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Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
iefes:
So, ich habe mir nochmal Gedanken gemacht und mich ein bisschen mehr über Self-Split informiert. Wenn ich das richtig verstanden habe kann Self-Split nur sauber in Class A betrieben werden, da die zweite Triode nur das Signal der ersten Triode phasenverkehrt kopiert. Ich habe dafür mal die Lastgeraden für den jetzigen Aufbau aufgezeichnet. Dabei gehe ich von Ua = 260 V und einer Primärimpedanz von 12800 Ohm aus. Der Bias mit den beiden parallelen 560R ( = 280 R gesamt) liegt um die -9V. So arbeitet die Stufe weitestgehend in Class A, der Übergang zu Class B geschieht erst bei relativ hoher Aussteuerung. Könnte es sein, dass der Sägezahn, den ich bei einer Halbwelle mit dem Oszilloskop veobachtet habe, beim Übergang zu Class B entsteht?
Wenn dem so ist müsste ich den Bias noch weiter zu Class A verschieben. Das würde aber bei sonst gleichem Setting bedeuten, dass ich weiter in den Bereich der maximalen Anodenverlustleistung rutsche. Was kann ich also tun, um die Stufe komplett in Class A zu fahren? Evtl wäre ein anderer Abgriff am OT sinnvoller? Mit höherer Impedanz, sodass die Lastgeraden flacher werden und ich den Bias heißer einstellen kann, ohne zu weit in den Bereich der maximalen Anodenverlustleistung zu kommen.
Liege ich mit der Annahme überhaupt richtig, dass der Sägezahn beim Übergang zu Class B entsteht?
An sich kann das Reverb jetzt schon genug "wetness". Aber ich möchte es natürlich ordentlich machen und alles sinnvoll abstimmen. Außerdem erhoffe ich mir, dass der Sound weniger verwaschen wird und eventuell mehr Höhen hat, wenn der Sägezahn verschwindet.
Würde mich sehr über ein paar Tipps oder Diskussionsbeiträge freuen.
Grüße
iefes:
--- Zitat von: Stubenrocker81 am 12.08.2019 09:51 ---Hallo Yves,
ich würde mal mit den Kathodenwiderstand von der Ecc99 spielen. Mal einen 560R auslöten oder auch mal einen Bypass C anlöten und so die Stufe als SE laufen lassen.
Wo misst du denn die 8vpp an der ecc99? Nach dem AÜ ist klar dass da die vpp geringer ist. Direkt an den Anoden muss da bedeutend mehr kommen.
Gruß Stephan
--- Ende Zitat ---
Danke Stephan! Die 8Vpp sind nach dem AÜ. Bei der genutzten Primärimpedanz entsprechen 8Vpp sekundär etwa 320Vpp primär (1:40), also das kommt grob hin schätze ich. Wenn ich einen 560R rauslöte müsste ich bedeutend tiefer in Class A kommen, könnte also was bringen. Dann wäre ich allerdings weit oberhalb der maximalen Verlustleistung. Danke für die Tipps!
Stubenrocker81:
Am besten mal die Klampfomat Baumappe studieren! Da ist das schön erklärt! Am Ende entscheidet aber das Gehör.
Kannst ja auch mal bis 220R runter testen und und Raa verringern. Der AÜ macht's ja problemlos möglich.
Gruß Stephan
iefes:
Die Klampfomat Baumappe ist echt klasse, danke für den Tipp. Das hat mir das Wirkprinzip jedenfalls nochmal deutlich näher gebracht.
Jetzt muss ich mir nur überlegen, wie ich das Problem angehe. Am einfachsten wird es wohl sein, mittels Kathoden-R tiefer zu Class A zu biasen, ich möchte mir nur nichts durchbrutzeln. Notfalls muss ich eben auf Kathodyn + "normale" PP Stufe umsatteln. Wäre aber schon schön, das jetzt verbaute Setup zu perfektionieren.
iefes:
Hier wäre nochmal die Lastgerade für eine Primärimpedanz von 11.6k. Rk wäre dann 330 Ohm je Röhre, also am besten zwei parallele 330 Ohm Wiederstände. So gibt es eine sehr steile Gerade und die Stufe wäre komplett in Class A Betrieb. Allerdings liegt rund 80 % der Schwingung oberhalb des zulässigen Bereichs, also ist das vermutlich eher nicht empfehlenswert, oder?
Man könnte mit der Spannung runtergehen, aber da bin ich ja relativ festgelegt, durch den Trafo und die Mini-PSU. Bleibt also nur noch Änderung von Rk bei der Primärimpedanz von 12.8k. Oder eben Kathodyn + normale PP Stufe.
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