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Übertrager zur Phasenumkehr

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haebbe58:
Hi Hans- Georg,

hat zwar mit dem Thread und den Fragen nix zu tun, aber kann es ein, dass im Schaltplan eine Verbindung fehlt? ... nämlich in der Gegenkopplung vom RC Glied zum PI ...?

Gruß
Häbbe

EDIT:   sehe gerade, dass Du die Bezeichnung "without NFB" im Dateinamen hast, also ist das wohl Absicht, ... wohl zum Testen?

es345 (†):
Hallo Haebbe,

Der NFB  ist, wie Du schon vermutet hast, zum Testen abgetrennt. Wenn der NFB aktiv ist, beinhaltet das Signal an der Source die Korrekturanteile aufgrund des NFB's. Das würde das Signal verfälschen, was ich beobachten will.

Ich gehe auf der Testbench grundsätzlich so vor, um die einzelnen Elemente der Verstärkerkette zu beobachten. Der NFB kommt gegebenenfalls ganz zum Schluss dran.

Gruß

Hans- Georg

es345 (†):
Hier noch zur Veranschaulichung das Rechteck Signal am LS Ausgang bei 20V und 40V Peak(Bild auf unterem Oszi) an 8 Ohm.
Dies ist aus meiner Sicht ein guter OT (Raa 5K5, 180W). Deutlich werden bei hoher Aussteuerung Nichtlinearitäten und aufkommende Parasitärschwingungen bei ca 50KHz.

Gruß Hans- Georg

diyMen:

--- Zitat von: Manfred am  8.04.2014 13:59 ---
Die Frequenzgangsimulation der Schaltung ergibt eine Grenzfrequenz von 1,88 Mhz.
Dabei ist der Generatorwiderstand als 0 gesetzt,
bei einem Generatorwiderstand von 10kOhm sinkt die Grenzfrequenz auf etwa 160 kHz.

Gruß Manfred

--- Ende Zitat ---

Hallo Manfred,
endlich hab ich Zeit zum Antworten gefunden. Bei Deinem hier gezeigten Simulationsbeispiel mit Generatorinnenwiderstand von 0 Ohm würde sich in der Praxis der Sourcefolger erübrigen. Was ich am Simulationsbeispiel ganz interessant finde ist, dass trotz aller Niederohmigkeit und Stromstärke die Grenzfrequenz deutlich weit unter der eines "Stücks Draht" an dieser Stelle liegt.

Ich habe gestern Abend meine Messungen am E88CC/IRF840-Sourcefolger vorgenommen. Vergleichend habe ich dazu die gleichen Messungen (Klirr/Ua~max/Bandbreite >> Rechteckverhalten mit 5/12/22KHz) mit einem bipolaren Emitterfolger auf hochspannungsfester Stromquelle durchgeführt.

Kurz noch mal die Schaltungsbeschreibung:
eine Triode der E88CC mit einem Ra von 33KOhm an 350V, Rk = 1,2KOhm, Rg = Signalpoti ("Lautstärke") - kondensatorlose Einspeisung der Rechteckschwingung.

1.Messung: nur oben genannter Aufbau und Tastkopf direkt an der E88CC Anode (Vorsicht der Gleichspannungsanteil beträgt 179V!). Die Rechteckdarstellung mit diesem "Gleichspannungverstärker"  bei besagten Frequenzen ist absolut einwandfrei!

Nun kommt der IRF840 ins Spiel. Diesen habe ich mit seim Gate direkt mit der Anode der E88CC-Triode verbunden. Drain an +280V und  Source  mit 100KOhm an -120V. Das Ausgangssignal wurde am Sourcewiderstand direkt abgegriffen.

2.Messung: Rechteckverhalten: trotz direkter Kopplung schwindet die Präzision des Signals bereits bei 5KHz. Bei 12KHz wird mir der Rechteck  schon viel zu rund und bei 22KHz würde ich selbst bei wohlwollender großer Voreingenommenheit nicht mehr vom Rechteck, sondern vom Bogeneck und Flankenverrundung sprechen wollen. Klangprobe mit Musik: Trompete/Geige >> Jazz = ich vermisse in der Übertragung die Feinheiten, (gewohnte) Transparenz eben die Höhen.

Mein Fazit:  für mich ist der Impedanzwandler mit FET zur (zwingend) niederohmigen Ansteuerung der Endröhren in einem hifi-Verstärker auf Grund seiner Frequenzabhängigkeit ungeeignet. Bei einem Bassverstärker, wie in Hans-Georg's Muster, wird er jedoch unvergleichlich gute Arbeit leisten.


Als nächsten Schritt habe ich einen Rückbau des Versuchsaufbaus bis auf die E88CC Verstärkerstufe vorgenommen. An dieser Stelle kommt ein bipolarer npn-Hochspannungstransistor (Uce=1500V Ptot=45W) als Emitterfolger auf eine hochspannungsfeste Stromquelle arbeitend ins Spiel. Angesteuert wird er als Darlington des Basis direkt mit der Anode der E88CC verbunden ist. Das Signal wird direkt an Emitter abgegriffen

3.Messung: Rechteckverhalten. Um vergleichbare Ergebnisse zu finden wurde wieder mit 5/12/22KHz gemessen. Bei allen genannten Frequenzen ist die Übertragung des Rechtecksignals einwandfrei. Die Präzision dieser Gleichspannungs(leistungs)verstärkers ist einwandfrei! Klangprobe mit Musik = da sind sie, die Höhen, die Klarheit und Transparenz!   :topjob:

Mein Fazit: 
FET's als Impedanzwandler (Sourcefolger) lassen sich zwar direkt und einfach beschalten und wenn es nicht hifi sein braucht leisten sie einen sehr guten Impedanzwandlerjob.

Bipolare Impedanzwandler mit npn-Emitterfolger (je nach Fall) auf Stromquelle(n) sind  in hifi-Anwendungen nach wie vor meine 1. Wahl wenn es um niederohmige Endröhrenansteuerung geht.

Ein Praxisbeispiel wo das einem kommerziellen Gerät so gemacht wird findet sich bei McIntosh in der Mc2000. Hier http://www.berners.ch/McIntosh/Downloads/MC2000_ser.pdf finden sich mehrere Emitterfolger, zum Einen nach der Eingangstufe und zum Anderen als bipolare Darlingtonstufen direkt vor den Endröhren (KT88).

Gruß Frank

edit: Link korrigiert





Manfred:
Hallo Frank,

da hast Du Dir ja richtig Arbeit gemacht. :topjob:
Das sind ja interressante Ergebnisse, da bleibt noch offen was der Grund für den Höhenverlust bei Deinem Schaltungsaufbau ist.
Zum forschen komme ich zur Zeit nicht, denn ich muss mir erst mal einen Messplatz einrichten,
das wird aber erst frühsten am Ende des Jahres sein, wenn ein Teil der Renovierungsarbeiten am Haus abgeschlossen
sind.

Gruß
Manfred
 
 

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