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Lil' Piece o'Crap - Cleaner Einkanaler aus Schrottbauteilen
Laurent:
Und hier mal 2 Kennlinien einer EH ECL82/6BM8 mit jeweils 120V und 150V an G2. Die Anodenspannung habe ich leicht höher gesetzt.
Bin seit 2 Wochen dabei solche Analysen zu machen.
Vielleicht hilft es dir weiter.
Gruß,
Laurent
*genni*:
Hallo Laurent,
vielen Dank für deine bisher sehr hilfreichen Antworten (:
Daß ich den Trafo bzgl. der Heizspannung ein wenig überfahre ist mir auch schon aufgefallen. Das hatte ich eingangs gar nicht betrachtet bzw. den Heizstrom der EL95 überschätzt. Dann irgendwann im Datenblatt mal nicht gleich runter zu den Betriebsparametern gescrollt und zufällig auf die Angaben zur Heizung geblickt --> Oops ^^ Aber der Trafo verträgt es und Dank erhöhter Netzspannung habe ich noch überschaubare 6,2VAC an den Heizungen. Bei aktueller Röhrenbestückung und Ruhestrom der Röhren (rund 30mA) wird der Netztrafo mit Einweggleichrichtung nach einer dreiviertel Stunde etwa 65° warm innen (zwischen Kern und Wicklungspaket). Außen knapp 60°. Ich denke das ist noch im Rahmen.
Heute Abend habe ich ein wenig Zeit, da werde ich mal das Netzteil auf Graetz umbauen.
Die gestiegene Empfindlichkeit der EL84 würde vielleicht das zusätzliche Triodensystem erübrigen. Zumal falls ich die Klangregelung gegen eine passive ersetze sind zwei Trioden der ECC83 sowieso schon zi viel Gain für einen cleanen Amp. Kann ich eventuell einen Teil des Gains verbraten indem ich per Gegenkopplung noch ein wenig Klangformung betreibe. Oder die zweite Stufe als Kathodenfolger betreiben und dann die Klangregelung dahinter hängen. Gibt es eigentlich Einwände gegen die Positionierung der Klangregelung direkt vor die Endröhre? Nicht daß es wieder schwingt ^^
Viele Grüße
Carsten
*genni*:
So, ich hab das mal auf Graetz umgebaut. Ich sage euch, nachträglich modifizieren ist ein Arschloch ^^ Zum Glück habe ich Sicherungen eingebaut. Hatte ein kleines Stück Draht übersehen, welches original von einem Anschluss der HV-Wicklung zu einem Lötpunkt auf dem Trafoblech ging um selbiges zu erden. Natürlich ist der Trafo auch über die Schrauben mit dem Chassis verbunden, welches geerdet ist. Das war bei Einweggleichrichtung auch völlig OK so, bei Graetzgleichrichtung hat es nun aber einen schönen Kurzschluss gegeben. Zum Glück kam die Sicherung und mehr als 8A sind wohl auch nicht geflossen, da der Gleichrichter noch lebt (:
Die DC-Spannung am Gleichrichter ist nun nach Anheizen der Röhren 377V. Schon massiv mehr im Vergleich zu den vorher rund 290V. Deswegen hatte ich ursprünglich die Einweggleichrichtung belassen. Nun muss ich etwa 100V verheizen und dazu brauche ich wohl mal noch einen andern Leistungs-R. Der 2k7 5W Zementbunker, der jetzt testweise verbaut ist, wird knapp 150° heiß. Weiß nicht ob ich das auf Dauer so lassen sollte ... Auch brauche ich andere Siebelkos. Angegeben sind sie mit 400V. Vorher hatte ich beim Anheizen 410V an den Elkos, was mir schon ein wenig Bauchschmerzen gemacht hat. Nun sind es 440V. Standby-Schalter habe ich ja nicht vorgesehen und der lässt sich auch nicht mehr sinnvoll nachrüsten. Also müssen 450V-Typen her.
Nun zum Clipping: Das hat sich ein wenig verändert. Der Buckel ist kaum noch zu erkennen und entsteht nur leicht angedeutet kurz bevor die untere Halbwelle hart beschnitten wird. Die obere Halbwelle sieht immernoch so schief aus wie vorher. Das Clipping geschieht weiterhin bei etwa 2,6Vrms respektive 1,7W. Also am Netzteil lag es nicht, daß ich so wenig Leistung habe.
Tja, was nun tun? Mit dem Netztrafo ist ein Betrieb bei unter 200V jedenfalls nicht realistisch. Dazu ist meine Betriebsspannung viel zu hoch. Ich bräuchte eigentlich eher eine Endstufe die bei 300V arbeitet und da fällt mir eigentlich nur die EL84 ein unter Beachtung der Limitierungen des Netztrafos und der beiden Novalfassungen. Bei Ua=300V bin ich mit 40mA an der Anode dabei. Inklusive Schirmgitter sollte ich mit 50mA hinkommen. Dann noch die ECC83 mit etwa 2mA. So überschlägig sollte der Trafo das ja nun mit der Graetz-Gleichrichtung packen ^^ Zur Not den Arbeitspunkt ein wenig kälter wählen.
Hat noch jemand weitere Vorschläge für die Endstufe?
Viele Grüße
Carsten
ChuckBee:
--- Zitat von: *genni* am 19.10.2015 22:57 ---Eine Frage an ChuckBee: Trifft das beschriebene nur auf die ECL82 zu oder auch auf die anderen ECLs? Die ECL86 wäre nämlich ebenfalls interessant. Natürlich nur, wenn ich da nicht dieselben Probleme habe...
--- Ende Zitat ---
Hallo,
jepp bei den anderen ECL's verhält es sich ähnlich (ECL/PCL85,805,86...)
Du kannst das übrigens sehr leicht nachprüfen: druck doch einfach mal die Ausgangskennlinienfelder für die ECL86 bei Ug2=250V und 300V
aus. Dann zeichnest Du Dir die Lastgerade ein - verläuft für SE-Class A ganz grob von 2xUa bis 2xIa und sollte die Verlustleistungshyperbel dabei berühren. Jetzt schaust Du, ob die Lastgerade das Gitterspannungsknie bei Ug=0V schneidet (ideal wäre entweder genau durch die Mitte, oder knapp unterhalb des Knies). Wenn dies nicht möglich ist, ist Ug2 zu hoch und muß reduziert werden.
Hierzu braucht man aber wieder ein anderes Kennlinienfeld. Wenn man nun nicht gerade (so wie Laurent) über den Luxus eines Kennlinienschreibers verfügt, bleibt nur die Möglichkeit aus den gegebenen Angaben des Ia/Ug Kennlinienfeldes ein neues Ausgangskennlinienfeld für die gewünschte niedrigere Schirmgitterspannung abzuschätzen bzw. zu interpolieren.
P.S: Eine Ausnahme fällt mir noch ein: die ECL/PCL84. Die kann tatsächlich mit höheren Schirmgitterspannungen betrieben werden (bei symmetrischer Aussteuerung), z.B
Ua=Ug2=220V
oder Ua=250V, Ug2=220V
sind ohne weiteres möglich.
Grüsse
Alex
*genni*:
Hallo Alex,
anbei mal eine Quick&Dirty-Skizze mithilfe des Datenblatts der ECL86. Die Lastgerade soll also vorzugsweise den orangen Bereich schneiden, wenn ich das richtig verstanden habe. Bei 250V schneidet sie aber die Ug1=0V Kurve viel zu niedrig und das genau ist das Problem, welches auch meinen Amp befallen hat. Soweit richtig?
Vielen Dank, wieder was neues gelernt (:
Viele Grüße
Carsten
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