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Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden

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Wuffenberg:

--- Zitat von: Doublecut am 26.12.2015 14:26 ---Hi Tom,
hier das Excel-Sheet für die 6BG6-G, wenn Deine Messergebnisse nicht einigermaßen dazu passen haben Deine Röhren andere Kennlinien ???
Grüße, Robert

--- Ende Zitat ---

Danke Robert!!! Hast du da echt die Werte quasi "händisch" vom Datenblatt abgelesen und in das Excel übertragen? So viele Mühe, für mich? Wow!
Hab dein Excel direkt runtergeladen und werde damit einige Berechnungen anstellen. Eine prinzipelle Frage mal - die Lastlinie 20W gilt doch eigentlich nur für statischen Betrieb. Im 'real life' hat eine der Endröhren ja immer Pause, damit könnte die Anodenverlustleistung für dynamischen Betrieb doch auch sicher höher gewählt werden, oder?



--- Zitat von: Stefan_L_01 am 26.12.2015 14:44 ---Ich habe zum Verständnis Peters Chart mal noch erweitert mit dem akt. Zustand (blau). Das Kennlinienfeld, das die Ug1 = 0V Linie in Abhängigkeit von Ug2 zeigt finde ich in dieser Art sehr nützlich, das könnten andere Tubehersteller so auch mal veröffentlichen!
Letzlich ist doch alles im Lot. Marshall zieht 100W mit ca. 400mA Ia_max bei vergleichbarem Ua, dass man bei 180mA im Moment bei 50W landet ist wenig überraschend wenn man mal grob vergleicht.  Aber 2.5kOhm bei höherer Ug2 Spannung sollte doch noch was rauskitzeln und wenn das Chart für die eingesetzen Röhren halbwegs passt liefe man ja auch sogar in einem guten Arbeitspunkt. Und wenn 2.5kOhm einen Tick zu niederohmig sein sollte dann würde ein frühzeitig einsetzender G1 Strom ja die nicht leistungsfähigen Screens eher schützen.

Gruß
Stefan

--- Ende Zitat ---

Danke ebenfalls, Stefan. Die grüne Linie überschreitet allerdings in wesentlichen Bereichen die zulässige Anodenverlustleistung von 20W - siehe Bild. Zumindest für den statischen Betrieb. Dynamisch im PP könnte es passen (s.o). 
 

--- Zitat von: Stefan_L_01 am 26.12.2015 14:44 ---
Hätte man konzeptionell alles im Vorfeld planen/durchrechnen können


--- Ende Zitat ---

Na das seh ich etwas anders: Erstens ist baue ich eigene Röhrenamps erst seit Mai diesen Jahres, und dann auch noch mit Röhren und Konzepten, die sehr ungebräuchlich sind. Darüber hinaus gab es zB zu meinem NT und Russki-OT keine Datenblätter, dh ich wusste gar nicht, wo ich zB mit meiner Ub und Ug2 der Endstufe unter Last spannungsmässig landen würde. 
Wie sagte schon Helmuth Lemme in seinem Buch 'Gitarrenverstärker': "Es wäre falsch, den Verstärker bis ins letzte Detail am Schreibtisch zu planen und dann streng nach dem Plan aufzubauen. Man muss bis zuletzt flexibel bleiben, damit man nichts Überflüssiges, aber alles Nötige mit hineinbaut."  Und genauso seh ich das auch :)

Greetings,
Wuff

Doublecut:

--- Zitat von: Wuffenberg am 26.12.2015 16:42 --- Eine prinzipelle Frage mal - die Lastlinie 20W gilt doch eigentlich nur für statischen Betrieb. Im 'real life' hat eine der Endröhren ja immer Pause, damit könnte die Anodenverlustleistung für dynamischen Betrieb doch auch sicher höher gewählt werden, oder?

--- Ende Zitat ---

Hi Tom,
um mit Radio Eriwan zu antworten:
im Prinzip ja, aber ...
alles außer idle-Betrieb ist dynamisch. Wir unterscheiden zwischen A-Betrieb, grafisch dargestellt ist dass der flachere Teil der Lastgerade, und zwischen B-Betrieb, dargestellt mit dem steileren Teil der Lastgerade.
Im A-Betrieb darf sich die Lastgerade nicht im Bereich (über) der Leistungshyperbel bewegen, weil hier immer der gleiche Strom fliesst ( auf zwei Röhren bezogen) und damit dauerhaft eine Überlastung der Röhren gegeben wäre.
Anders schauts im B-Bereich ( steilerer Teil der Lastgerade) aus. Da hier die komplementäre Röhre immer sperrt, liegt die Last nur in der Hälfte der Zeit an. Deshalb darf dieser Teil der Lastgerade auch über die Linie der Leistungshyperbel gehen.
Ich hoffe ich konnte das jetzt einigermaßen verständlich rüberbringen.
Sehr viel besser als ich kann das Merlin erklären, schau einfach mal auf den PushPull-Bereich seiner Site.


