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Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen

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cca88:

--- Zitat von: iefes am  8.07.2020 22:42 ---Hallo Leute, ich habe heute einen Großteil der Bauteile bestellt und werde dann bald mit dem Bau anfangen.

Ich habe mich entschlossen, einen kompakten 1x12er Combo zu bauen und alles im 5E3 Chassis unter zu bringen. Das wird schön kompakt. Der Combo wird etwas schmaler als ein 5E3 und generell eher ein etwas anderes Design, aber das kommt dann später. Habe vor Kurzem einen Schreibtisch für meine Frau gebaut und dafür Spitzahorn von einem Bekannten bekommen aus dem wir die Platten und Schubladen gebaut haben. Eventuell ist davon noch ausreichend übrig um einen schönen Holz-Combo draus zu schreinern  :)

Für die Schaltung habe ich mir noch überlegt, eine Dioden-Gleichrichtung schaltbar mit ein zu bauen. Dafür nutze ich einen On-Off-On Schalter um Zwischen 5Y3 - Standby - Dioden zu wählen. Als Kathoden-R für die Endstufenröhren hatte ich den 150R / 25W aus dem Shop vorgesehen, meint ihr, das gibt Probleme beim Umschalten zu Dioden-Gleichrichtung? Da wird die Anodenspannung so um die 30-40V ansteigen, schätze ich.

Als PT kommt ein 18W Trafo aus Worms rein, den ich über die Kleinanzeigen bekommen habe. Der sollte 290 - 0 - 290 V bei 120 mA liefern. Als AÜ habe ich den TT 18W bestellt.

Eine Frage hätte ich noch zu den Lade-Elkos. Im Original sind 50 / 50 / 22 / 8 / 8 vorgesehen. Da ich gern ein paar Teile nutzen möchte, die ich noch hier herumliegen habe, wollte ich das gern zu 32 / 32 / 15 / 10 / 10 umändern. Das sollte doch eigentlich völlig ausreichend sein, oder was denkt ihr? Der 15u ist nur für den PI zuständig, die beiden 10er jeweils für eine einzelne Triode. Und die 32u für die Endröhren sollten doch auch ausreichend sein? Zumal die 5Y3 ja eigentlich nur maximal 22u "sehen" darf. Da würde ich mich über ein paar Gedanken eurerseits noch freuen.

Ansonsten habe ich mal den aktuell geplanten Schaltplan angehängt. Bauteile die von einem Kasten eingegrenzt sind werden abseits vom Board verbaut (mache ich immer für mich, hilft beim layouten). Hinweise und Anregungen sind immer gern gelesen  :topjob:

Grüße

--- Ende Zitat ---

Hallo Iefes,
ich hab mir gerade nochmal deinen Plan (Rev 0.2) - spezifisch auf die 5Y3/Solidstate-Gleichrichtungsumschaltung in Verbindung mit der Standbyfunktion angesehen...

Wenn Du von Standby auf Röhrengleichrichtung schaltest - wie weit sind die ELkos vorgeladen? Nicht daß sich die Gleichrichterröhre am "Inrush" verschluckt...

Grüße
Jochen

iefes:
Hi Jochen! Ich werde das später nochmal genauer messen, aber da sind dann schon einige 10er Volt in den Elkos bevor man aus dem Standby schaltet. Also der 68k lässt schon etwas durch. Eventuell kann ich hier aber auch noch einen kleineren R verwenden (47k oÄ). Muss da mal ein wenig ausprobieren und schauen ,was die Messungen sagen. Es sollte natürlich nicht übermäßigen Röhrenverschleiß provozieren.

Im Übrigen habe ich das Problem gefunden und es war mal wieder viel zu simpel. Die Röhre, an der die Probleme aufgetreten sind war wohl defekt. Mit einer anderen EL84 an der Position steigt die Spannung am Gitter nicht an und die Spannung an der Kathode ist auch weitestgehend konstant. Da hätte ich echt mal früher drauf kommen können, zumal ich extra alte Röhren verwendet habe für die ersten Tests.  :facepalm: Bis ich das rausgefunden hatte, habe ich mehrmals die Leitungen zu den Gittern getauscht und auch den Koppel-C vom PI erneuert, das hätte ich mir schön sparen können  ;D

