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Dynacord Twen/Cathode Bias im Allgemeinen - Mods re. mehr Headroom?
Recky:
Moin Claus,
wie immer fehlen mir die deutschen Worte, aber ich lerne langsam... :topjob:
Sind die Widerstände, die dazwischen hängen, eigentlich schon für Spannungsminderung (??? voltage drop) in Richtung Phase Inverter und Vorstufenröhren verantwortlich?
Schöh
Recky
LuciMan:
Hi Recky,
Spannungsminderung und Siebung in Einem! LC bzw. RC-Glider nennt sich sowas, wenn ich mich nicht täusche.
Gruß
Claus
stephan61:
Guten Morgen Gemeinde,
zurück zum Thema: Mods am Dynacord Twen
Ich habe bei meinem folgendes gemacht:
(=> Hinweis für die Denkmalschützer unter uns: Alles ist reversibel, was bei einem PTP-Amp nicht sehr schwer ist)
1. Vol-Poti
Das ist serienmäßig ein lineares, ich habe es gegen ein log-Poti ausgetauscht (gleicher Wert, 1M).
2. Ton-Poti
Die Klangregelung des Twen, sofern man diese als eine solche bezeichnen will, ist m.E. der große Schwachpunkt des Twen. Wenn man will kann man sie 'originell' nennen, aber mehr auch nicht.
Das 1M Poti regelt wahlweise den C2 oder C3 gegen Masse. C2 gegen Masse macht nur dumpf, und C3 ist keine Klangregelung, wie man es aus anderen Amps kennt. Es ist eigentlich eine Doppelfunktion aus Mitten/Höhen-Boost (C3 gegen Masse hebt die AC-Gegenkopplung von Rö1/1 auf) und Presence-Regler (C3 gegen Masse hebt das NFB auf). Nachdem das ganz auch noch mit einem 1M-Poti realisiert ist, reagiert das eher wie eine Sprungfunktion.
Ich habe das Poti gegen ein 50k-reverse logarithmisches Poti getauscht. Dadurch kann ich jetzt das Einblenden von C3 mit der damit verbundenen Höhenanhebung deutlich feiner regeln, da der flache Teil der Poti-Kennlinie auf der Seite des C3 liegt. Mit einem normal log. Poti hat man die steile Seite der Kennlinie zum C3 hin, das wäre kontraproduktiv. Zum C2 hin habe ich einfach einen Widerstand eingebaut, 470k oder ähnlich, und damit die Höhenabsenkung ausser Gefecht gesetzt, die ich eh nicht brauche. Ich wollte ihn aus Gründen der Originalität (Stichwort Denkmalschutz) aber drin lassen.
3. Koppelkondensatoren
Der Twen ist über die Koppel-Cs sehr straff abgestimmt. Ist gut für die rockigere Fahrweise, aber ich nutze ihn vorwiegend clean für einen schönen Jazzgitarrensound.
C6 vor dem PI ist 10n (so habe ich ihn schon bekommen), C7 und C8 nach dem PI habe ich jeweils parallel mit je einem 10n überbrückt (ist auch reversibel), d.h. beide haben jetzt 20nF. Dadurch gewinnt er an Bassfundament behält aber noch seinen straffen Sound.
Zusammen mit einem Emi Cannabis Rex macht der Twen ordentlich was her, die Leistung reicht für eine Jazzcombo locker aus.
Schöne Grüße
Stephan
Recky:
--- Zitat von: stephan61 am 7.09.2015 09:06 ---Das 1M Poti regelt wahlweise den C2 oder C3 gegen Masse. C2 gegen Masse macht nur dumpf, und C3 ist keine Klangregelung, wie man es aus anderen Amps kennt. Es ist eigentlich eine Doppelfunktion aus Mitten/Höhen-Boost (C3 gegen Masse hebt die AC-Gegenkopplung von Rö1/1 auf) und Presence-Regler (C3 gegen Masse hebt das NFB auf). Nachdem das ganz auch noch mit einem 1M-Poti realisiert ist, reagiert das eher wie eine Sprungfunktion.
Ich habe das Poti gegen ein 50k-reverse logarithmisches Poti getauscht. Dadurch kann ich jetzt das Einblenden von C3 mit der damit verbundenen Höhenanhebung deutlich feiner regeln, da der flache Teil der Poti-Kennlinie auf der Seite des C3 liegt. Mit einem normal log. Poti hat man die steile Seite der Kennlinie zum C3 hin, das wäre kontraproduktiv. Zum C2 hin habe ich einfach einen Widerstand eingebaut, 470k oder ähnlich, und damit die Höhenabsenkung ausser Gefecht gesetzt, die ich eh nicht brauche. Ich wollte ihn aus Gründen der Originalität (Stichwort Denkmalschutz) aber drin lassen.
--- Ende Zitat ---
Moin Stephan,
das ist interessant! So haben ich die Klangregelung noch nicht betrachtet.
Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst mit "C3 gegen Masse hebt die AC-Gegenkopplung von Rö1/1 auf". Das liegt wahrscheinlich daran, dass mir in dem Zusammenhang viele deutsche Tech-Vokabeln fehlen... Wenn ich mir den Schaltplan ansehe, könnte C3 auch eher einen Einfluss auf Rö 1/2 haben, quasi ein einstellbarer Bypass-Cap parallel zum 2,2k Kathoden-Widerstand (R9).
Den 10nF vor dem PI habe ich auch, hat etwas Headroom gebracht. Hast Du bei C7 und C8 mal mit "Fender"-Werten (wie z.B. 0,1µF) experimentiert? Das werde ich bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren.
(Wo gibt's in Deutschland eigentlich bezahlbare decade boxes, die 400v abkönnen, zu kaufen?)
Viele Grüße aus der Eifel,
Recky
stephan61:
Hi Recky,
Du liegst völlig richtig, ich habs nur etwas verschwurbelt ausgedrückt.
Mit Rö1/1 meine ich die Röhrenhälfte, die im Schaltplan an zweiter Stelle steht und an der C3 über das Ton-Poti als einstellbarer Bypass-Cap an der Kathode dranhängt.
Nachdem an dieser Triodenhälfte nach Schaltplan die Pins 1,2 und 3 belegt sind, also die der ersten Röhrenhälfte, habe ich sie Rö1/1 getauft.
Sorry für die Verwirrung.
Gruß
Stephan
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