit bin ich mir nach dieser Aktion sicher.

Fazit: Es braucht einen Haufen Spezialkenntnisse und Kenntnisse/Eigenschaften, die nicht oft gemeinsam anzutreffen
sind. Bsp: Hat man einen guten Musiker ist er nicht selten technisch unbegabt und umgekehrt.  Oder es fehlen die
Englischkenntnisse oder derjenige kann sich nicht ausdruecken oder sein Wissen nicht weiter vermitteln. Diese Faehigkeit
sein Wissen anwendbar weiterzuvermitteln ist nichtmal jedem Lehrer gegeben.

Und deshalb mach ich das nicht noch einmal fuer lau. Ist doch verstaendlich oder?
Mir liegt es fern da einen Reibach machen zu wollen aber umsonst nicht noch mal.
Also ein faires Angebot und los gehts.
 ;D
Gruss
drstrange

schuppimax:
Hallo drstrange
Da ich mich und wahrscheinlich viele andere auf diesem Gebiet (Übersetzung) nicht auskenne
Welche Größenordnung ist für dich ein faires Angebot für 1 Exemplar, oder für 100 Exemplare.

Gruß Schuppimax

drstrange:
Hi Schuppimax

Auch das ist in D natuerlich geregelt. Ich werde jetzt hier mitnichten konkrete Preisverhandlungen
in der Oeffetlichkeit vorrnehmen, aber nur mal zur Information nehme ich mal den:

"Honorarspiegel fuer Uebersetzungs- und Dolmetschleistungen"   fuer das Jahr 2009
Herausgeber BDÜ Bundesverband der Dolmetscher und Uebersetzer e.V.
Januar 2011 der mir hier vorliegt. Den kann man sich via Internetz bestellen und muss den natuerlich
na was ??? Genau. Bezahlen.

Im Vorwort wird ausdruecklich darauf hingewiesen, dass keine Honorarempfehlungen ausgesprochen werden,
sondern dass nur nach Umfrage bei etwas mehr als 1000 Mitgliedern dieses Clubs, dem ich natuerlich
nicht angehoere, ein Honorarspiegel erstellt wurde. Deshalb auch das Erscheinungsdatum 2011 und der
Betrachtungszeitraum 2009. Also nur mal so um einen Eindruck zu bekommen, was Profis da verlangen.
Und das muss nicht unbedingt besser sein, wenn sie sich mit Roehrengitarrenverstaerkern nicht auskennen
oder keine Ahnung von Gitarren haben.

Man kann davon ausgehen, dass es nicht guenstiger geworden ist.

Abrechnung nach Normzeilen (Seite 36):
Also fuer eine Uebersetzung Englisch nach Deutsch fuer Privatkunden verlangen die nach Normzeilen
(55 Zeichen einschl Leerzeichen) im Schnitt etwas mehr als ein Euro. Bei meiner Schrift in dem Buch
sinds ca. 75 Zeichen pro Zeile. 

Also ein Euro pro Zeile (Eigentlich 1,30 aber ich runde mal ab.) Ohne MWST.
Nun nimmste diesen Wert mal Zeilen pro 1 Seite  (hier bei mir abgerundet ca. 40. (Ohne Leerzeilen etc.)
und dann noch die Seitenzahl, also knapp 300. das sind dann
1x40x300 = 12000 Euro.

Gegenrechnung nach Woertern: Englisch nach Deutsch ebenfalls Seite 36 (Ohne MWST)
Fuer ein Wort durchschnittlich 10 Cent. Ich zaehle bei mir nur auf der Seite 6  (Vorwort zur deutschen Ausgabe)
Diese volle Seite hat ca 600 Woerter. gehen wir davon aus, dass es Leerzeilen Absaetzer Bilder und Schaltplaene
gibt, reduziere ich die Woerte pro Seite mal groszzuegig auf durchschnittlich  400.
400 Woerter x 300 Seiten x 0,1Euro = 12000 Euro. Donnerwetter. Das passt irgendwie.

Sollte ich mich irgendwo vertan haben bitte ich um schonungslose Korrektur.
ich bin eben kein Abrechnungsprofi. Hab das noch nie gemacht.

Das ist also offensichtlich das, was im Schnitt fuer so ein Buch an reinen Uebersetzungskosten in 2009 bezahlt wurde.
Die ganzen Korrekturlesereien / Redigieren, das Formatieren und  der ganze Kladderadatsch drumrum.
(wenn der Autor erfaehrt, dass ich damit Geld machen sollte, will der sicher auch noch eine erheblichen Teil
der ist nicht umsonst US-Ami resp. Texaner)
Das war mir persoenlich zu kompliziert und deswegen suche ich jemanden der sich damit auskennt und mit dem
man reden kann, ohne gleich ueber den Tisch gezogen zu werden.

Und jetzt kannste nochmal drueber nachdenken wie daemlich ich war, das Buch einfach so ins Netz zu stellen.
Aber so daemlich bin ich eben. Einfach so.
 :o

Gruss
drstrange



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