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Lil' Piece o'Crap - Cleaner Einkanaler aus Schrottbauteilen

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*genni*:
Hallo Germy

ok das ist auch eine interessante These. Wie weit muss die Endröhre denn vom AÜ weg sein? Denn ich hatte ja bereits einen zweiten AÜ getestet, weil ich dachte, daß der verbaute eventuell eine Macke hat. Dazu habe ich allerdings einfach nur die Kabel abgelötet und den Ersatz-AÜ neben das Chassis gestellt. Insofern war dann der aktive AÜ nochmal gut 10cm weiter weg von der Endröhre als es der eigentliche AÜ ist. Also Anordnung: ECL82 - inaktiver AÜ - aktiver AÜ (auf dem Tisch stehend neben dem Chassis). Am Clipping hat das jedoch nichts geändert.

Was ich mal noch tun kann: ein Schirmblech dazwischen halten. Das sollte dann ja irgend einen Effekt auf dem Oszi bringen ...

Es wird aber wahrscheinlich so oder so darauf hinaus laufen, daß ich die Positionen der Röhren vertausche. Eventuell gebe ich auch die schöne Klangregelung auf, da sie wohl grundsätzlich sehr zickig zu sein scheint. Wie eingangs erwähnt ist das hier meine dritte Schaltung mit der Klangregelung. Das erste Projekt ist dann an was anderem abgestorben, aber da hat die Klangregelung mit etwa 30kHz geschwungen. Dann mein Testaufbau auf dem Brett, den ich oben als Bild gepostet habe. Der hat im hörbaren Bereich geschwungen. Und jetzt dieser Amp hier, ebenso gut im hörbaren Bereich.

Die Entscheidung vertage ich aber erstmal noch bis ich das Endstufenproblem gelöst habe. Vielleicht kann ich ja sogar die EL84 nehmen? Siehe letzter Absatz meines vorherigen Postings ...

Viele Grüße
Carsten

Vix Noelopan:
Hallo Carsten,

wie andere bereits schrieben, muss die Triode der ECL 82 unmittelbar vor die Endstufe. Genau für diese Anordnung wurden solche Verbundröhren konstruiert. Schon in Geräten mit dieser Röhre in der vorgesehenen Anordnung müssen Maßnahmen zur Schwingungsvermeidung getroffen werden, wie z.B. ein Schirmblech zwischen die relevanten Fassungskontakte. Immerhin ist das eine High-µ-Triode mit den Eigenschaften einer halben 6SL7.

Du hast mit der ECC 83 jede Menge potentielle Verstärkung zwischen der ECL und der ECL installiert und damit zwangsläufig einen Oszillator statt eines Verstärkers gebaut.

Zur kleinen erzielbaren Ausgangsleistung: Kennst Du den Ra Deines AÜs genau? Könnte sein, dass er zu groß oder zu klein ist. In das Netzteil gehört, wie ebenfalls bereits gepostet, ein Brückengleichrichter. Dann muss nach dem 2k2-Schirmgittervorwiderstand unbedingt ein Elko mit 47 µF nach Masse. Sollte die Endpentode hiernach schwingen, muss ein Widerstand von ca. 100 Ohm zwischen diesen Elko und das Schirmgitter. In Deiner jetzigen Anordnung sackt die Schirmgitterspannung in der positiven Signalhalbwelle des Steuergitters zu sehr ab.

Ansonsten ist das Design Deines Amps super gut gelungen. Derlei Steampunk hat wahrlich nicht jeder Gitarrero :-)!

Beste Grüße und good luck, Uwe

*genni*:
Hallo Uwe,

Danke für deine Hinweise (:

Ok, die Triode der ECL82 hinter den Tonestack zu schieben ist also unumgänglich. Da ich sowieso nicht viel Gain brauche, werde ich sie zudem noch mehr kastrieren. Habe ja jetzt schon Ra=100k drin statt den im Datenblatt empfohlenen 220k.

