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Lumex - compact
Fody:
Hallo Hans- Georg,
Ich messe direkt zwischen dem Knotenpunkt R50,R51,C20 und G2 0V.
Das ist ja das komische. Direkt über den Widerständen gemessen, gibt es keinen Spannungsabfall. Im Bezug zu Masse müsste es aber einen geben. Bzw. Messe ich von einer Seite des Widerstandes zur anderen eine erheblich Differenz. So ist es auch mit R48. Da messe ich eine Differenz von ca 2V. Direkt über dem Widerstand gemessen aber 0V. Und der Widerstand hängt einseitig in der Luft.
Bin solangsam am Verzweifeln, wie kann denn das sein?! Da ist doch was faul, oder?
Die Röhre hab ich spasseshalber auch schon getauscht, keine Besserung.
Könnte es vielleicht sein, dass Flussmittelreste irgendwelche Kriechströme verursachen? Aber dann müsste ich doch trotzdem Spannungsabfälle über den Widerständen messen.
Gruss Casim
es345 (†):
Hallo Casim,
Wenn Du zwischen Knotenpunkt und Gitter 0 V misst, dann ist das offensichlich das Potential am Gitter und Knotenpunkt dasselbe. Es fliesst kein Strom durch das Messgerät und der Messpunkt am Gitter wird nicht belastet.
Wenn Du Dein Messgerät an das Gitter und an Masse anschliesst, fließt Strom durch das Messgerät, die Grösse hängt vom tatsächlichen Innenwiderstand des Messgerätes ab. Der Gittermesspunkt wird belastet, durch den Strom hast Du einen Spannungsabfall an R49 und die gemessene Spannung sinkt gegenüber der Spannung am Gitter ohne angeschlossenem Messgerät.
Ich habe solch ein Phänomene auch schon am Oszi gehabt mit einem Tastkopf, der auf 1:1 geschaltet war. Auf 1:10 geschaltet war die Welt wieder in Ordnung, da dann der Messwiderstand um den Faktor 10 erhöht ist.
Kannst Du Dir im Freundeskreis ein anderes Voltmeter ausleihen?
Gruß Hans- Georg
es345 (†):
Hallo Casim,
hab mir nochmal die Schaltung angeschaut:
Der Eingangswiderstand am Gitter einer Kathodyn PI Stufe Gitter entspricht der eines Kathodenfolgers und ist somit mehrere MOhm groß.
Dein Messgerät wird wohl in Ordnung sein, nur reicht der Innenwiderstand aus, um das Ergebnis zu verfälschen.
Gruß Hans- georg
Fody:
Hallo Hans- Georg,
mhh, du hast recht, es kann eigentlich nur so sein, dass das Multimeter einen "zu geringen" Eingangswiderstand für die hochohmige Schaltungsumgebung hat. Aufjedenfall mal Danke! Da muss ich jetzt erstmal drüber nachdenken... Es ist doch so, dass wenn ich mit dem Messgerät am Gitter die Spannung runterziehe, die Kathode durch die starke Gegenkopplung mit runter geht...?! D.h. ich verschiebe mit dem Messgerät am Gitter den Arbeitspunkt. Kann das sein?
Wenn ich mit einem, durch das Messgerät verursachten, Spannungsabfall von 2V an dem 1M Widerstand rechne, komme ich auf gute 15M Eingangswiderstand. Das passt also schon, wirkt sich nur viel stärker aus, als dass ich gedacht habe.
Gruss Casim
es345 (†):
--- Zitat ---Es ist doch so, dass wenn ich mit dem Messgerät am Gitter die Spannung runterziehe, die Kathode durch die starke Gegenkopplung mit runter geht...?! D.h. ich verschiebe mit dem Messgerät am Gitter den Arbeitspunkt. Kann das sein?
--- Ende Zitat ---
Hallo Casim,
so ist es.
Falls Du Dich tiefer einlesen willst (viel Formeln): in diesem PDF http://www.radau5.ch/pdf_files/roeren_5.pdf (Seite 22-33) ist die Gegenkopplung ausführlich erläutert, auf Seite 32 ist die vereinfachte Formel 119:
Rg'= Rg(1+v*K).
v ist die Verstärkung ohne Gegenkopplung (also mit wechselspannungsmäßig überbrückten R51), die dürfte schätzungsweise ~50 sein
K ist der Gegenkopplungsfaktor (etwas unter 1 bei der Kathodynschaltung)
Das ergibt Rg´~50*Rg, mit Rg=220KOhm also ~ 11 MOhm
Gruß Hans- Georg
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