Eventuell komme ich heute dazu den Amp das erste Mal an der Box zu betreiben. Ich werde berichten :)

iefes:
 ;D ;D ;D

Gerade konnte ich den Verstärker mal kurz testen. Meine Nachbarn hats sicher gefreut, denn aus "kurz" testen ist eine knappe dreiviertel Stunde geworden  :angel:

Bin echt ziemlich beeindruckt, wie flexibel der Verstärker ist. Ich habe ihn an meiner Mesa 1x12er mit Jensen P12N getestet. Das klang ziemlich cool. Mir haben generell ein paar Höhen gefehlt bzw. die Bässe sind schon sehr deutlich da, sodass es bei Zerrsounds schnell mulmig werden kann, wenn man nicht aufpasst. Und die Klangregelung ist auch speziell, zwischen 11 und 14 Uhr tut sich nur sehr wenig, zu den Extremen hin dann aber ziemlich viel. Ich bin aber auch tendenziell ein Fender-clean-mit-vielen-Höhen-Mensch, da ist das hier schon eine ganz andere Geschichte. Klang mit der Strat aber generell sehr geil.

Außerdem sehr cool: Der einstellbare Bias des PI (5751) ändert den Charakter der Zerrsounds wirklich sehr deutlich. Stellt man ihn auf etwa -6V ein, wie im Vorbild Carmen Ghia, ist die Zerre ziemlich cremig aber matscht auch schneller. Bei negativeren Einstellungen (-10 bis -30V) wird der Klang offener, dynamischer und auch lauter, aber er zerrt eben weniger stark. Die Zerre kommt im Original definitiv aus dem PI wenn die Spannungsangaben in den online verfügbaren Schaltplänen stimmen. Wenn ich beim Ausklingen eines Akkords das Trim-Poti zu negativeren Spannungen gedreht habe ist der Ton immer noch ein Stückchen lauter geworden.
Das Trim-Poti bietet da echt Potenzial, auf Anhieb wünschte ich, ich hätte es als Poti auf die Front gelegt.

Die Umschaltung von Röhren- zu Diodengleichrichtung zeigt einen ähnlichen Effekt, allerdings habe ich das noch nicht so ausführlich getestet, da ich hier zuhause den Master sowieso nicht weit aufdrehen kann und Sag eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Also auf Anhieb bin ich sehr zufrieden. Ich schätze, dass ich das ganze aber nochmal an einem passenderen Lautsprecher aus der britischen Ecke ausprobieren sollte. Man liest sehr oft, der Celestion Blue oder Gold würde sehr gut passen. Wenn ihr Tipps habt, bin ich aber gern dafür offen. Muss auch nicht unbedingt Alnico sein. Vielleicht ändert sich der Charakter aber auch nochmal, wenn ich neue Röhren in der Endstufe habe. Da werkeln gerade ziemlich ausgelutschte Sovteks. Hatte leider kein neues Set mehr daheim, da kommt aber bald dann eines rein. Hier Tipps für einen passenden Hersteller? Wollte eigentlich ein paar JJs reinstecken, aber das Set hatte ich scheinbar schon anderweitig verwendet.

Zum Schluss noch zu Jochens Frage:
Habe die Spannung im Standby am ersten Elko gemessen: ca. 20V. Ich schätze, das ist etwas knapp oder? Sollte ich da lieber einen kleineren Widerstand einbauen um die Gleichrichterröhre zu schonen?

Ansonsten ist der Amp auch ziemlich ruhig. Habe die Masse wie bei Mesa gemacht, also alles bis zum PI geht über die Eingangsbuchsen aufs Chassis und der Rest an einen zentralen Stern. Außerdem habe ich mir mal die Mühe gemacht und bei allen Cs die "outside foil" markiert und entsprechend eingebaut. Obs was gebracht hat?  ::)

Fotos folgen später noch und dann gehts mal bald an den Bau des Cabinets  :topjob:

Grüße und danke an alle, die hier bisher so gut mitgeholfen haben.

iefes:
So, hier hab ich jetzt mal ein paar Fotos vom Aufbau für euch. Um die Endstufe herum und in der Spannungsversorgung ist es ein bisschen PTP geworden, unter anderem weil ich keine der freien EL84 Pins als Stützpunkte verwenden wollte. Aber ist alles ziemlich solide und sollte keine Probleme machen :)

stephan61:
Hi Yves,
der AÜ steht etwas ungewöhnlich da. Interessant.  Wie bist Du da drauf gekommen?  Kopfhörer Test?

Viele Grüße Stephan

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