Aber bei der Endstufe bin ich mir nicht ganz sicher, ob deine Hinweise zielführend sind. Die Zuführung der Schirmgitterspannung hatte ich wie gesagt schon einmal umgebaut, testweise. Den 2k2 direkt an die Diode und nach dem 2k2 einen 68µ gegen Masse. Damit hatte ich sozusagen CRC-Siebung allein für das Schirmgitter. In der Tat ist dann die Spannung am Schirmgitter nahezu unabhängig vom Signal gewesen, wo vorher bei einer der beiden Halbwellen ein leichtes Einsacken der Spannung zu beobachten war. Aber ich habe damit das Problem leider nicht lösen können. Auch die komplette Deaktivierung der ECC83 und damit des Tonestaack (Triode der ECL82 direkt in die Pentode) hat nichts bewirkt (es hat jedoch nicht geschwungen). Daher denke ich, daß der zusätzliche Filterelko, den du empfielst, mein Problem nicht lösen wird. Umbau auf Graetz ist aber geplant ....

Der AÜ, den ich momentan verwende, hat leider keine aufgedruckten Daten. Ich habe aber das Übersetzungsverhältnis gemessen und bei den geforderten Ra=8k brauche ich sekundär etwa 5 Ohm. Der Lautsprecher hat 4 Ohm, sollte also noch passen. Nicht ideal, klar, aber so ist das halt bei einem Schrott-Projekt ^^ Zumal der Lautsprecher ja auch seine Impedanz mit der Frequenz ändert. Der andere AÜ, den ich zwischenzeitlich getestet habe um eine Defekt des verbauten AÜ auszuschließen, hat laut Aufdruck 7 kOhm und 4 Ohm. Ich denke das ist auch Close enough for Rock'n'Roll, oder? Zum Testen allemal ...

Viele Grüße
Carsten

Wuffenberg:
Hm ja stimmt, die 200V waren typischer Betriebswert, nicht der maximale. Trotzdem bleib ich dabei, dass der Arbeitspunkt nicht stimmt. Variier mal die 650 Ohm (vergrössern). Wenns "unten" clippt ist der Arbeitspunkt zu hoch.
Und check mal die Versorgungsspannung mit demOszi, kann sein dass die bei Vollaussteuerung zusammenbricht.

Laurent:
Moin Carsten,

Im Moment bist du mit deiner Einweggleichrichtung bei Idc = 0,28 x Iac. Mit der Graetz-Brücke bekommst lediglich Iac = 0,62 x Iac.
Ich denke, dass du mit dem Umbau auf Graetz anfangen könntest. Da wird der Trafo entspannter arbeiten können als jetzt. Du musst dir vorstellen, dass im Moment bei jeder Halbwelle nichts kommt, und da müssen die Kaps das ganze "Loch" in der Versorgung überbrücken.
An deiner Stelle würde ich also erst mit dem Umbau auf Graetz anfangen, damit die Versorgung stabiler läuft. Da wirst du wahrscheinlich dein Zacken bei Vollaussteuerung weg haben. Im Problemfall kann dir die zusätzliche Siebung für den Schirmgitter helfen, eine ausgewogene Arbeit der Pentode zu bekommen.

Solltest du danach immer noch Schwingungen haben, würde ich wie von Uwe vorgeschlagen, versuchen das Triodensystem der ECL nach'm Tonestack zu platzieren. Sollte es noch Probleme machen dann auf Germy's Rat eingehen und den Abstand zwischen AÜ und Röhre zu vergrößern. Sollte aber nicht mehr ein Problem sein, wenn das Triodensystem der ECL nicht mehr als V1 dient.

Auf jeden Fall solltest du hier nicht aufgeben. Wäre ja schade. Der Tonestack wirst du schon am Laufen bringen. Ist nur eine Frage der Zeit.

Gruß,
Laurent

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