--- Zitat von: Wuffenberg am 26.12.2015 16:42 --- Wie sagte schon Helmuth Lemme in seinem Buch 'Gitarrenverstärker': "Es wäre falsch, den Verstärker bis ins letzte Detail am Schreibtisch zu planen und dann streng nach dem Plan aufzubauen. Man muss bis zuletzt flexibel bleiben, damit man nichts Überflüssiges, aber alles Nötige mit hineinbaut."  Und genauso seh ich das auch

--- Ende Zitat ---

wo bleibt den sonst der Spass ? ;D
mir hat mal einer zu meiner Herangehensweise geschrieben : learning by burning  :topjob:
so solls sein :devil:
Grüße, Robert

_peter:
Naja,

ne Lastgerade sollte man schon vorher gezeichnet und die nötigen Spannungen und Ströme grob
berechnet haben. Ich gebe doch nicht 100€ pro Trafo aus, um dann festzustellen, dass diese gar
nicht passen.

Also wie schon gesagt: Gerade weil eine Röhre pro Halbwelle sperrt, darf die B-Gerade oberhalb
der Pmax-Kurve liegen. Stefan hat zum Vergleich schön aufgemalt, wie die Loadline jetzt aussieht,
und es wird aus dem Bild deutlich, dass 2k5 der bessere Raa ist. Demnach hat dein Übertrager
sekundär statt 4, 8, 16, 24 Ohm jetzt 2, 4, 8 und 12 Ohm Ausgänge.

Ich würde das ganze entsprechend verkabeln und dann nochmal messen. Dann kann man weiter
schauen, wenn die Leistung noch nicht passt. Auf jeden Fall ist der falsche Raa als Ursache dann
erstmal ausgeschlossen. Ein Bild von der Endstufenverkabelung wäre eventuell auch hilfreich -
viele Augen sehen manchmal mehr als zwei.

Gruß, Peter

Stefan_L_01:

--- Zitat von: Doublecut am 26.12.2015 17:50 ---
Im A-Betrieb darf sich die Lastgerade nicht im Bereich (über) der Leistungshyperbel bewegen, weil hier immer der gleiche Strom fliesst ( auf zwei Röhren bezogen) und damit dauerhaft eine Überlastung der Röhren gegeben wäre.

--- Ende Zitat ---

Hallo Robert
Auch im A-Betrieb ändert sich der Strom über eine Periode eines Sinus. Im MITTEL ist er aber konstant. Das heißt aber dass der mittlere Stromwert unterhalb der max. P_Verlust Linie liegen muss, und der ist für diese Spanne durch den Arbeitspunkt definiert.

Ich meine allerdings dass man immer die mittlere Leistung einer Periode heranziehen sollte und nicht nur den Strom.

Jedenfalls habe ich bisher auf die Verlustleistung nicht geachtet, und die grüne Linie ist schon wirklich hart an der Grenze. Auch wenn im PP sie ja T/2 nix tun könnte man ja die blaue Linie für eine mittlere Leistungsbetrachtung wieder heranziehen, und die kratzt schon an der 20W. Dazu die anderen angesprochenen Limitierungen der "Scanner Röhren" gegenüber den bekannten Audioröhren.
Da das Projekt ja auch für "Tone" stand würde ich vielleicht doch auch mit 5k und UG2 ~250V weitermachen, also wie bisher. Leider kann man Raa halt nur in diskreten Schritten ändern. Ein kurzzeitiger Test was man mit 2.5k und 350V rausholen kann wäre trotzdem interessant.
Gruß
Stefan

Doublecut:
Hallo Stefan,

ich dachte am Anfang auch dass der Raa von 5k für das Quartett ( 10k für das Duo) relativ hoch ist. Das Datenblatt zeigt aber dass bei der von Tom gewählten Ub von 450 Volt ein Raa von 2,5k für das Quartett viel zu niedrig ist. Um mit diesem Raa nicht gnadenlos über die Leistungshyperbel zu kommen müsste die Ub um mindestens 100V auf 350V herabgesetzt werden. Die Ug2 spielt da erst mal nicht die entscheidende Rolle. Leistungsmäßig wären wir damit dann bei etwa 52 Watt.
Bei der gegebenen UB ist der Trafo schon die richtige Wahl, lediglich die Bias sollte 30 mA nicht wesentlich überschreiten sonst rutscht der A-Teil der Lastgerade gefährlich an die Lasthyperbel heran. Mit Ug2 kann Tom noch ein bischen spielen, aber mehr als 2 Watt holt er nicht raus, wenn Ug2 von 250 auf 350V erhöht wird. Die Eingangsempfindlichkeit der Röhre sinkt halt ab, das Signal wird erst später komprimiert, das ist sicher Geschmackssache, wie Tom den Amp da einstellt.
Nach Datenblatt sollten damit etwa 66 Watt erreicht werden, wenn "nur" 50 rauskommen liegts an den Röhren und nicht an der Peripherie.
weihnachtliche Grüße, Robert

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