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MKP Kondensator statt Elektrolyt
diyMen:
--- Zitat von: Bertoni1 am 6.03.2014 05:29 ---Dank Dir Frank,
nur hatte ich im Netz irgendwo gelesen das ein Röhrenverstärker zu 50% von einen "guten" Netzteil abhängig ist!
Ich dachte mit MKP's bekomme ich ein sogenannte "aha" Effekt in Punkto Klang...
wenn den nicht so ist, dann wieder was dazu gelernt!!!
Danke Frank
Gruß Karsten
--- Ende Zitat ---
Hallo Karsten,
meiner Aussage liegt folgende Überlegung zugrunde. Eine theoretische (ideale) Spannungsquelle soll keinen Frequenzgang haben, wie auch einen Innenwiderstand Ri von 0 Ohm. In der Praxis ist der Ri der Stromversorgung durch Stabilisierung drastisch zu senkbar. Je nach Art der Stabilisierung gewinnt die Gleichspannung deutlich an Qualität (hohe Brummunterdrückung, praktisch lastunabhäng). Eine Stabilisierung allein ersetzt jedoch keinen Elektrolytkondensator im Sinne eines dynamischen Stromspeichers. Diese Aufgabe erfühlt nach wie vor ein an der zu erwartenden dynamischen maximalen Stromenentnahme dimensionierter Elektrolytkondensator, nach der Stabilisierung unmittelbar parallel zur Last.
Ich halte es so, dass jegliche Vorverstärker generell eine stabilisierte Versorgungsspannung bekommen, bei höheren Ansprüchen auch aus eigenen Sekundärwicklungen im Netztransformator versorgt werden, weiterhin dass Eintakt-A Endstufen wegen der fehlenden Gleichtaktunterdrückung generell elektronisch gesiebt versorgt werden. Bei A/B Endstufen werden die Vorstufen und die Schirmgitter der Endröhren mit stabilisierten Spannungen versorgt. Bei ultralinear oder unity coupled Endstufen erübrigt sich die Stabilisierung der Schirmgitterspannungen. Lastabhäng schwankende Betriebsspannugen, speziell im Vorstufen oder Treiberbereich halte ich bei höheren Ansprüchen für untragbar >> Klirrerhöhung. Konventionelle B-Endstufen baue ich zwar nicht, aber speziell diese benötigen zur einwandfreien Funkton eine "harte" Spannungsversorgung, optimaler Weise also stabilisiert.
Vielleicht schilderst Du mal um was für einen Verstärker es sich handelt um Konkret auf den Netztei(sieb)laufwand, ggf über den Nutzen und Sinn einer (Teil)Stabilisierung einzugehen.
Gruß Frank
Bertoni1:
Hallo Frank,
erst einmal vielen Dank für Deine Ausführliche Antwort, daaanke.
Bis jetzt hatte ich nur einen Gegentakt-Ultralinear Verstärker mit den 6L6GC gebaut, nach der Platine / Schaltplan von "tekessel" . Nun noch einen RIAA nach Sven Dzuba mit Freiverdrahtung (6N1P und 6N2P) und einen Kopfhörerverstärker nach Bernd Fischer mit der 6AS7G.
Nun sollte es ein 6C33 werden... genug Schaltungen kursieren ja im Netz, aber die von Siegfried Neumann (Jogis) gefiel mir in der Einfachheit und Übersichtlichkkeit (Eintakt A Röhren Verstärker). Der ist auch bezahlbar, außer wie immer die Ausgangsaübertrager... ist aber bei allen so (ca. 250€ das Stück!).
Gruß Karsten
Bertoni1:
Hallo Frank,
um diese Endstufe handelt es sich.
Im Netzteil wollte ich die 47uf ersetzten durch MKP.....
Gruß Karsten
diyMen:
Hallo Karsten,
der Netzteil gefällt mir überhaupt nicht, mir unsinnig und viel zu aufwendig (2 Drosseln, klein aufm Papier, groß in der Realität) für am Ende nichts, Sicherungen sehe ich auch keine, Ladeelko(s) haben mehr Kapazität wie die eigentlichen Siebelkos, dabei würde es umgekehrt Sinn machen, usw..
Zu dem Verstärker sage ich nichts, geht ja hier um den Netzteil.
Da es sich um eine Eintaktendstufe handelt ist eine praktisch brummfreie Anodenspannungsversorgung unabdingbar. Dieses ist mit einem Ladekondensator von 150µF und einer nachfolgenden, vergleichsweise einfachen, elektronischen Siebung und gleichzeitiger Stabilisierung möglich. Jede Endstufe bekommt, als dynamische Stromquelle nach der Siebschaltung, einen Elektrolytkondensator von 150-220µF zu sehen. Die Vorteile der elektronischen Siebung sind der bedeutend höhere Siebfaktor und je nach Aufbau der Vorteil einer stabilisierten Ausgangsspannung, räumlich sehr klein und ohne nennenswertes Gewicht - vom Kühlkörper abgesehen. Der Vorteil der Drossel ist dass sie elektrisch praktisch unzerstörbar ist, ihr Nachteil dass sie groß schwer, deutlich teurer ist, weniger siebt.
Mein Mullard Eintakt EL84 "jeden Tag "dudel"-Verstärker hat auch eine elektronische Siebung/Stabilisierung, bestehend aus einem 100µF Ladeelko, Vorwiderstand für die Z-Dioden (Referensspannung) einer G/S Schutzdiode für den FET, einem Siebkondensator der das Rauschen der Z-Dioden praktisch eliminiert und je einem MKP 100nF an Ein und Ausgang. wobei jede EL84 einen eigenen 100µF Kondensator nach der Siebung als dynamischen Stromspeicher sieht. Das Ding ist praktisch brummfrei.
Gruß Frank
Christoph:
Da ich den MKP mal probiere, habe ich 2 Bildchen gemacht...
(sehn schon irgendwie ulkig aus, hihi...)
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