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Git-Amp mit 2 x EL84?

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es345 (†):

--- Zitat ---Wenn die Endstufe so hart angefahren wird, dass sie praktisch ein Rechtecksignal erzeugt, müsste man ja selbst im statistischen Mittel über der (laut Datenblatt) maximal zulässigen Dissipation liegen
--- Ende Zitat ---

Das ist ein Denkfehler. Die abgegebene Leistung und die anfallende Verlustleistung sind zwei verschiedene Dinge. Bei starker Übersteuerung sinkt die Verlustleistung in der Röhre, da eine konstant niedrige Spannung an der Röhre anliegt. Zur Veranschaulichung nimm als Gedankenmodell für den Rechteckfall einen Schalter. An dem fällt bis auf die Kontaktverluste keine Verlustleistung an.

Als Beispiel hier die Verlustleistungskurve (Excel Schätzung) für die Aussteuerung der EL84 PP Stufe mit Ub=300V. Die maximale Anodenverlustleistung tritt bei ca 66% Aussteuerung auf und sinkt anschliessend wieder. 100% ist die Clippinggrenze. Bei 200% Ansteuerung sinkt die Anodenverlustleistung auf 4W.

Gruss Hans- Georg

bea:
Sehe ich das richtig, dass die EL84 im SE-Class-A-Betrieb so gut wie immer viel härter beansprucht wird als im PP-Betrieb (nämlich permanent nahezu am Limit der Anodenverlustleistung)?

El Martin:
 :gutenmorgen:

...nach dem Motto: immer auf die Kleinen werden die El84 in sehr vielen Schaltungen orrntlich gepiesackt.
Tut man auf das Schirmgitter aufpassen tun, isses nichso kriddisch.

Oder mit den Worten von Larry:
"Oder du verpasst den EL84 2,2K/5W Schirmgitterwiderstände. Dann nehmen dir 'intakte' EL84 auch Betriebsspannungen von gut über 400V nicht übel!

Larry"(hier aus dem Forum aus einer Antwort an mich vor hundert Jahren)

Es ist dann auch eine Frage des Klangs und wieviel man pro Lied mit geilem Sound zu bezahlen bereit ist. Und manch einer brauchts auch nicht soo heiss. Eine Frage des Alters?  ;)

Ciao
Martin

es345 (†):

--- Zitat ---Sehe ich das richtig, dass die EL84 im SE-Class-A-Betrieb so gut wie immer viel härter beansprucht wird als im PP-Betrieb (nämlich permanent nahezu am Limit der Anodenverlustleistung)?
--- Ende Zitat ---

Unter bestimmten Voraussetzungen ja: gleiche Anodenspannung, Class AB, Einhalten der Ikmax Grenze (Raa nicht zu klein) usw.
Da gibt es aber Verstärker, deren extraordinäres Design die EL84 "grenzwertiger" beansprucht wie z.B.VOX AC30.

Jörg,

zu Deiner Ausgangsfrage meine Meinung:

Wenn der Verstärker wie der Vox AC30 klingen soll, dann bau ihn so - nur mit 2 statt 4 EL84. Verdopple den gemeinsamen Kathodenwiderstand von 50 auf 100 Ohm - für 2 anstatt 4 Röhren. Wenn Du die Schaltung verbessern willst, spendier jeder EL84 einen eigenen Kathodenwiderstand von 200Ohm und einen eigenen Elko. Dann stirbt im Zweifelsfall jede Röhre für sich getrennt und zieht die andere nicht mit ins Grab.  Nimm einen Deiner vorhandenen OTs (Raa=8KOhm) und nutz die UL Anzapfung einfach nicht - und los gehts. ;)

Gruss Hans- Georg

mredge:
Hi,
danke für die Diskussion und die Tips! Ich lese das alles und versuche momentan parallel schlauer zu werden.
Viele Grüße, Jörg

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